Warum gibt es keine regelmäßige Sperrmüllabfuhr in Konstanz?
Besseres Entsorgungsangebot auf vier Wertstoffhöfen
„Früher mit der Sperrmüllabfuhr hätte es das nicht gegeben.“ Das bekommen die Mitarbeitenden der Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) aktuell recht häufig zu hören. Im Zuge des Aktionszeitraums „Wilder Müll“ dreht sich alles um illegal entsorgte Abfälle am Straßenrand. Dabei handelt es sich nicht selten um Möbelstücke oder anderen Sperrmüll, der zum Beispiel rund um Altglascontainer abgestellt wird.
Die Mitarbeitenden der EBK gehen aktiv mit den Nachbarschaften ins Gespräch, dabei wird immer wieder ein Anliegen diskutiert: Kostenfreie, regelmäßige Sperrmülltermine, so wie es sie früher einmal gab. Wäre das eine sinnvolle Möglichkeit, den Müll am Straßenrand zu verringern?
„Früher war es rund um die Sperrmülltermine richtig schlimm mit dem Müll im öffentlichen Raum,“ dämpft Achim Lehle, Abteilungsleitung Abfallwirtschaft, den Optimismus. Dazu kommt die verbesserte Abfalltrennung: Bis in die frühen 1990er Jahre wurde alles gemischt in der Sperrmüll-Mulde entsorgt. Heute werden die Abfälle auf den Wertstoffhöfen in mehr als 20 Fraktionen sortiert, damit sie bestmöglich recycelt werden können.
Diese Sortierung können die EBK Mitarbeitenden bei einer stadtteilweiten Abfuhr nicht leisten. Das können nur die Konstanzerinnen und Konstanzer selbst, indem sie ihre Abfälle auf den Wertstoffhöfen in den richtigen Containern entsorgen.
Rund um die festen Abfuhrtermine wuchsen große Abfallberge an den Konstanzer Straßen. Alle Arten von Abfällen wurden gemischt bereitgestellt. Auch mit Problem- und Schadstoffen belastete Gegenstände wurden achtlos dazu gestellt. „Früher war nicht alles besser,“ das ist Achim Lehle wichtig, „früher war vor allem das Recycling noch nicht so weit fortgeschritten.“ Er ist überzeugt: Mit den vier Wertstoffhöfen im Stadtgebiet, die an fünf Tagen in der Woche geöffnet haben, können die EBK ein viel besseres und zuverlässigeres Entsorgungsangebot machen als mit wenigen festen Abfuhrterminen.
Jeder der vier Wertstoffhöfe hat dabei seine Besonderheit: Dorfweiher ist aufgrund seiner Weitläufigkeit für die Anlieferung von größeren Mengen und Möbelstücken besonders gut geeignet. Der autofreie Wertstoffhof im Paradies ermöglicht die fußläufige Entsorgung kleinerer Gegenstände im Quartier. Auf dem Wertstoffhof im Industriegebiet gibt es die Warenbörse Fairkauf, die noch brauchbare Gegenstände entgegennimmt und so für ein wenig „Sperrmüll-Romantik“ sorgt. Und der Wertstoffhof in Dettingen ermöglicht die Entsorgung in den Vororten.
Dazu kann man bei den EBK eine Sperrmüllabholung buchen. Um die Gebühren gerecht einzusetzen, wird für die Sperrmüllabholung mit Terminabsprache eine Kostenbeteiligung berechnet.
