Was darf ins Abwasser und was nicht?

Abfluss
  • Rund 40 Mio. Liter Abwasser pro Tag
  • Rund 1 Tonne Rechengut pro Tag
  • Komplizierte Entfernung von Schadstoffen aus dem Abwasser

Was ist falsch im Abfluss?

Darf nicht in den Abfluss: Wohin dann?
Feuchttücher Restmüll
Wattestäbchen, Wattepads Restmüll
Tampons, Binden, Kondome,... Restmüll
Essensreste Biomüll
Fette und Öle Biomüll, große Mengen: Wertstoffhof
Medikamente Restmüll oder Apotheke
Lösungsmittel, Farbreste Problemstoffmobil
Zigaretten Restmüll
... ...

Was darf in die Toilette?

Kurz gesagt: Nur das kleine und große Geschäft und Toilettenpapier.
Für alles andere finden Sie im Abfall ABC der Stadt Konstanz den richtigen Entsorgungsweg.

Toiletten und Gullys sind keine Mülleimer!

Rund 40 Millionen Liter Abwasser reinigt die Kläranlage auf dem Betriebsgelände der EBK täglich. Aber nicht alles, was in der Kläranlage ankommt, ist mit dem Abwasser richtig entsorgt. Knapp eine Tonne Rechengut wird am Zulauf der Kläranlage pro Tag abgefangen. Vieles davon ist schlichtweg Müll wie Feuchttücher, Wattestäbchen, Windeln, Essensreste oder Zigarettenkippen. Und das sind nur die sichtbaren Abfälle, die nichts im Abwasser verloren haben. Die Beseitigung der unsichtbaren Schadstoffe, die mit Farbresten, Lösungsmitteln oder Medikamenten in der Kläranlage ankommen, ist wesentlich komplizierter.

Rechen Kläranlage
Drei Rechen entfernen einen Großteil der sichtbaren Abfälle

Toilette und Waschbecken sind keine Mülleimer. Tampons, Taschentücher oder Wattepads können das eigene Abflussrohr und die Pumpen verstopfen, die für den reibungslosen Abfluss des Abwassers zur Kläranlage verantwortlich sind. Feuchttücher sorgen regelmäßig für Probleme: Anders als normales Toilettenpapier zerfallen sie nicht in ihre einzelnen Fasern, sobald sie mit Wasser in Kontakt kommen. Die Tücher bleiben intakt, können sich verknoten und Verstopfungen verursachen. Feuchttücher sind ein Fall für den Mülleimer, nicht die Toilette. 
Die Kläranlage der EBK kann bei bestimmten Schadstoffen und vor allem Medikamentenrückständen an ihre Grenzen kommen. Nicht alle Stoffe werden bei der Abwasserreinigung abgebaut und dem Abwasser wieder entzogen. Die Gifte gelangen in die Natur und richten Umweltschäden an. Problemstoffe wie Lösungsmittel oder Farbreste sind beim Problemstoffmobil richtig entsorgt, Medikamente in der Regel im Restmüll.

Nicht aller Abfall, der mit dem Abwasser in der Kläranlage ankommt, wurde bewusst in die Toilette geworfen: Zigarettenkippen, Kronkorken und andere achtlos fallengelassene Abfälle werden bei Regen von den Straßenoberflächen mit in die Kanalisation gespült. Besonders ärgerlich sind Zigarettenkippen. Die Giftstoffe aus den Zigaretten werden in das abfließende Wasser ausgespült. Neben dem Nervengift Nikotin finden sich tausende weitere Giftstoffe, die Pflanzen und Tieren nachhaltig schaden können. Der Wurf in den Aschenbecher oder Mülleimer sollte also selbstverständlich sein. 

Die häufigsten Abwasser-Irrtümer

Falsch: Feuchttücher in der Toilette

Richtig: Restmüll

Feuchttücher werden fälschlicherweise häufig mit in der Toilette heruntergespült. Dabei unterscheiden sie sich eklatant von "normalem" Toilettenpapier. Sie bestehen aus vliesähnlichen Fasern, die fest miteinander verhakt sind. So zerfallen sie weder in der Packung - noch im Klo.
Während klassisches Toilettenpapier rasch zerfällt, sobald es in der Toilette heruntergespült wird, bleiben die Feuchttücher intakt. Sie können sich miteinander verknoten und so zu Verstopfungen führen. Verstopfungen im eigenen Abfluss, in den Kanälen und in den Pumpwerken auf dem Weg zur Kläranlage. Diese Verstopfungen können nur schwer und teils mit großem Aufwand wieder aufgelöst werden.

Darum: Feuchttücher einfach in den Restmüll werfen!

Falsch: Zigarettenkippen auf der Straße

Richtig: Restmüll

Geraucht und weggeschnippt, diese Umweltverschmutzung hat sich leider über die Jahrzehnte eingebürgert. Dabei ist die Zigarettenkippe auf der Straße falsch, mit dem nächsten Regenguss landet sie im Gully und damit im Abwasser. In Zigarettenkippen und den meist verbleibenden Filtern befinden sich unzählige Giftstoffe, die in das Abwasser ausgespült werden. Die Reinigung von diesen Giftstoffen ist sehr aufwendig. Noch schlimmer ist die Entsorgung direkt im Gewässer. Dann steht nicht einmal mehr die Kläranlage als Barriere zwischen dem Wasser, das vergiftet wird, und dem Plastik aus dem Filter, das nicht abgebaut wird.

Darum: Zigarettenkippen immer im Aschenbecher und anschließend im Restmüll entsorgen! Nur so werden die Umwelt, das Gewässer, Pflanzen und Tiere vor den Giften und der Verschmutzung geschützt.

Falsch: Tampons und Binden in der Toilette

Richtig: Restmüll

Mit Tampons und Binden ist man meist auf der Toilette beschäftigt. Dennoch sind sie eindeutig ein Fall für den Restmülleimer! Auch diese Hygieneprodukte führen zu schwerwiegenden Verstopfungen in den Kanälen auf dem Weg zur Kläranlage. Ein kleiner Mülleimer neben jeder Toilette sollte selbstverständlich sein.

Darum: Tampons, Binden und andere Hygieneprodukte immer in den Restmüll!

Falsch: Essensreste in den Abfluss

Richtig: Biomüll

Essensreste im Abfluss sorgen nicht nur für Verschmutzungen des Abwassers, sondern können auch Ratten anziehen. Vor allem wenn regelmäßig Essbares im Kanal landet, lernen die Ratten diese Futterquelle zu schätzen. Gleichzeitig sind Essensreste im Biomüll ein wertvoller Rohstoff. Schließlich handel es sich bei der Kompostierung um das natürlichste und älteste Recyclingverfahren der Welt: Nährstoffe zerfallen und werden dem natürlichen Kreislauf in Form von Erde oder Dünger wieder zugeführt.

Darum: Essensreste immer im Biomüll oder auf dem eigenen Komposthaufen entsorgen!