Jugend diskutiert in Konstanz über die Zukunft von Europa und Städtepartnerschaften

Sechs Flaggen symbolisieren die europäischen Werte - je eine davon weht künftig in jeder der Partnerstädte

Das erste Europakonzil fand 2015 im Rahmen der der Feierlichkeiten zum Konzilsjubiläum statt. Seither lädt die Stadt Konstanz regelmäßig junge Menschen aus ganz Europa zu dieser Veranstaltung ein – eine lebendige Fortsetzung dieses jungen Austauschformats. Auch 2025 kamen wieder Jugendliche zusammen, um europäische Themen zu diskutieren. Diesmal aus Konstanz und seinen Partnerstädten. „Twin Cities for Europe“ lautete das Motto, Partnerstädte für Europa. In Workshops, Diskussionen und kreativen Formaten wurden Visionen für das Europa von morgen erarbeitet.

Twin Cities for Europa – die Kernfragen des Konzils
- Wofür steht Europa im Jahr 2025 für junge Menschen?
- Was sind für sie europäische Werte – und was ist ihnen Europa wert?
- Was zeichnet unsere verschiedenen Nationen aus, was eint uns und was trennt uns?
- Welche Bedeutung haben die Städtepartnerschaften und was können sie für Europa bewirken?


Tag 1: Ankommen
Vom 5. bis zum 7. Mai 2025 trafen sich 57 Jugendliche aus sechs Städten zum Europakonzil in Konstanz. Neben der Gastgeberstadt waren dabei: Fontainebleau (Frankreich), Richmond (Großbritannien), Tábor (Tschechien) und Lodi (Italien), sowie Berdytschiw (Ukraine). Untergebracht in Konstanzer Gastfamilien startete das Treffen am Sonntag, den 4. Mai, mit einem persönlichen Willkommen. Es folgten drei intensive Projekttage im Kulturzentrum am Münster.
 
 
Tag 2: Kennenlernen
Zum Auftakt begrüßte Oberbürgermeister Uli Burchardt die Teilnehmenden im Wolkenstein-Saal. Es folgten Kennenlernformate wie ein Speed-Dating, Präsentationen der teilnehmenden Städte sowie ein inhaltlicher Input durch die JEF, die Jungen Europäer Konstanz, zum Thema politische Beteiligung. In Kleingruppen diskutierten die Jugendlichen anschließend zentrale europäische Werte wie Toleranz, Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit.

Die 6 europäischen Werte
Menschenwürde (orange-pinke Flagge)
Freiheit (Flagge in Blautönen)
Demokratie (gelb-grüne Flagge)
Gleichheit (pink-gelbe Flagge)
Rechtsstaatlichkeit (grün-blaue Flagge)
Wahrung der Menschenrechte (blau-orange Flagge)


Tag 3: Kreativität
Der zweite Projekttag stand im Zeichen kreativer Arbeit. In Workshops gestalteten die Teilnehmenden sechs symbolische Europa-Flaggen. Diese stellen die europäischen Werte dar. Zwölf Jugendliche arbeiteten in Redaktionsgruppen an Foto- und Videoinhalten. Ziel war es, Europa aus Jugendperspektive sichtbar zu machen und den Ideen und Anliegen Reichweite zu verschaffen.

Der Tag mündete abends in eine interaktive Klischeeshow, in der die Jugendlichen zusammen mit dem Improvisationstheater ComedyCation gängige Länderklischees humorvoll hinterfragten – ein Beitrag zur interkulturellen Verständigung und Reflexion. An diesem Abend nahmen auch die Gastfamilien teil.
Tag 4: Konkretisieren
Am dritten Tag präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse, diskutierten diese mit kommunalen EntscheidungsträgerInnen aus ihren Städten. Diese waren extra angereist – ein starkes Zeichen der Wertschätzung! Gemeinsam wurden Ideen für die Zusammenarbeit in Europa konkretisiert und weiterentwickelt.

Höhepunkt war die Flaggenzeremonie vor dem Konzilgebäude, bei der die gestalteten Fahnen gehisst und symbolisch an die Partnerstädte übergeben wurden. So weht künftig in jeder der sechs Städte eine Flagge des Europakonzils und symbolisiert dort einen der Grundwerte Europas. Das Konzil endete mit einer Abschiedsparty – die in Konstanz geschlossenen Freundschaften bleiben hoffentlich noch lange bestehen.


Und dann, was bleibt?
Vom Europakonzil 2025 bleiben vielfältige Impulse und hoffentlich nachhaltige Freundschaften. Die erarbeiteten Inhalte fließen in die städtische Europa-Arbeit ein und werden in einer Broschüre dokumentiert, die allen Partnerstädten zur Verfügung gestellt wird. Ein Abschlussvideo fasst die Wünsche der Teilnehmenden zusammen und wurde den EntscheidungsträgerInnen präsentiert und überreicht.

Die bunten Flaggen, die nebeneinander liegend einen Regenbogen ergeben und so verknüpft sind, werden in den beteiligten Städten gezeigt. So regen sie auch dort zu Gesprächen über Europa an.

Mit dem Europakonzil setzt die Stadt Konstanz ihre Strategie fort, junge Menschen aktiv in europapolitische Prozesse einzubinden und ihre Perspektiven sichtbar zu machen. Europa lebt vom Austausch – und dieser beginnt auf lokaler Ebene. Die Stadt Konstanz stärkt mit Formaten wie dem Europakonzil nicht nur den europäischen Gedanken, sondern auch die aktive Teilhabe junger Menschen an der Gestaltung ihrer Zukunft.

Informationen zu den Konstanzer Partnerstädten und Kontakt: konstanz.de/staedtepartnerschaften

(Erstellt am 09. Mai 2025 10:51 Uhr / geändert am 21. Mai 2025 15:11 Uhr)