SrV 2018 - Mobilität in Städten

Neue Zahlen zum Mobilitätsverhalten der Konstanzer Bevölkerung liegen vor

 

Die Konstanzer Bevölkerung lässt immer häufiger das Auto stehen und steigt auf das Fahrrad um. Seit 2007 hat der motorisierte Individualverkehr der Konstanzer Bevölkerung innerhalb der Stadt (Binnenverkehr) um 31 Prozent abgenommen und der Radverkehr um 42 Prozent zugenommen. Zählt man die Nutzung aller umweltfreundlichen Verkehrsmittel zusammen (Rad- und Fußverkehr, Bus-, Schiff- und Zugfahrten), liegt die Quote in Konstanz im Binnenverkehr bereits bei 75 Prozent (2007 waren es 64 Prozent).   

Diese Ergebnisse gehen aus der Verkehrserhebung „Mobilität in Städten 2018“ der Technischen Universität Dresden hervor. Insgesamt wurden dazu 1191 KonstanzerInnen im Zeitraum Februar 2018 bis Januar 2019 an bestimmten Stichtagen befragt,  welche Verkehrsmittel (Auto, Fahrrad, Bus u.a.) sie jeweils nutzen.

Vorbildliches Mobilitätsverhalten im bundesweiten Vergleich
In Konstanz werden im Gesamtverkehr (Binnen- und Quelle-Ziel-Verkehr) deutlich weniger Wege mit einem motorisierten Fahrzeug und mehr Wege mit dem Rad und zu Fuß zurückgelegt als im Bundesdurchschnitt. In Zahlen heißt das: Deutschlandweit werden in den Städten 57 Prozent der Wege mit Hilfe eines Motors zurückgelegt. In Konstanz sind das 31 Prozent und damit nur knapp die Hälfte. 30 Prozent steigen in der Stadt zum See hingegen auf das Fahrrad und 27 Prozent gehen zu Fuß. Der bundesweite Durchschnitt liegt hier bei elf Prozent (Rad) beziehungsweise 21 Prozent (zu Fuß).

Gezielte Förderung des Radverkehrs
84 Prozent des Gesamtverkehrs der Konstanzer Bevölkerung sind Binnenverkehr (von einem Ort in KN zu einem anderen Ort in KN). Bei diesem ist der Anteil des motorisierten Individualverkehrs seit 2007 von 36 Prozent um elf Prozentpunkte zurückgegangen und lag 2018 nur noch bei 25 Prozent. Der innerstädtische Binnen-Radverkehr hat hingegen deutlich zugelegt – um zehn Prozentpunkte von 24 (2007) auf 34 Prozent (2018). Diese Steigerung ist unter anderem auf die gezielte Förderung des Radverkehrs der Stadt zurückzuführen. Somit wurden in beiden Kategorien die im Masterplan Mobilität 2020+ definierten Ziele deutlich früher als geplant erreicht.
16 Prozent des Gesamtverkehrs der Konstanzer Bevölkerung sind Quell-/ Zielverkehr von Personen, die zu Zielen außerhalb der Stadt fahren beziehungsweise von außerhalb zurückkommen (Pendler). Bei diesen stieg der Anteil der Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln von 2017 mit 10 Prozent in 2018 auf 22 Prozent und hat sich damit mehr als verdoppelt. Dies ist dem seit 2007 stetig verbesserten Angebot im regionalen Schienenverkehr zu verdanken. Im Binnenverkehr ist der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel nicht gestiegen – vermutlich, weil die Stadtbusse bereits heute schon gut ausgelastet sind. Deshalb sind, um das Masterplan-Ziel von 15 Prozent zu erreichen, Kapazitätssteigerungen, mehr Busse und dichtere Takte erforderlich.

Erläuterungen

Gesamtverkehr: Anteile der Mobilität (nur) der Konstanzer Bevölkerung, bestehend aus 84% Binnen- und 16% Quell-/ Zielverkehr (keine Einpendler, keine Besucher, kein Durchgangsverkehr)

Binnenverkehr: Anteile der Mobilität von Personen der Konstanzer Bevölkerung, die ihr Ziel innerhalb von Konstanz haben

Quell-/ Zielverkehr: Anteile der Mobilität von Personen der Konstanzer Bevölkerung, die ihr Ziel außerhalb von Konstanz haben (Auspendler, Einkaufs- und Freizeitverkehre der Konstanzer Bevölkerung

 

 

Einen Überblick über die Ergebnisse der Erhebung bietet der Steckbrief



Detaillierte Ergebnisse können dem Tabellenband entnommen werden

  

Ausgewählte Kennwerte wurde zusätzlich für zwei Teilräume ausgewertet