Neues Leben für gebrauchte Solarmodule
Balkon‑Steckersolargeräte selbst bauen mit Smart Green City und Kulturkiosk Schranke e.V.
©solarLAGO e.V., Bild: Torben Nuding
Mit dem Auslaufen der 20‑jährigen EEG‑Förderung älterer PV‑Anlagen werden funktionstüchtige Dachmodule häufig durch leistungsstärkere ersetzt. Statt diese Altmodule zu entsorgen, setzt das Workshop‑Format „Mein Strom vom Balkon“ auf Wiederverwendung: Aus gebrauchten Solarmodulen vom Dach werden Steckersolargeräte für Balkone oder Vordächer gebaut. Denn Steckersolargeräte sind insbesondere für MieterInnen eine einfache Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Für den Anschluss sind abgesehen von einem geeigneten Aufstellort (z.B. Balkon, Vordach oder Terrasse), das Einverständnis der Vermietung bzw. der Wohnungseigentümergemeinschaft sowie eine normale Steckdose erforderlich.
Am 24. Oktober luden Smart Green City und der Kulturkiosk Schranke e.V. im Rahmen der „Energiewelten“ von solarLAGO e.V. ins Bodenseeforum zur zweiten Ausgabe des Bastel‑Workshops „Mein Strom vom Balkon“ in Konstanz ein. 16 Teilnehmende bauten aus gespendeten, gebrauchten Solarmodulen ihre eigenen steckerfertigen Balkonkraftwerke. Die im Workshop entstandenen Anlagen können je nach Standort pro Jahr jeweils bis zu 600 kWh Strom erzeugen und damit bis zu 30% des Strombedarfs eines Zwei-Personen-Haushalts (ca.1.900 kWh) decken.
Die Solarmodule für den Workshop wurden von zwei lokalen Solarbetrieben gespendet: solare technik Klinkenberg und Sunny Solartechnik.
Im Frühjahr wurde das Format bereits erprobt. Damals entstanden sogar 19 Steckersolargeräte.
Das Format
Der vom Freiburger Verein fesa e.V. entwickelte Workshop vermittelt kompakt die Grundlagen der Solarstromerzeugung und führt praxisnah durch den Umbau: Stecker tauschen, Wechselrichter anschließen, Kabel verbinden und die Montage vorbereiten. Technische Grundlage, rechtliche Rahmenbedingungen und die Registrierung im Marktstammdatenregister werden ebenfalls behandelt.
Aus dem Pilotprojekt wird ein dauerhaftes Angebot
Die Smart‑Green‑City‑Projekte der Stadt Konstanz werden im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Zentraler Ansatz des Förderprogramms ist es, dass neue Ansätze erprobt und bei Erfolg dauerhaft in der Stadt verankert werden. Die Nachfrage für den Workshop war groß und die Resonanz durchweg positiv. Damit die Workshops künftig regelmäßig stattfinden, hat fesa e.V. nun Konstanzer Ehrenamtliche geschult. Ab Frühjahr 2026 bieten sie, gefördert durch den Konstanzer Klimafonds, regelmäßige „Mein Strom vom Balkon“-Workshops am Kulturkiosk Schranke an. So wird das Upcycling-Format verankert und vielen Haushalten zugänglich gemacht.
Programm Smart Green City
Im Programm Smart Green City führt die Stadt Konstanz zusammen mit PartnerInnen Pilot-projekte durch, in denen innovative und für Konstanz passgenaue Anwendungen und Lö-sungsansätze entwickelt und erprobt werden. Das Programm ist Teil des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Mehr Informationen auf: Smart Green City Konstanz
