Philharmonisches Konzert GROSSE ERWARTUNGEN am 8., 10. und 13.04. im Konzil Konstanz

»Grosse Erwartungen« weckt das achte Philharmonische Konzert der Saison, welches an drei Abenden im Konzil Konstanz gespielt wird: Am 8. und 13. April um 19.30 Uhr und am 10. April um 18 Uhr.

»Große Erwartungen« weckt das achte Philharmonische Konzert der Saison, mit der Symphonie Nr. 22 Es-Dur Hob I:22 »Der Philosoph« von Joseph Haydn, Dmitri Kabalewskis  Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 C-Dur op. 77 und der Symphonie Nr. 9 Es-Dur op. 70 von Dmitiri Schostakowitsch.

Zu Gast sind der schwedische Cellist Torleif Thedéen und der Dirigent Gabriel Venzago.
 
Zum Programm:
Joseph Haydn verfügte über die besondere Begabung, Musik zu schreiben, die witzig sein kann und so lebendig in der Interaktion der Stimmen, dass man ohne große Anstrengung Bilder assoziiert. Das erklärt auch die heutigen visuellen Beinamen einiger seiner Symphonien, wie »Der Bär«, »Die Uhr« oder auch »Der Philosoph«: Hier entsteht tatsächlich der Eindruck eines angeregten philosophischen Gesprächs: Die schnellen Bewegungen der Englisch-Hörner treffen auf die betont getragenen der Waldhörner wie der lebhaft fragende Student auf den reflexiven, betagten Philosophen mit dem weißen Rauschebart. Um welchen Gelehrten und ob es um Staat, Natur oder Gesellschaft geht – das bleibt der eigenen Phantasie überlassen.
Dmitri Kabalewskis vorwiegend lyrische, in der Volksmusik wurzelnde Musiksprache ist deutlich von der Tradition der russischen Musik des 19. Jahrhunderts geprägt. Sein 2. Cellokonzert kennzeichnet eine mystische Grundstimmung mit volkstümlichem Gestus. Sie vermittelt sich schon in den ersten Takten, in denen das Soloinstrument ganz unprätentiös, aber auch bedrückt mit einer gezupften Melodie in das Werk einsteigt. Später versenkt sich das Cello immer wieder in ausgedehnte Kadenzen, die an nachdenklich-introvertierte Selbstgespräche erinnern.
Die Erwartungen an Dmitri Schostakowitschs Neunte als »sowjetische Komposition« zur Krönung des Sieges im »Großen Vaterländischen Krieg« waren immens – umso größer der Schock des Publikums bei der Uraufführung: kein Chor, kein Solist und nur ein kleines Orchester. Stattdessen: Ein spritziges Stückchen Symphonie. Ein Witz. Schostakowitsch klingt, als wäre er bei Haydn in die Schule gegangen, gepaart mit der ihm eigenen Spur Galgenhumor. Das Publikum war irritiert, die Kritik indigniert. So hatte man sich die Freude über den Frieden nicht vorgestellt! Die Verweigerung zum grenzenlosen Jubel war ein Wagnis des Komponisten. Die nächste Welle an Repressionen der stalinistischen Diktatur ließen nicht lange auf sich warten.
 
Besucher können sich eine Stunde vor Konzertbeginn von Insa Pijanka, Intendantin der Südwestdeutschen Philharmonie, im Konzil in das Konzert einführen lassen.
Am Freitag, 8. April um 9.30 Uhr findet im Konstanzer Konzil die Öffentliche Generalprobe statt.
 
Karten sind beim Stadttheater Konstanz (07531 900 2150), bei der Südwestdeutschen Philharmonie (Mo–Fr 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr) und bei der Tourist-Information am Hauptbahnhof, sowie allen Ortsteilverwaltungen erhältlich. Tickets können auch bequem im Internet gekauft und per print@home ausgedruckt werden unter: www.philharmonie-konstanz.de.
 
 

(Erstellt am 07. April 2022 12:19 Uhr / geändert am 10. April 2022 02:00 Uhr)