Abfallwege: Biomüll

Biomüll-Umlade
Die Biomüll-Umladestation auf dem EBK Betriebsgelände.

Konstanzer Biomüll in Zahlen

  • 6.580 Tonnen Biomüll im Jahr 2024
  • 77 kg pro Person im Jahr 2024
  • 3 Müllfahrzeuge für die Biomüll-Abfuhr im Einsatz

Was ist Biomüll?

Eindeutig richtig: 

Essensreste, Kaffeesatz, Teebeutel (komplett), Zitrusfrüchte, kleine Mengen Gartenabfälle, Schnittblumen, Zeitungspapier und Papiertüten… 

Eindeutig falsch:

Metall, Alufolie, Plastikverpackungen, sogenanntes „Bioplastik“, Katzen- und Kleintierstreu… 

Ganz offiziell:

„Bioabfälle sind die Gesamtheit aller organischen kompostierfähigen Küchen- und Gartenabfälle […]. Stoffe, die dazu geeignet sind, den anschließenden Verwertungsprozess zu beeinträchtigen, dürfen nicht in die Biotonne gegeben werden (z. B. biobasierte, kompostierbare oder biologisch abbaubare Kunststoffe „Biokunststoffe“).“ 
Aus: Abfallwirtschaftssatzung der Stadt Konstanz (231 KB) (AbfWS) §5, Abs. 6: Abfallarten 

Was passiert mit dem Konstanzer Biomüll?

Aus organischen Abfällen wird Energie, Kompost und Dünger

Neben jeder Konstanzer Restmülltonne steht in der Regel eine braune Biomülltonne. Die separate Sammlung der Bioabfälle gehört zu den Grundlagen der Abfalltrennung. Aber was passiert mit dem Konstanzer Biomüll eigentlich? Wo wird er verwertet? Und warum ist es so wichtig, dass kein Plastik in der Biotonne landet? 

Biomüll: Regionale Verwertung in Singen

Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) leeren die braunen Biotonnen wöchentlich. Das macht die getrennte Sammlung so einfach und bequem wie möglich. Der Bioabfall wird auf dem EBK Betriebsgelände im Industriegebiet umgeladen und anschließend mit dem Lkw nach Singen transportiert. Dort wird der Bioabfall bei der Reterra GmbH verwertet. Der Bioabfall muss also nur kurze Wege zurücklegen. 

Aus Biomüll wird Strom, Wärme und Kompost 

Vor der Kompostierung durchläuft der Bioabfall eine Vergärungsanlage, um Biogas zu gewinnen. Aus Biogas wird Strom und Wärme – eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen und damit aktuell von besonderer Bedeutung. Nach der Vergärung folgt die Tunnelkompostierung: In einer abgeschlossenen, kontrollierten Atmosphäre, bei Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad zersetzen Millionen von Mikroorganismen die Bioabfall-Masse. Übrig bleibt der sogenannte Frischkompost. Der nährstoffreiche Kompost wird von der Landwirtschaft in der Region gerne als Dünger und Humuslieferant eingesetzt.

Kein Plastik im Biomüll, auch kein sogenanntes „Bioplastik“

Ein großes Ärgernis bei dieser effizienten Verwertung sind Fremdstoffe im Bioabfall wie Plastik, Metall und Glas. Vor allem als „kompostierbar“ beworbene Plastiktüten sind dabei ein großes Problem. Sie können entgegen der Herstellerversprechungen bei der Verwertung nicht restlos abgebaut werden. Sie dürfen in Konstanz nicht zur Sammlung von Biomüll genutzt werden. Besser ist es, Bioabfall lose, in Papiertüten oder Zeitungspapier gewickelt zu entsorgen. 

Biomüll: Einfach, regional und nachhaltig

Bioülltonne mit organischen Abfällen, grafische Darstellung
  • Einfach: Die braune Biomülltonne gehört zur Grundausstattung aller Haushalte.
  • Regional: Der Biomüll wird in Singen verwertet. 
  • Nachhaltig: Bioabfall wird zu Energie, Kompost und Dünger

Die drei häufigsten Biomüll-Mythen aufgeklärt:

Richtig: Biomüll nur in Papiertüten, Zeitungspapier oder lose in der Tonne entsorgen.

 Falsch: „Biologisch abbaubare“ Plastiktüten eignen sich zur Biomüllsammlung

„Bio-Plastik“ Tüten können nicht verwertet werden und dürfen darum in Konstanz nicht zur Sammlung von Biomüll verwendet werden. 

Richtig: Zeitungspapier kann sehr gut zur Sammlung von Biomüll verwendet werden.

Falsch: An Zeitungspapier haftet giftige Druckerschwärze.

Moderne Druckerfarben weisen keine Giftstoffe auf, die den Kompost und Nährstoffkreislauf verschlechtern würden. 

Richtig: Katzen- und Kleintierstreu gehört in den Restmüll.

Falsch: Katzenstreu in der Biotonne. 

Katzen- und Kleintierstreu gehört in den Restmüll. Es kann nicht kompostiert werden, sondern stört den Prozess und verunreinigt mit den Fäkalien ggf. das Endprodukt.