PostkarteHus Haus © Hus Haus Konstanz
PostkarteHus Haus © Hus Haus Konstanz

Sonderausstellungen 2023

100 Jahre Hus-Haus in Konstanz. 1923 – 2023

Verlängert bis Frühjahr 2024

Seit genau 100 Jahren wird im „Hus-Haus“ im Schatten des Schnetztores des böhmischen Reformators Jan Hus gedacht, der 1415 während des Konzils als „Ketzer“ verurteilt und verbrannt wurde. In Erinnerung an Hus erwarb die Prager Hus-Gesellschaft 1923 das Gebäude, von dem man lange annahm, es sei die Konstanzer Herberge des Reformators gewesen. Tatsächlich wohnte er bis zu seiner Festnahme in einem anderen Haus der heutigen Hussenstraße.

Doch das „Hus-Haus“ beherbergt seit 60 Jahren eine Dauerausstellung zum Leben und Werk des mutigen Reformators, der lieber den Feuertod erlitt, als seine Lehren zu widerrufen. Jährlich besuchen bis etwa 15.000 Gäste das kleinste der Konstanzer Museen.

Die diesjährige Sonderausstellung, die ab dem 26. Mai 2023 zu sehen sein wird, befasst sich mit der Geschichte des heutigen Hus-Hauses, von der ersten Erwähnung im Jahre 1418 bis heute: Wer hat hier gewohnt, wie kam das Haus zum seinem Ruf, eine der weltbekanntesten Gedenkstätten für den Reformator zu sein?

Kupferstich von Jan Hus

Dauerausstellung

Johannes Hus - Mut zu denken, Mut zu glauben, Mut zu sterben

Im ersten Jahr der Feierlichkeiten des 600. Jubiläums von Konstanzer Konzil, am 6. Juli 2014, wurde die neue Dauerausstellung im Hus-Haus in Konstanz eröffnet. Sie ist dem Leben, Werk, Märtyrertod und Vermächtnis des tschechischen Gelehrten, Theologen und Reformators Johannes Hus gewidmet.

Vergangene Ausstellungen

Ausgewählte Zitate_Hus-Autograf-podpis_zmenseny © Hus-Haus Konstanz
Ausgewählte Zitate_Hus-Autograf-podpis_zmenseny © Hus-Haus Konstanz

Jan Hus - Ausgewählte Zitate

9. August bis 30. Oktober 2022

Die  Ausstellung des Konstanzer Hus-Hauses lässt Jan Hus in Form ausgewählter Zitate selbst zu Wort kommen und skizziert seine Ansichten.
 
Jan Hus war und ist eine der führenden Persönlichkeiten der tschechischen und ebenso bedeutend für die europäische Geschichte. Er war Magister der Philosophie, Bachelor der Theologie, Lehrer und Rektor der Karlsuniversität, Priester und Prediger in der Bethlehemskapelle in Prag, Reformator und Sprachwissenschaftler. 
 
Sein umfangreiches theologisches und pädagogisches Wirken, das durch den Kontext der damaligen Zeit beeinflusst wurde, war von dem Wunsch geprägt, die Kirche und Gesellschaft zu reformieren. Er zeigte seinen Zeitgenossen Werte auf, die seiner Meinung nach höher stehen als die materialistische Welt und die zur Humanisierung des individuellen und gesellschaftlichen Lebens beitragen sollten.
 
In einer Reihe von Texten und Reden, die über Hus verfasst wurden, ist zu erkennen, dass er mit seinem Gedankengut nicht nur der Vergangenheit angehört, sondern, dass viele der Ideen, die er vor mehr als 600 Jahren formuliert hat, zeitlos und damit weiterhin relevant für unsere Zeit sind.
 
Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung können die Zitate der Ausstellung auf sich wirken lassen und das geistige Vermächtnis des am 6. Juli 1415 in Konstanz als Ketzer verurteilten und hingerichteten Mannes bewerten. Auch können die Zitate der Ausstellung dazu anregen, tiefer in das literarische Werk des Jan Hus einzusteigen und mehr von ihm zu lesen.

Postkarte Stationen der Hus-Reise
Postkarte Stationen der Hus-Reise

Stationen der Hus-Reise nach Konstanz

1. Juni bis 31. Juli 2022

Seit Jahren gibt es Bestrebungen den Weg von Jan Hus von Böhmen nach Konstanz als Pilgerweg zu etablieren. Ziel der Initiative der beteiligten Städte und Historiker ist es, dem tschechischen Gelehrten Jan Hus auf eine besondere Weise zu gedenken.

Unterwegs auf dem „Weg des Jan Hus“
Der Weg des Jan Hus lädt Pilger dazu ein, einige Tage zu Fuß in der Natur zu verbringen. In der heutigen hektischen Zeit eine ideale Gelegenheit, zu meditieren und zur Ruhe zu kommen. Die Route bietet abwechslungsreiche Begegnungen mit Orten, die ihren malerischen Charakter, ihre reine Natur und friedliche Atmosphäre bewahrt haben. Startpunkt der Route ist die Bethlehemskapelle in Prag. Im weiteren Verlauf führt sie durch Tschechien bis hin zur deutschen Grenze. Über Nürnberg folgt sie dem Verlauf einer wichtigen mittelalterlichen Handelsstraße, der sogenannten Goldenen Straße. Der Pilgerweg endet beim Hus-Haus in Konstanz.

Wanderausstellung zeigt Highlights
Zahlreiche Pilger haben die Route in den letzten Jahren bereits erwandert. Dabei sind interessante Aktivitäten entstanden, die die Verbindungen der Orte entlang der Route gestärkt haben. Dazu zählt auch die deutsch-tschechische Wanderausstellung, die die märchenhaften Orte entlang der Route vorstellt. Sie bietet all jenen, die sich nicht selbst zu Fuß auf den Weg machen können, die Möglichkeit, dennoch die geheimnisvollen Ecken der deutschen und tschechischen Landschaft zu entdecken.
Entstanden und finanziert wurde die Wanderausstellung im Rahmen des EU-Projekts "Hussens Reise - Pilsner Region und Oberpfalz", in grenzüberschreitender Zusammenarbeit von Tschechien und dem Freistaat Bayern. An der Realisation des Projektes wirkten nicht nur die Pilsner Regionalentwicklungsagentur, der Verein Via Carolina-Goldene Straße aus Bärnau, sondern auch die tschechischen und deutschen Gemeinden entlang der Route mit.
Die Wanderausstellung, die entlang der Route in verschiedenen Städten zu sehen war, hat ihre letzte Ausstellungs-Station vom 1. Juni bis zum 31. Juli 2022 im Hus-Haus Konstanz.

Bildnis Johannes Hus, de Theodor und Söhne (?) Bry, Kupferstich, ©Rosgartenmuseum Konstanz
Bildnis Johannes Hus, de Theodor und Söhne (?) Bry, Kupferstich, ©Rosgartenmuseum Konstanz

Jan Hus-Erinnerungskultur am Bodensee

1. Mai bis 21. November 2021

Mit dem Tod von Jan Hus am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen in Konstanz begann das „zweite Leben“ des Reformators, sein eigentlicher Siegeszug. Der böhmische Gelehrte und Reformator wurde zum Gegenstand der Geschichte, Religion, Politik, Belletristik, Musik, Numismatik, Philatelie, bildenden Kunst, Bildhauerei, Film und Theater. In all diesen Bereichen lebt sein Vermächtnis in unterschiedlichen Formen und Deutungen weiter. Jan Hus‘ Nachleben hält, ohne zu verblassen, bis zum heutigen Tag an. Es gibt keine Epoche, in der sich sowohl seine Anhänger als auch seine Gegner nicht mit ihm beschäftigt haben.
Sein Nachleben überschreitet sowohl zeitliche als auch geografische Grenzen. Hus gehört zu den wichtigsten Figuren der tschechischen Geschichte, gleichzeitig gilt er aber auch als eine weltgeschichtlich wichtige Persönlichkeit. Die Reflexion seiner Lehren findet an verschiedenen Orten der Welt statt. Besonders ausgeprägt ist das Erinnern an Hus jenseits der Grenzen seiner tschechischen Heimat, in Deutschland.
Die diesjährige Sonderausstellung des Konstanzer Hus-Hauses ist der Erinnerungskultur an den Reformator rund um die Konzilsstadt gewidmet. Sie zeigt eine kleine Übersicht über Werke von Kulturschaffenden vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart, die in der Bodenseeregion lebten oder wirkten und sich mit Hus auseinandersetzten. Die Schau verdeutlicht, dass Jan Hus in Konstanz und am Bodensee weiterhin eine präsente und hochgeschätzte Persönlichkeit ist.

Jenaer Kodex, Schalcht der Hussiten gegen die Kreuzritter
Jenaer Kodex, Schalcht der Hussiten gegen die Kreuzritter

Hussitisches Tábor – 600 Jahre / Husitský Tábor – 600 let

Juni 2020 bis 31. Januar 2021

Die tschechische Stadt Tábor, Partnerstadt der Stadt Konstanz, feiert in diesem Jahr ihr 600-jähriges Gründungsjubiläum. Die im Jahr 1420 gegründete südböhmische Stadt, benannt nach dem biblischen Berg Tábor in Galiläa, der Überlieferung nach Ort der Verklärung von Jesu Christi, war eine Hochburg der nach Jan Hus benannten hussitischen Bewegung. In Tábor wurde das hussitische Ideal einer klassenlosen Gesellschaft verwirklicht und gelebt. Doch welche historischen Begebenheiten und Motive führten zu der Gründung Tábors als husstitische Festung? Die Sonderausstellung im Konstanzer Hus-Haus zeigt eindrücklich die Voraussetzungen und Ideen, die der Gründung Tábors zugrunde liegen und welchen Anteil die Stadt am Verlauf der hussitischen Revolution hatte. Tábor kann heute auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. War sie im ausgehenden Mittelalter noch eine revolutionäre Hochburg, entwickelte sie sich in der beginnenden Neuzeit zu einer wohlhabenden Handels- und Handwerkerstadt und ist seit Beginn des 19. Jahrhundert ein Zentrum der nationalen Wiedergeburt der Tschechen. Die zweisprachige, im Hussitenmuseum in Tábor gestaltete Sonderausstellung geht in die Verlängerung und wird bis zum 31. Januar 2021 zu sehen sein.

Porträt König Wenzel IV.; Hermann von der Hardt bezeichnet ihn in seinem Werk „Magnum oecumenicum Constantiense concilium“ aus dem 17. Jh. als hussitischen König.
König Wenzel IV.

Wenzel IV. – Der König mit dem schlechten Ruf

8. November 2019 bis 31. März 2020

Am 16. August 2019 jährte sich zum 600. Mal der Tod König Wenzels IV. Er war der Sohn Kaiser Karls IV. und gilt als Landesherr mit einem komplizierten Ruf. Dieser bildete sich bereits Ende des 14. Jahrhunderts heraus und hat, trotz moderner historischer Forschung, in der Literatur und dem allgemeinen Bewusstsein bis heute Bestand: Wenzel IV. wird oft als unfähiger oder gar schlechter Herrscher dargestellt. Auch im Vergleich mit seinen nächsten Verwandten, seinem Halbbruder Sigismund oder seinem Vetter Jobst von Mähren, schneidet Wenzel IV. schlecht ab. Doch sein Leben war ungleich komplizierter und farbenreicher. Einige der über ihn verbreiteten Verleumdungen sind bloße mittelalterliche Agitation.
Die Sonderausstellung, die vom 8. November 2019 bis 31. März 2020 im Hus-Haus zu sehen ist, widmet sich dem Leben und Werk des römisch-böhmischen Königs aus dem Geschlecht der Luxemburger. Sie erzählt vom Aufstieg König Wenzels IV., den innerfamiliären Auseinandersetzungen und den dramatischen Umständen seines Machtverlusts.

Hus Haus Konstanz

100 Jahre Hus-Museum-Gesellschaft in Prag 1919 – 2019

1. Mai bis 29. September 2019

Die diesjährige Sonderausstellung im Hus-Haus Konstanz befasst sich mit dem hundertjährigen Bestehen der Hus-Museum-Gesellschaft in Prag. Die Ausstellung präsentiert die Geschichte der Gesellschaft und zeigt ihre vielfältigen Aktivitäten in den vergangenen zehn Jahrzehnten. Ausführlich wird die einmalige Geschichte des spätmittelalterlichen Hauses geschildert, seine baulichen Veränderungen bis zum jetzigen Aussehen gezeigt und die in der Verwaltung des Hauses realisierte internationale Zusammenarbeit dargestellt. Die Besucher der Sonderausstellung erfahren u. a., dass der Überlieferung nach der böhmische Magister Jan Hus bei der Witwe Fida seine letzten Tage in Freiheit verbrachte. Aus diesem Grund erwarb der tschechoslowakische Staat 1922 dieses Haus.
 
Weitere Themen der Sonderausstellung sind die Aktivitäten der Hus-Museum-Gesellschaft. Sie stellt bedeutende tschechischen Persönlichkeiten vor, von denen viele Mitglieder der Hus-Museum-Gesellschaft waren. Diese machten sich besonders um die Herausgabe der zahlreichen Publikationen über Jan Hus und die tschechische Reformation sowie die Organisation von öffentlichen Vorträgen, Konferenzen und Veranstaltungen zum Gedenken an Jan Hus in seiner Heimat und der Stadt Konstanz verdient.
Gegründet wurde die Gesellschaft 1919 mit dem Ziel, ein Hus-Museum in Prag zu errichten. Dieses Vorhaben konnte jedoch bis heute aus verschiedenen Gründen noch nicht realisiert werden. Dennoch entwickelte die Hus-Museum-Gesellschaft ihre Aktivitäten in verschiedene andere Richtungen.
 
Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Pflege und Verwaltung des Hus-Hauses, das sich in der Konstanzer Altstadt befindet und im Besitz der Hus-Museum-Gesellschaft ist. Das Ziel war es, die sogenannte Hus-Stube für zukünftige Ausstellung über Jan Hus für die Besucher zugänglich zu machen. Bereits 1923 übergab der tschechoslowakische Staat das Haus der Hus-Museum-Gesellschaft. Sie ist bis heute Eigentümerin des Hauses. Unterstützt vom Kulturministerium der Tschechischen Republik, von dem Hussitenmuseum in Tábor und von der Stadt Konstanz wurde das Haus immer wieder renoviert und mit verschiedenen Ausstellungen über Jan Hus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Porträt des slowakischen Präsidenten Masaryk

Masaryk und Hus

Der erste tschechoslowakische Präsident und sein Vorbild

Sonderausstellung in Deutsch, Tschechisch und Englisch
 
2. Mai bis 31. Oktober 2018
 
Der böhmische Gelehrte, Theologe und Reformator Jan Hus wurde in Konstanz am 6.7.1415 als Ketzer verurteilt und verbrannt. Als Symbolfigur begleitet er die Geschichte des tschechischen Volkes bis zur heutigen Zeit. Sein Werk sprach auch den ersten demokratischen Präsidenten des 1918 entstandenen tschechoslowakischen Staates - Tomáš Garrigue Masaryk (1850-1937) an.
 
Masaryk stützte sich in seinen politischen Aktivitäten und bei der Bildung seiner philosophisch historischen Reflexion der tschechischen Geschichte auf Hussens Gedanken. Wie zu Hus, bekannte sich Masaryk auch zur tschechischen Reformation, dem Pädagogen Johann Amos Comenius (1592-1670) und der nationalen Wiedergeburt. Die Reihe der großen Persönlichkeiten und Ereignisse der tschechischen Geschichte setzte Masaryk sein Werk und Handeln auf der Basis von Humanismus, Demokratie, Volksbildung und sozialer Gerechtigkeit fort.

Abbildung eines Schwans

Schwan, Gans und Kirche

Martin Luther und Jan Hus im geistlichen Vermächtnis Europas

1. Juni bis 30. November 2017

Der römische Kaiser Karel IV. legt Reliquien ins Kreuz, ein Detail aus der Gebeinenszene/ Nikolaus Wurmser von Straßburg / Burg Karlstein, um 1361/62–1364 © Národní památkový ústav, ÚOP in Prag, Foto Radovan Boček

Vierfacher König auf dem Kaiserthron

Der Lebensweg von Karl IV. in 14 Stationen

1. Februar bis 30. April 2017

Hieronymus von Prag

Hieronymus von Prag

Sonderausstellung zum Lebensweg und zweites Leben des böhmischen Gelehrten Hieronymus von Prag
 
30. Mai bis 30. Oktober 2016

Werk von Miroslav Jiránek

Jan Hus in der tschechischen zeitgenössischen Kunst

Ausstellung zum 600. Gedenktag der Verurteilung des Magisters Jan Hus

5. Juni bis 31. Juli 2015 (verlängert bis 30. August 2015)

Blick in die Ausstellung

Jan Hus im Jahre 1415 und 600 Jahre danach

31. Oktober 2013 bis 30. März 2014

Ausstellungsstück

Wofür kämpfen sie? Ziele und Programm der Hussiten

8. April bis 29. September 2013