Gewerbeentwicklung im neuen Stadtteil Hafner

Konstanz setzt auf flächeneffizientes, zukunftsorientiertes Gewerbe

Landschaft von oben, unten grün und Bäume oben blauer Himmel mit Wolken
Hier entsteht zukünftig der neue Stadtteil Hafner

Die Stadt Konstanz hat am Dienstag, den 21. Oktober 2025, im neuen Ausschuss für Wirtschaft, Hochschulen und Standortpolitik die Leitlinien und das Konzept für die Gewerbeentwicklung im neuen Stadtteil Hafner vorgestellt.
Ziel ist es, am Hafner ein hochwertiges, flächeneffizientes und weitgehend klimaneutrales Gewerbequartier zu schaffen, das die lokale Wirtschaft stärkt und Raum für forschungsnahe, technologieorientierte und handwerkliche Betriebe bietet. Die Stadt setzt dabei auf klare Branchenfokussierung, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren sowie ein aktives Flächenmanagement zur gezielten Projektinitiierung.

Anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen
Ausgangspunkt ist eine anhaltend hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen in Konstanz. Allein im Jahr 2022 summierten sich die Anfragen auf 32,9 Hektar Grundstücksfläche. Ein Teil dieser Nachfrage liegt im Bereich von Lager- und großzügigen Produktionsflächen – eine Gewerbeflächennachfrage, die so in Konstanz und am Hafner nicht abgedeckt werden kann und soll. So ist es kein Ziel, auswärtige Logistikunternehmen anzusiedeln. Vielmehr ist es Ziel, bestehende Konstanzer Unternehmen zu fördern und die Ansiedlung externer Unternehmen nur in den Zielbranchen zu unterstützen. Neben den quantitativen und Flächenfaktoren, spielen insbesondere am Hafner auch qualitative Parameter eine entscheidende Rolle:
Das Hafner-Gewerbequartier wird in städtebaulich integrierter Lage mit ergänzenden Versorgungs- und Freiraumangeboten geplant. Neben einem Mobility Hub sind gewerbenahe Freiräume, eine Kita sowie Gastronomie vorgesehen, um eine attraktive, funktionale Umgebung für Unternehmen und Beschäftigte zu schaffen. Die gezielte Grundstücksvergabe, eine Baukommission mit externer Besetzung und die Nutzung bestehender Cluster-Netzwerke sichern Qualität und Passgenauigkeit der Ansiedlungen und Gewerbeflächenvergaben. Die Ausrichtung des ersten Bauabschnitts konzentriert sich auf Unternehmen aus den etablierten Konstanzer Clustern BioLAGO, CyberLAGO und SolarLAGO sowie auf Bereiche wie Maschinenbau, Robotik, Optik und Elektronik. Logistik, Industrieproduktion und Hotelnutzungen sind hier nicht im Fokus.

In Prüfung: Optionen für eine städtische Gewerbeentwicklungsgesellschaft
Ökonomisch verspricht das Konzept substanzielle Effekte für die Gesamtstadt: Mit reinen Gewerbeflächen und einer hohen Flächenproduktivität – angelehnt an die Zielgröße Stromeyersdorf – werden bei einer Entwicklungsgröße von 84.000 Quadratmetern im Gesamtgebiet Hafner jährliche Gewerbesteuereinnahmen von rund 20 Millionen Euro prognostiziert. Zur Umsetzung werden Schlüsselprojekte mit Konstanzer Unternehmen initiiert und Optionen für eine städtische Gewerbeentwicklungsgesellschaft geprüft – etwa für einen verdichteten Gewerbehof nach Münchner Vorbild.

(Erstellt am 07. November 2025 15:23 Uhr / geändert am 07. November 2025 16:00 Uhr)