Industriegebiet

© Johannes Lacher

9 Punkte

Entstehung: 2005 
Eigentümer: Neuwerk eG
Standort: Neuwerk Innenhof Konstanz
 
2005, das Neuwerk hat sich herausgeputzt: Außen ganz orange, innen weiß, die Türschilder glänzen silbern. Doch ein Stück altes Neuwerk wollten sich die Genossenschaftler, die den Industriebau erobert haben, erhalten. Im Hof ist ein Teil der Fassade geblieben, so wie sie früher war, schmuddelig, ohne Dämmung und Edelputz - ein Rest der alten Industriearchitektur hat überlebt. Und der Neuwerk-Genosse und Künstler Johannes Lacher hat aus der alten Fassade ein Stück Kunst am Bau gemacht: Neun runde Formen im frischen Neuwerk-Orange der Außenfassade brachte er auf die alte Innenhofwand auf. So soll das Werk außen und innen verbinden. "Die Neuwerk-Außenfarbe wird als Kontrast in den Innenhof getragen", beschreibt er sein Werk. Die runden Formen spielten mit den rechteckigen Fenstern, Türen und Fassadenelementen. Absichtlich prangen die neun Punkte leicht unregelmäßig auf der Fassade. "Das ist der Witz, es soll nicht stimmen", sagt Lacher. Er will eine "kontrastierende Komponente der Leichtigkeit" schaffen.

© Davor Ljubicic

ARTEFAKT

Entstehung: 2017  
Eigentümer: Davor Ljubicic
Standort: Neuwerk Innenhof Konstanz
 
ARTEFAKT nennt der Künstler Davor Ljubičić manche Überbleibsel seiner vorigen Installationen und Performances. Das überdimensionale Messer, 260 cm hoch und 70 Kilo schwer, war  vom 10. Oktober bis zum 30. November 2003 ein Bestandteil  seiner siebenteiligen Installation im Zeppelin Museum Friedrichshafen in der er sich mit der uns umgebenden alltäglichen Gewalt auseinandersetzte. "Steckt das, wonach du verlangst, nicht schon längst in dir?" war Ausstellungstitel und genau um diese Fragestellung geht es Ljubičić - Spiegelt die uns alltäglich umgebende Gewalt letzten Endes nicht tief verborgene Wünsche wieder, die in den von Ljubičić in seiner Installation wiederverwendeten Bilder, nur ihren Ausdruck finden?

Letztendlich muss jeder Betrachter selber entscheiden, ob es sich bei dem in das Neuwerk reingestochenen Artefakt, den gezeichneten oder projizierten Bildern der Ausstellung, nicht doch um ein Spiegelbild der eigenen inneren Bilder und Wünsche handelt.

© Wolfgang Folmer

Der Baumstamm, scribo in lignum

Entstehung: 2017  
Eigentümer: Wolfgang Folmer
Standort: Neuwerk Treppenhaus Konstanz
 
Wolfgang Folmer wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Er arbeitet im klassischen Medium des Holzschnitts. In seiner künstlerischen Bearbeitung des Materials geht er jedoch weit über die traditionellen Grenzen hinaus. Während der Ausstellung „scribo in lignum" (Schreiben auf Holz) in der Kunsthalle Neuwerk vom 15.-22. März 2014 bearbeitete er einen Baumstamm mit einem Text von Hans Arp. Als work in process können Besucherinnen und Besucher täglich die Entwicklung vom Stamm zum Kunstwerk miterleben. Die Resultate der Kunstwoche wurden an der Finissage gezeigt. Zu sehen gibt es den Baumstamm heute im Haupttreppenhaus des Neuwerks.

© Ulrich Vogl

Der Mond

Entstehung: 2017  
Eigentümer: Ulrich Vogel
Standort: Neuwerk Innenhof Konstanz
 
Der Künstler Ulrich Vogl brachte im Rahmen der Kunstnacht 2014 und seiner Ausstellung „FARO" den „Mond" (eine ehemals städtische Straßenlaterne) auf dem Kaufhausdach des Karstadt in Konstanz an. FARO (ital. Leuchtfeuer, Leuchturm, Scheinwerfer), ist sowohl Titel einer Arbeit als auch der gesamten Ausstellung. Dieser Titel ist emblematisch für Ulrich Vogls Skulpturen, Wandarbeiten und Installationen. Sichtbare, einfache, alltägliche Hilfsmittel lassen durch Schattenspiele, Projektionen, Spiegelungen, Licht und Bewegung eigene neue Welten und Geschichten entstehen.

Seit dem Frühjahr 2017 bescheint der Mond den Innenhof des Neuwerks.

© Kulturamt Konstanz

Die drei Gewalten

Entstehung: 1994
Eigentümer: Wasserschutzpolizeit Konstanz
Standort: Stromeyersdorf, neben der Wasserschutzpolizei
 
Die sinnreiche Plastik  "Die drei Gewalten" stammt von dem rheinwestfälischen Künstler Anatol Herzfeld (ehemaliger Joseph Beuys-Schüler an der Düsseldorfer Kunstakademie). Anlässlich der Renovierung des ehemaligen "Dorfkrug" (Kunst am Bau/öffentl. Gebäude) mit Einzug der WSP Konstanz in dieses Gebäude, wurde diese Plastik aufgestellt.

Drei gleichschenklige Dreiecke aus Eisen, die zu einem großen Dreieck zusammengefügt sind, tragen einen großen Brocken Gneis. In den Stein ist ein zusammengekauertes Kind eingemeißelt, das auf seinen Händen eine Sonnenscheibe trägt. Die hohen Lehnen der eisernen Stühle tragen Kronen anstelle der Besitzer, für die sie dort stehen (Legislative, Exekutive und Judikative). Diese "Gewalten" wachen nicht nur über das Gemeinwesen, sondern hier ganz gezielt über den Stein, ein Stück Natur, das die Zeichnung eines Kindes als Sinnbild unserer aller Zukunft trägt.