Feuerwehr Konstanz beseitigt Nest der asiatischen Hornisse

Schweizer Experten lokalisieren invasive Art im Tägermoos und Stromeyersdorf

Großes Hornissennest
Das Hornissennest unweit des Wasserturms hatte ein Gewicht von rund 15 Kilogramm. Foto: Feuerwehr Konstanz

Die Feuerwehr Konstanz hat am Samstag mit Unterstützung einer Hornissenfachberaterin des Landesverbandes Badischer Imker in der Konstanzer Kleingartenanlage Stromeyersdorf ein Nest der Asiatischen Hornisse entfernt. Das Nest in einem Baum unweit des Wasserturms hatte ein Gewicht von rund 15 Kilogramm. Die Feuerwehr hat dies mit Einsatz einer Drehleiter im Rahmen einer 3,5-stündigen Aktion beseitigt.
 
Um dem Druck der Asiatischen Hornisse auf mehrere Bienenstände in der Region Tägerwilen entgegenzuwirken, hatte zuvor der Kanton Thurgau in Kooperation mit der Nationalen Task Force der Schweiz, speziell ausgebildeten Imkern und in Abstimmung mit der Konstanzer Stadtverwaltung Exemplare im Tägermoos eingefangen, mittels Kälte betäubt und anschließend markiert bzw. mit Sendern versehen. Per Rückverfolgung mit Hilfe einer Besenderung der Tiere konnte das Team dann ein Nest im Stromeyersdorf lokalisieren.
 
Durch die gute Kooperation der zuständigen Stellen auf schweizer und deutscher Seite und die Arbeit von sieben Einsatzkräften der Feuerwehr konnte dieses Nest dann mechanisch entfernt und fachmännisch entsorgt werden. Insektizide wurden dabei nicht eingesetzt. Die rasche Beseitigung des Nestes soll eine weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse verhindern oder zumindest erschweren.
 
 
Invasive Art gefährdet biologische Vielfalt
Die Europäische Union hat die Asiatische Hornisse als invasive Art eingestuft, die zur Gefährdung der biologischen Vielfalt beiträgt und gemeldet sowie bekämpft werden soll. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hat für Sichtungen ein Meldeportal Asiatische Hornisse eingerichtet. Im Gebiet des Landesverbandes Badischer Imker beklagen Obstbauern erste Ernteschäden aufgrund der Populationen.
 
Die Asiatische Hornisse ist als Insektenfresser eine Bedrohung für die heimische Artenvielfalt. Sie ist kleiner als die Europäische Hornisse, hat eine schwarze Grundfärbung, eine schwarze Brust, einen dunklen Hinterleib mit wenigen gelben Binden und schwarz-gelbe Beine.
 
Im Frühjahr durch die Königin gebaute, etwa Handballen große Gründungsnester (Primärnester) befinden sich oft in Schuppen, Sträuchern oder auch in Bodennähe. Im Sommer werden die Filialnester (Sekundärnester) meist in mehr als zehn Metern Höhe in Bäumen gebaut. Diese Nester können bis zu einen Meter Höhe erreichen und aus mehreren tausend Tieren bestehen.
 
Für den Menschen sind sie nicht gefährlicher einzustufen als andere Wespen. Angriffe einzelner Tiere sind selten, sofern man sich jedoch ihrem Nest nähert, ist mit Angriffen mehrerer Hornissen zu rechnen.

(Erstellt am 26. Oktober 2023 15:16 Uhr / geändert am 26. Oktober 2023 15:20 Uhr)