Kanalschadenskataster: Baulicher Zustand der Kanäle verzeichnet
Rund 3 km Kanalsanierungen im Jahr
Sanierung: Erneuerung, Reparatur oder Renovierung
Sanierung in offener oder geschlossener Bauweise
Offene Bauweise
Die Straßenoberfläche wird geöffnet.
Die Arbeiten erfolgen in der offenen Baugrube.
Geschlossene Bauweise
Die Straßenoberfläche wird nicht geöffnet.
Die Sanierung erfolgt über vorhandene Schächte.
Kanalschadenskataster und Sanierungsarbeiten
Die sichere Ableitung des Abwassers ist neben Abfallwirtschaft und Abwasserreinigung eine der drei Umweltschutzaufgaben der Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz. Die EBK sind damit für das 291,3 km lange, Konstanzer Kanalnetz verantwortlich. Dazu gehört die regelmäßige, abschnittweise Zustandserfassung durch Kamerabefahrungen. Die Ergebnisse dieser Befahrungen werden als baulicher Zustand der Abwasserkanäle im Kanalschadenskataster hinterlegt. Dieses Kataster bildet die Grundlage für die kurz-, mittel- und langfristige Kanalsanierungsplanung.
Kanalschadenskataster
Schadensklassen
Schadensklasse 1
Schwere bauliche Schäden
Sanierung dringend erforderlich
Schadensklasse 2
Mittelschwere bauliche Schäden
Sanierung innerhalb der nächsten 5-10 Jahre
Schadensklasse 3
Leichte bauliche Schäden
Sanierung innerhalb der nächsten 10-15 Jahre
Schadensklasse 4
Geringe bauliche Schäden
Entscheidung über Sanierung im Einzelfall
Schadensklasse 5 & 6
Minimale und keine baulichen Schäden
Sanierung nicht notwendig
Ohne Bewertung
Kanäle, die durch den Seewasserspiegel in permanentem Rückstau liegen und daher oder aus anderen Gründen nicht untersucht werden können.
Kanalsanierungen im Auftrag der EBK
Jährlich werden im Auftrag der EBK rund 3 km des Konstanzer Kanalnetzes baulich saniert: Das heißt erneuert, repariert oder renoviert. Erneuerung und Reparatur können in offener oder geschlossener Bauweise durchgeführt werden, die Renovierung geschieht immer in geschlossener Bauweise.
Offene Bauweise
Offene Bauweise bedeutet, dass die Oberfläche abgetragen und im offenen Graben im Kanal gearbeitet wird. So wurde beispielsweise der Kanal in der Mainaustraße, Abschnitt Dreherkurve, in offener Bauweise erneuert. Die offene Bauweise ist notwendig und sinnvoll, wenn beispielsweise die Hydraulik des Kanals verbessert werden muss. In der Mainaustraße wurde die Straßenoberfläche geöffnet, um einen Kanal mit größerem Durchmesser einzubauen.
Kanalsanierung Mainaustraße, 2022
Sanierung in offener Bauweise: Neuverlegung des Kanals in die stadtauswärtsführende Spur der Mainaustraße in der sogenannten Dreherkurve
Geschlossene Bauweise
Bei der geschlossenen Bauweise wird der Kanalabschnitt im grabenlosen Verfahren saniert. So wird beim Schlauchliningverfahren der undichte Kanal von innen mit einem in Harz getränkten Gewebeschlauch ausgekleidet. Der Gewebeschlauch wird über einen vorhanden Zustiegsschacht, also einen der runden Kanaldeckel eingeführt. Dieses ist nur eines von verschiedenen Reparatur- und Renovierungsverfahren in geschlossener Bauweise – es können auch Roboter eingesetzt oder Kanäle mit anderen Methoden unterirdisch saniert werden. Was alle Verfahren der geschlossenen Bauweise vereint: Die Straßenoberfläche muss nicht geöffnet und der Kanal nicht freigelegt werden. Sanierungsverfahren in geschlossener Bauweise haben daher die kleinstmöglichen Auswirkungen auf Nachbarschaft und Umwelt bei schnellerem Abschluss der Sanierungsarbeiten. Darum werden im Auftrag der EBK, wann immer es möglich ist, Kanalabschnitte in geschlossener Bauweise saniert.
Kanalsanierung Harder Gasse, 2017
Sanierung in geschlossener Bauweise im sogenannten Schlauchliningverfahren.