Konstanzer Künstlerinnen in der Nachkriegszeit

Einblicke in die Ausstellung „Zeit-Bilder“, Teil 6

Daisy Rittershaus: o.T. (weiblicher Kopf); o. J.; 29,8 x 21,3 cm; Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz (Depositum Kunstverein)

In der Konstanzer Nachkriegszeit traten auch zahlreiche talentierte Künstlerinnen hervor. Die Malerin und Schriftstellerin Daisy Rittershaus (1901-1987) kam 1951 nach Konstanz, wo sie mit dreijähriger Unterbrechung bis zu ihrem Tod 1987 lebte. Ihr bildnerisches Werk besteht vor allem aus Zeichnungen und Linolschnitten, die Rittershaus' scharfe Beobachtungsgabe und Fähigkeit zur gezielten Formvereinfachung offenbaren. Anneliese Stiegeler (1905-1976) absolvierte in Berlin eine Buchbinderlehre und machte sich nach ihrer Meisterprüfung 1938 selbstständig. Nach Kriegsende kehrte sie in ihre Geburtsstadt Konstanz zurück, wo sie als Buchbinderin und Kunsthandwerkerin tätig war. Zeit ihres Lebens entstanden nicht nur kunstvolle Bucheinbände, sondern auch fantasievoll bemalte Gebrauchsgegenstände. Barbara Weyl (1907-1991) wurde erst mit 44 Jahren künstlerisch tätig. 1935 heiratete sie den Journalisten und Gründer des Südkuriers, Johannes Weyl, mit dem sie 1945 nach Konstanz zog. Weyls künstlerisches Schaffen, das durch eine lebhafte Art der Modellierung und Starkfarbigkeit besticht, ist geprägt von ihren zahlreichen Reisen. Annelies(e) Schwan-Güllering (1920*) fühlte sich schon früh zur keramischen und plastischen Kunst hingezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie Unterricht beim Konstanzer Bildhauer Paul Diesch und entwickelte rasch eine eigene gestalterische Formensprache. Bis ins hohe Alter schuf sie Plastiken und Skulpturen in Holz und Ton, später als Steinguss.

(Erstellt am 23. August 2022 16:08 Uhr / geändert am 26. August 2022 02:01 Uhr)