Fahrradparkhaus am Bahnhof zur Entlastung des öffentlichen Raums geplant
Bauantrag für neues Pendler-Angebot eingereicht
Gemeinsam mit der DB InfraGO AG plant die Stadt Konstanz ein modernes Fahrradparkhaus direkt am Bahnhof. Jetzt wurde der Bauantrag eingereicht – damit rückt das Projekt einen großen Schritt näher.
Die Maßnahme wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Förderprogramms "Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen" durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert.
An der Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Konstanz soll ein zweigeschossiger Neubau mit rund 760 sicheren, überdachten Fahrradstellplätzen entstehen. Im Erdgeschoss sind außerdem eine Fahrradwerkstatt, eine Fahrradvermietung, ein Fahrradladen, ein öffentliches WC sowie gastronomische Angebote geplant. Das 1. Obergeschoss, bequem über eine Rampe erreichbar, ist ausschließlich für das Fahrradparken vorgesehen.
Der Bedarf ist offensichtlich: Seit Jahren prägen wild abgestellte Fahrräder das Bild am Bahnhofplatz und in umliegenden Bereichen wie der Marktstätte. Fußgänger werden behindert, die Aufenthaltsqualität leidet und das Stadtbild wird beeinträchtigt – besonders problematisch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Fahrräder blockieren häufig sogar das neue Blindenleitsystem. Die Stadt Konstanz arbeitet daher an mehreren Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.
Im Bahnhofsumfeld werden aktuell über 800 Fahrräder abgestellt. Auf dem neu gestalteten Bahnhofplatz entstehen in Kürze 230 neue Stellplätze mit Fahrradanlehnbügeln. Diese reichen jedoch bei Weitem nicht aus, um den aktuellen und künftigen Bedarf zu decken.
Mit täglich rund 30.000 Ein- und Aussteigerinnen ist der Bahnhof Konstanz ein zentraler Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt verfolgt das Ziel, den Umweltverbund zu stärken und möglichst viele Menschen zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel zu bewegen. Gute Fahrradabstellmöglichkeiten sind dafür ein entscheidender Faktor – vor allem für Pendlerinnen mit hochwertigen Rädern. Das geplante Fahrradparkhaus erleichtert die Verknüpfung von Rad, Bus und Bahn und fördert so die klimafreundliche Mobilität in der Stadt.
Der Gemeinderat hat 2022 den Planungsbeschluss gefasst. Seither arbeiten Stadt, Stadtwerke Konstanz Mobil GmbH und die Deutsche Bahn gemeinsam an der Umsetzung. Mit dem nun eingereichten Bauantrag ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Erste vorbereitende Baumaßnahmen sollen bis Jahresende starten.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesförderprogramms „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ unterstützt. Weitere Fördermittel vom Land Baden-Württemberg und dem Schweizer Bund sind beantragt.
Als zentraler Baustein der zukünftigen Mobilität in Konstanz entlastet das Fahrradparkhaus den öffentlichen Raum, fördert den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel und bietet moderne, sichere Abstellplätze – ein echter Gewinn für die Stadt.