Langfristig planen, konkurrenzfähig bleiben

Zwischenbilanz des Handlungsprogramms Wirtschaft 2030 vorgestellt

Eine Bühne mit Stellwänden. Ein Mann ist den Stellwänden zugewandt, ein anderer steht an einem Rednerpult
Abschluss-Workshop zur Erstellung des aktuellen Handlungsprogramms Wirtschaft

Um den Wirtschaftsstandort Konstanz weiterzuentwickeln, wurde 2018 das Handlungsprogramm Wirtschaft als strategisches Gesamtkonzept vom Gemeinderat beschlossen. Beate Behrens, Leiterin der Wirtschaftsförderung, stellte am 25. April 2024 vor dem Wirtschaftsausschuss eine Zwischenbilanz vor. Ihr Resümee: „Nach sechs Jahren ist es an der Zeit, eine Standortbestimmung vorzunehmen. Von den 99 Maßnahmen wurden gut 60 % in Umsetzung gebracht, und das unter den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten vier Jahre.“
 
Im Themenfeld Digitalisierung wurde die Infrastruktur mit Glasfaser und flächendeckendem WLAN vorangetrieben. Server und Cloudlösungen wurden von den Stadtwerken vor Ort aufgebaut. Eine Klimadatenplattform sowie sechs weitere Projektideen im Rahmen der „Smart Green City“ wer den momentan umgesetzt und ermöglichen künftig unter anderem das Optimieren von Energieverbräuchen oder Verkehrsflüssen. Beate Behrens hält fest: „In diesem Bereich ist einiges passiert, dennoch verändert gerade die Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt. Wir alle sollten lernen, wie wir KI nutzen. Die bisherigen Maßnahmen müssen bewertet und in einem permanenten Prozess neu ausgerichtet werden.“
 
Mit dem Konstanzer Innovationsareal ist ein Leuchtturmprojekt im Themenfeld „Vernetzung von Unternehmensgründung, Wirtschaft und Wissenschaft“ umgesetzt, das mit dem Gründungsnetzwerk farm und dem innolab Bodensee die Innovationskraft der Stadt stärkt. Der Austausch und das Vorantreiben von neuen Technologien bzw. Methoden ist ein Anliegen der Netzwerke cyberLago, BioLago und solarLago. Die Verbindung zwischen den über 350 Mitgliedern und den Hochschulen ist ausbaufähig. „Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien besteht großer Handlungsbedarf. Auch der Ausbau der Gesundheitsbranche wäre von Vorteil für unsere Stadt“, sagt die Wirtschaftsförderin. Neue Flächen – wie der Hafner mit rund 15 Hektar Gewerbegebiet – sollen in den nächsten 15 Jahren erschlossen werden. Gleichzeitig besteht nach wie vor die Aufgabe, die bestehenden Gewerbegebiete effizienter aufzustellen.
 
„Gemeinsam mit Unternehmen, Wissenschaft und Politik haben wir uns 2018 im Handlungsprogramm Wirtschaft Ziele für den Wirtschaftsstandort Konstanz gesetzt. Viele davon haben wir erreicht, an einigen Themen wird weiter intensiv gearbeitet. Diese strategische Grundlage wollen wir nun an aktuelle Entwicklungen anpassen. Seit 2018 hat sich die Welt stark verändert: Vom Klimanotstand über Pandemie, vom Krieg in Europa bis hin zur KI – es ist Zeit, diese Entwicklungen in das Handlungsprogramm einzubeziehen, für die weitere Stärkung unseres Standorts“, so Oberbürgermeister Uli Burchardt. Die Wirtschaftsförderung erarbeitet in den nächsten Monaten einen Projektauftrag für die Fortschreibung als „Handlungsprogramm Wirtschaft 2035“. Dieser wird anschließend im Gemeinderat vorgestellt. Der Start des Aktualisierungsprozesses ist ab Winter 2024/25 geplant.
 
Das derzeitige Handlungsprogramm ist auf konstanz.de abrufbar.

(Erstellt am 03. Mai 2024 18:23 Uhr / geändert am 03. Mai 2024 18:26 Uhr)