Sanierung im Pumpwerk Bärengraben

Wichtige Schaltstelle im Kanalsystem erhält neue Technik

Propellerpumpen im Pumpwerk Bärengraben

Das Pumpwerk Bärengraben ist einer der unsichtbaren, aber essenziell wichtigen Orte der Konstanzer Kanalwelt. Es liegt unter der gleichnamigen Rad- und Fußverkehrsspindel auf der Altstadtseite der alten Rheinbrücke. Der Zugang ist im Mauerwerk der Unterführung beinahe unsichtbar. Das Pumpwerk wird mindestens einmal wöchentlich von den Mitarbeitern der Entsorgungsbetriebe Konstanz (EBK) aufgesucht, dennoch wird kaum ein Passant oder Radfahrer die Türe und dahinterliegende, wichtige Schaltstelle des Konstanzer Abwassersystems vermuten.
Im Pumpwerk Bärengraben wird das Abwasser aus der Altstadt zusammengeführt und in die Höhe gepumpt, damit es anschließend im freien Gefälle weiter Richtung Schänzle fließen kann. Im dortigen Pumpwerk wird es mit dem Abwasser aus dem Paradies und den angeschlossenen Schweizer Gemeinden unter dem Rhein hindurchgeleitet, bevor es die letzten Meter auf dem Weg zur Kläranlage wieder im freien Gefälle fließen kann.
Seit 37 Jahren wird das Pumpwerk Bärengraben von den EBK betrieben. Im Normalbetrieb fließen bis zu 85 Liter Abwasser pro Sekunde in das Pumpwerk, bei Starkregen kann sich dieser Zufluss auf bis zu 6.500 Liter pro Sekunde erhöhen! Damit die Zuverlässigkeit, mit der das Pumpwerk betrieben werden muss, weiter gewährleistet werden kann, hat der Technische Betriebsausschuss (TBA) in seiner Sitzung am 23. März 2021 der Sanierung der elektrotechnischen Ausrüstung zugestimmt. So kann die gesamte Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik auf den neuesten Stand und in das moderne Prozessleitsystem der Kläranlage eingebunden werden. Anschließend werden wichtige Pump- und Überwachungsprozesse automatisiert gesteuert und die Anlage insgesamt effizienter betrieben. Für die Sanierung wurde eine Investitionssumme von rund 420.000 Euro genehmigt.

Update August 2022:
Nach einer erfolgreichen Ausschreibung sollten die Sanierungsarbeiten im Herbst 2021 stattfinden. Aufgrund erheblicher Lieferprobleme bei den Elektronikkomponenten wurden die Arbeiten mittlerweile auf Frühjahr 2023 verschoben.

(Erstellt am 27. April 2021 10:15 Uhr / geändert am 04. August 2022 14:47 Uhr)