Konstanz stärkt seine Rolle als Innovationsstandort
OB Uli Burchardt setzt auf wissensbasierte Wirtschaft, Nachhaltigkeit und lebendige, nutzungsgemischte Quartiere
Konstanz schärft sein wirtschaftspolitisches Profil: Weniger flächenintensives Gewerbe, mehr Raum für Wissen, Innovation und Handwerk – verbunden mit einer klugen Nutzungsmischung und mitgetragen von Universität, HTWG und einer aktiven Gründungslandschaft.
Konstanz hat sich spürbar gewandelt: Weniger Industrie, mehr Handel, Gastronomie und wissensbasierte Dienstleistungen – von IT über Robotik bis hin zur Gesundheitsbranche. Dieses Profil trägt heute die Stadt.
Der Wirtschaftsstandort Konstanz hat drei klare Stärken: Bildung und Forschung auf hohem Niveau, eine aktive Gründungs- und Innovationsszene sowie eine sehr gute Lebensqualität. Das trifft auf wichtige Umsetzungsbranchen und selbstbewusstes Handwerk. Die Universität Konstanz und die HTWG bringen Studierende, Forschung und Unternehmen zusammen und unterstützen Gründungen bis zur Marktreife. Die Stadt sorgt als verlässliche Ansprechpartnerin für kurze Wege, unterstützt bei Genehmigungen und hilft durch gezielte Unterstützung und Förderung von Netzwerken dabei, Wissen gemeinsam mit den Hochschulen schnell in die Praxis zu bringen.
Unser Leitbild: Wissen, Innovation und Nachhaltigkeit
Konkret heißt das: Wir bauen Angebote aus, damit sich der Kontakt mit der Verwaltung noch einfacher gestaltet. Die Angebote wirken bereits zunehmend direkt in die Betriebe hinein, beispielsweise über die Branchennetzwerke BioLAGO, cyberLAGO und solarLAGO, aber auch über farm, das innolab oder den Transferverbund. Mit dem Bodenseeforum bieten wir zudem eine erstklassige Tagungsinfrastruktur. Wir kümmern uns um Fachkräfte, indem wir Ausbildung und Weiterbildung stärken, Zuzug erleichtern und für Wohnraum und Kinderbetreuung sorgen. Und wir schonen Ressourcen, etwa durch Energieeinsparung, den Ausbau erneuerbarer Energien, weniger Abfall und klimafreundliche Mobilität. Mit starken Hochschulen, engagierten Unternehmen und hoher Lebensqualität festigt Konstanz seine Rolle als Oberzentrum in der Hightech-Region Bodensee und macht sich zugleich national und international sichtbarer – ohne Handwerk, Handel und Tourismus aus dem Blick zu verlieren.
Weil Fläche knapp ist, gilt Qualität vor Quantität. In Konstanz wird es keine neuen, großflächigen Gewerbegebiete mit unbebauten oder niedrig bebauten Grundstücken geben – dafür ist der Platz zu knapp. Stattdessen setzen wir auf gemischte und zukunftsfähige neue Gewerbeflächen: Wirtschaft, einschließlich Handwerk, Wohnen, Begegnungsorte und Co‑Working sollen nah beieinander entstehen und klimaresilient gestaltet werden.
Das gilt auch für kommende Entwicklungen wie das Europaquartier und den Hafner. Besonders bei den Vergabekriterien für die Gewerbeflächen am Hafner haben wir die Richtung klar vorgegeben: Vorrang für nachhaltige Nutzungsmischung, kurze Wege und robuste Konzepte, die Mensch und Klima gleichermaßen im Blick haben.
Umsetzung: Sichtbar machen, vernetzen, fördern
In der Umsetzung vernetzen wir Handwerk, Unternehmen und Dienstleister in modernen, energieeffizienten Gebäuden und unterstützen Branchenbündnisse mit konkreten Projekten vor Ort. Gleichzeitig fördern wir früh Wirtschaft und Wissenschaft an Schulen, etwa durch Praxisprojekte, Betriebsbesuche und Partnerschaften mit Hochschulen. Studierende wollen wir in Konstanz halten: mit guten Praktika, Abschlussarbeiten in Betrieben, bezahlbarem Wohnraum und einem attraktiven Angebot vom Kulturleben bis zur Mobilität. So wachsen neue Ideen, starke Betriebe und lebendige Stadtteile, in denen Arbeit und Wohnen gemeinsam stattfinden.
Wissen und Nachhaltigkeit sind die wirtschaftliche Basis von morgen. Mit flächensensibler Planung entstehen Betriebe dort, wo sie wenig Raum verbrauchen, gut erreichbar sind und sich mit Wohnen, Bildung und Alltag sinnvoll verbinden. Das stärkt Innovation und Arbeitsplätze – und hält Konstanz lebenswert.
Das Zukunftsbild ergänzt das Handlungsprogramm Wirtschaft und spiegelt sich in Entscheidungen der Stadtverwaltung wider. Es ist abrufbar unter konstanz.de/wirtschaftsfoerderung/standort+konstanz
Dem Beirat für Wirtschaft, Hochschulen und Standortpolitik wurde das Zukunftsbild mit der
ersten Sitzung im Oktober 2025vorgelegt. Es wurde 2025 erarbeitet durch OB Uli Burchardt und Prof. Dr. Donato Acocella, Professor für Raumentwicklung.
