Was ist eigentlich Abwasser?

Kurz & knapp:

Wasser, das durch bauliche Maßnahmen abgeleitet wird. Dazu zählt unter anderem:

Gereinigtes Abwasser
  • Schmutzwasser aus Haushaltsabflüssen
  • Niederschlagswasser, das durch Straßenabflüsse oder ähnliches in die Kanalisation geleitet wird
  • Fremdwasser, das durch bauliche Schäden in die Kanalisation eintritt

Abwasser in Konstanz

  • Rund 290 km Kanalnetz mit etwa 9100 Einstiegen
  • Kläranlage: Reinigt rund 40 Mio. Liter Abwasser pro Tag
  • 24 Stunden: So lange dauert es, bis Abwasser gereinigt aus der Kläranlage abgeleitet wird.

Abwasserentsorgung als Umweltschutzaufgabe

Rund 5 Millionen Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus dem Bodensee. Der See ist Heimat zahlreicher Tiere und Pflanzen. Sein glitzerndes Wasser sorgt auch bei Einheimischen für Urlaubsgefühle. Voraussetzung dafür ist die hohe Wasserqualität, die wiederum von der sicheren Abwasserentsorgung abhängig ist. Die Abwasserentsorgung ist eine wichtige Umweltschutzaufgabe, die von den Entsorgungsbetrieben Stadt Konstanz (EBK) seit Jahrzehnten zuverlässig, erfolgreich und vorausschauend wahrgenommen wird. 

Kläranlage Konstanz, Archivaufnahme
Kläranlage Konstanz in der Fritz-Arnold-Straße, 1966

Der hohe Stellenwert der Abwasserentsorgung ergibt sich aus vergangenen Erfahrungen: Bis in die 1960er Jahre gelangte Abwasser weitgehend ungeklärt in den Bodensee und damit auch große Mengen an Schadstoffen. Die Wasserqualität verschlechterte sich zunehmend, Algenteppiche breiteten sich aus, der See drohte zu „kippen“. 1959 entwickelte die Internationale Gewässerschutzkommission Richtlinien zur Reinhaltung des Bodensees – der Startschuss zum Bau der Konstanzer Kläranlage, die 1966 mit einer mechanischen Reinigungsstufe den Betrieb aufnahm. Mittlerweile ist die Konstanzer Kläranlage die größte Anlage am Bodensee und reinigt rund 40 Millionen Liter Abwasser pro Tag. 

Gemeinhin wird alles Wasser, das durch bauliche Maßnahmen abgeleitet wird, als Abwasser bezeichnet. Dazu zählt selbstverständlich das häusliche Schmutzwasser, das aus Badewannen, Waschbecken, Toiletten und Waschmaschinen in die Kanalisation abfließt. Auch das Niederschlagswasser, das von Straßen und anderen versiegelten Flächen in die Kanalisation geleitet wird, trägt zum Abwasseraufkommen bei. Darüber hinaus kann in der Kanalisation auch sogenanntes Fremdwasser auftreten – Wasser, das durch bauliche Schäden in die Kanäle eintritt. Sobald das Wasser durch Toilettenspülungen, Badewannen, Straßenabläufe und Gullys abgeflossen und in die Kanalisation eingetreten ist, geht es in den Verantwortungsbereich der EBK über. 
Die EBK sind sich der besonderen Verantwortung mehr als bewusst, die sich aus der Ableitung des gereinigten Abwassers in den Bodensee ergibt.

Weiterführende Infos:

Abwasser