Wilder Müll – Herbst 2025

Klara mag’s sauber – und du doch auch! 

Möwe steht mit Daumen hoch neben einem sauberen Glascontainer.
Möwe Klara motiviert zum Mitmachen! (Bild KI generiert)

Was ist wilder Müll? 

„Wilder Müll“ ist vor allem eine zu nette Bezeichnung für illegale Entsorgung. 

Dazu zählen Matratzen an den Altglascontainern, Gelbe Säcke lange vor dem Abfuhrtermin am Straßenrand und vom Regen aufgeweichte Bücher in vergessenen „Verschenke-Kisten“ – auch in Konstanz ist wilder Müll Teil des Stadtbildes. 
Altglascontainer werden immer häufiger zum Schauplatz illegaler Entsorgung: Es sammeln sich Möbelstücke, Müllsäcke und auch mal Skurriles wie eine alte Badewanne. Auch die Technischen Betriebe Konstanz (TBK) beobachten eine Zunahme von Müll im öffentlichen Raum. In Wohngebieten sind es vor allem die Verschenke-Kisten und -Möbelstücke, die am Straßenrand bereitgestellt und dann nicht entsorgt werden. 
All das geht auf Kosten der Allgemeinheit. Und auf Kosten einer gut gelebten Nachbarschaft: Wohl fühlt man sich nicht, wenn sich rund um das eigene Zuhause und an anderen Plätzen Müll ansammelt. 

Darum richten die EBK im Herbst 2025 den Blick auf die illegale Entsorgung. 

Neuigkeiten

Absperrung mit Schild "Wegen Vermüllung bis auf Weiteres geschlossen!"
08.10.2025: Die Container am Erich-Bloch-Weg wurden wegen zu viel Müll abgebaut. 

Müll-Fakten

Was stimmt wirklich? Antworten auf häufige Fragen.

Wertstoffhöfe

Kostenfreie Entsorgungsmöglichkeiten nutzen.

Hochbeete verschönern zwei Containerstandorte

Altglascontainer, Alttextilcontainer und Hochbeete
Hochbeete in der Hindenburgstraße

Weniger Müll an schöneren Standorten?

Seit Anfang November wird an zwei besonders intensiv genutzten Standorten ein neuer Ansatz erprobt, welcher der illegalen Entsorgung rund um Altglas- und Alttextilcontainer entgegenwirken soll: Eine Umgestaltung und Aufwertung der Standorte durch Hochbeete. Ziel ist dabei, die Standplätze schöner zu gestalten, ungenutzte Räume zu füllen und damit mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. 
Diese Aufwertung der Standorte soll die Hürde zur illegalen Entsorgung höher setzen. Denn an einem Ort, an dem bereits Müll liegt, kommt schnell mehr dazu. An schönen Orten wird seltener Müll illegal entsorgt. Diese Annahme wird aktuell an zwei Containerstandorten in der Praxis getestet – in in der Hindenburgstraße im Stadtteil Petershausen-West und in Fürstenberg, an der Ecke Hardtstraße / Reutestraße. 

Winternutzung der Beete aus dem Smart Green City Projekt "Innenstadt von morgen"

Die EBK freuen sich bei dieser Aktion erneut über eine unbürokratische, ämterübergreifende Zusammenarbeit. Denn: Die Hochbeete stammen aus dem Smart Green City Projekt „Innenstadt von morgen“, dem Sommerort am Pfalzgarten. Drei der Beete stehen nun in der Hindenburgstraße, weitere drei Beete an der Ecke Hardtstraße / Reutestraße. Nach fachmännischer Beratung durch die Technischen Betriebe Konstanz (TBK) wurde die Winterbepflanzung der Beete besprochen. Manche Kräuter können bleiben, andere werden durch winterharte Pflanzen ersetzt. 

Hochbeet-Patinnen und -Paten gesucht!

Altglascontainer, Hochbeete
Hochbeete in der Hardtstraße

Die Wintervorbereitung der Hochbeete wird in den kommenden Wochen vor Ort umgesetzt. Dabei freuen sich die EBK über Unterstützung: Wer im direkten Umfeld der Container in der Hindenburgstraße oder in der Hardtstraße / Reutestraße wohnt und gerne bei der Pflege der Beete unterstützen oder sogar eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich gerne direkt bei der EBK Abfallberatung melden.

Probleme mit "Verschenke-Kisten" und Möbeln im öffentlichen Raum

Wo beginnt der öffentliche Raum?

Der öffentliche Raum beginnt dort, wo das eigene Grundstück endet. Stehen Kisten, Gegenstände oder Möbel auf dem eigenen Grundstück zum Verschenken bereit – im eigenen Hauseingang oder Vorgarten – geschieht dies in eigener Verantwortung. Sobald die Dinge auf den Fußweg wandern, beginnen die Probleme.

Verschlissenes Sofa, "Zu Verschenken"
Ist das Müll und wer räumt das Weg?
  1. Fehlende Verantwortlichkeit
    Zu häufig werden die Möbelstücke oder Verschenke-Kisten am Straßenrand „vergessen“. Im öffentlichen Raum fühlt sich niemand für sie verantwortlich. Sie werden bei Regen, Wind und Wetter nicht zurückgeholt, die Gegenstände gehen kaputt, niemand will sie haben oder gar entsorgen. So werden die Dinge schnell zu Müll im öffentlichen Raum. 
  2. Behinderungen auf dem Gehweg
    Wer sein Sofa auf den Gehweg stellt, stellt es Fußgängerinnen und Fußgängern, Kinderwägen, Rollstuhlfahrenden und Menschen mit Sehbehinderungen in den Weg. Wenig überraschend werden große, sperrige Möbelstücke nur selten spontan mitgenommen, sie stehen vielmehr noch länger und sperriger im Weg. 
  3. Ist das Müll oder zum Verschenken?
    Die Mitarbeitenden der Stadtreinigung der Technischen Betriebe Konstanz (TBK) können diese Entscheidung nicht treffen. Sie sind für die Sauberkeit im öffentlichen Raum verantwortlich. Entsprechende Kisten im öffentlichen Raum werden konsequent entsorgt. Es ist keine Zeit, Gegenstände nach ihrer Brauchbarkeit zu bewerten oder mit der Entsorgung auf den nächsten Regenschauer zu warten. Denn wo einmal Müll liegt, kommt schnell mehr dazu.
  4. Müll zieht Müll an
    Die zum Verschenken in einer Kiste bereitgestellten Bücher sind am Vormittag in einem guten Zustand. Am Nachmittag liegt eine feuchte Zeitung dabei, am Abend eine Dönerverpackung inklusive Resten und Soße. Über Nacht wird noch eine Bierflasche dazugestellt. Schon steht vor dem Haus eine Müll- anstelle einer Verschenke-Kiste, ohne dass die verantwortliche Person das gewollt oder überhaupt bemerkt hätte.

Besser: Direkte Weitergabe 

Zusammengefasst heißt das: Auch mit „zu verschenken“ Zettel zählt das Abstellen von Möbeln, Matratzen und anderen Gegenständen im öffentlichen Raum als illegale Entsorgung. Viel nachhaltiger ist die direkte Weitergabe noch brauchbarer Gegenstände, also über online Plattformen, auf Flohmärkten oder über den Fairkauf, dem Gebrauchtwarenkaufhaus der Caritas. 

Unterwegs mit dem EBK Reinigungsdienst

Wer räumt eigentlich an den Containern auf?

Müllberg hinter Glascontainern, darunter Tisch und Stühle.
Für diese Müllberge werden Sonderfahrten notwendig. 

Die EBK sind nicht nur für die Leerung, sondern auch für die Sauberkeit rund um die Container im Einsatz. Die EBK Standplatzreinigung ist dreimal wöchentlich unterwegs. Jeder Standort wird in der Regel einmal pro Woche angefahren, um aufzuräumen. Bei zu viel Müll ist das kaum zu schaffen. Also müssen teure Sonderfahrten eingeplant und bezahlt werden. 

Neben dem regulären Reinigungsdienst reagieren die EBK auch auf Meldungen über größere Müllberge, die zum Beispiel über den Mängelmelder bei den EBK eingehen. Wenn die Meldungen mit Foto eingereicht werden, hilft das sehr bei der kommenden Einsatzplanung. Denn rund um manch einen Container liegt so viel Müll, dass er von einer Person nicht mehr abtransportiert werden kann. Dann müssen nicht nur zusätzliche Kolleginnen und Kollegen, sondern auch größere Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Entsprechende Sonderfahrten lassen sich meist nur freitags und mit entsprechendem zeitlichem Vorlauf organisieren. Sie sind zeit- und kostenaufwendig. Und ehrlich gesagt, sind sie auch nervig, da diese Zusatzarbeit aufgrund der Bequemlichkeit einzelner Personen notwendig wird. 

Bezahlt werden entsprechende Zusatzfahrten über die Abfallgebühren, also von der Allgemeinheit. Das ist unfair, denn die illegale Entsorgung geht damit auf Kosten aller Konstanzerinnen und Konstanzer. 

Warum gibt es keine regelmäßige, kostenfreie Sperrmüllabfuhr?

Besseres Entsorgungsangebot auf vier Wertstoffhöfen

Sind kostenfreie, regelmäßige Sperrmülltermine eine sinnvolle Möglichkeit, den Müll am Straßenrand zu verringern? 

Bereits 1993 wurden die regelmäßigen Sperrmülltouren in Konstanz abgeschafft. Gründe dafür waren die zunehmende Vermüllung (!) des öffentlichen Raums rund um die Abfuhrtermine. Gegen eine Wiedereinführung der Touren spricht 2025 auch die verbesserte Abfalltrennung: Bis in die frühen 1990er Jahre wurde aller Sperrmüll in einer Mulde entsorgt. Heute werden die Abfälle auf den Wertstoffhöfen in mehr als 20 Fraktionen sortiert, damit sie bestmöglich recycelt werden können. Sperrmüll ist nämlich nicht gleich Sperrmüll. Diese Sortierung können die EBK Mitarbeitenden bei einer stadtteilweiten Abfuhr nicht leisten. Das können nur die Konstanzerinnen und Konstanzer selbst, indem sie ihre Abfälle auf den Wertstoffhöfen in den richtigen Containern entsorgen. 

Rund um die festen Abfuhrtermine wuchsen große Abfallberge an den Konstanzer Straßen. Alle Arten von Abfällen wurden gemischt bereitgestellt. Auch mit Problem- und Schadstoffen belastete Gegenstände wurden achtlos dazu gestellt. „Früher war nicht alles besser,“ das ist Achim Lehle, Abteilungsleitung Abfallwirtschaft, wichtig, „früher war vor allem das Recycling noch nicht so weit fortgeschritten.“ Er ist überzeugt: Mit den vier Wertstoffhöfen im Stadtgebiet, die an fünf Tagen in der Woche geöffnet haben, können die EBK ein viel besseres und zuverlässigeres Entsorgungsangebot machen als mit wenigen festen Abfuhrterminen. 

Jeder der vier Wertstoffhöfe hat dabei seine Besonderheit: Dorfweiher ist aufgrund seiner Weitläufigkeit für die Anlieferung von größeren Mengen und Möbelstücken besonders gut geeignet. Der autofreie Wertstoffhof im Paradies ermöglicht die fußläufige Entsorgung kleinerer Gegenstände im Quartier. Auf dem Wertstoffhof im Industriegebiet gibt es die Warenbörse Fairkauf, die noch brauchbare Gegenstände entgegennimmt und so für ein wenig „Sperrmüll-Romantik“ sorgt. Und der Wertstoffhof in Dettingen ermöglicht die Entsorgung in den Vororten. Dazu kann man bei den EBK eine Sperrmüllabholung buchen. Um die Gebühren gerecht einzusetzen, wird für die Sperrmüllabholung mit Terminabsprache eine Kostenbeteiligung berechnet. 

Wilder Müll im Fokus

Abfallvermeidung

Die KI gezeichnete Möwe Klara gibt den Weg vor: Sie appelliert an die Sauberkeit an bestimmten Plätzen und motiviert zum Mitmachen. Denn wer selbst mithilft, einen Platz zu verschönern, fühlt sich im Anschluss auch ein wenig mehr dafür verantwortlich. 
Die EBK wollen mit Infos, Mitmach-Aktionen und besonderen Schlaglichtern sichtbare Verbesserungen erzielen. Außerdem wird kontinuierlicher informiert und das Thema „Wilder Müll“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. 

Diese Seite wird weiter wachsen. Es lohnt sich also, immer wieder vorbeizuschauen. 

Ideen, Interesse, Anmerkungen? 

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abfallberatung@ebk-tbk.de