Bodenuntersuchung auf dem Stephansplatz

Erste Rückschlüsse für weitere archäologische Grabungen

Bohrkern gefüllt mit Erde und Schädelknochenfragmenten
Der Bohrkern hat Fragmente eines Schädels zutage gefördert – ein Hinweis darauf, dass Teile des Stephansplatzes früher als Friedhof genutzt wurden.
Bild: Landesamt für Denkmalpflege / A. Lüttich

Am 14. und 15. Dezember 2021 wurden auf dem Stephansplatz 14 Kleinbohrungen durchgeführt. Sie dienen der archäologischen Erkundung im Vorfeld der geplanten Neugestaltung des Platzes. Das Landesamt für Denkmalpflege hat die Maßnahme begleitet und das Bohrgut entsprechend begutachtet und beurteilt. Die Bohrproben wurden bis in eine Tiefe von 4 Metern entnommen. Festgestellt wurde, dass der sog. gewachsene, sprich unberührte Boden sich in einer Tiefe unterhalb von 2 Metern befindet. Überreste des ehemaligen Mönchsfriedhofs wurden östlich vom Bürgersaal und der Pfarrfriedhof von St. Stephan in der nördlichen Hälfte des Platzes bereits dokumentiert.

Die Stadt ist zum Erhalt der Landesdenkmale verpflichtet. So benötigt das Landesamt für Denkmalpflege eine konkrete Planung, aus der hervorgeht, welche Eingriffe in das bestehende Gelände durch die Baumaßnahme erforderlich werden. Daraus kann dann ermittelt werden, in welchem Umfang archäologische Untersuchungen vorzunehmen sind und ob die Planung den Bodeneingriffen ggf. angepasst werden muss.

Das Amt für Stadtplanung und Umwelt ist aktuell mit der Ausarbeitung des Entwurfes befasst. Die Ergebnisse aus den Bohrungen und archäologischen Quellen bieten hierfür eine wichtige Grundlage. Zur Ausarbeitung gehören die Höhenplanung des Platzprofils und die Konkretisierung der Planung zu den Baumstandorten, den Wasserfontänen, der Abgrenzung des Schulhofs, den Bodenbelägen sowie der Ausstattung (u.a.  Möblierung) des Platzes. Begleitend zur Fachplanung sind weitere Einzeldialoge und Abstimmungen mit den InteressenvertreterInnen zu den Themen Markt, Veranstaltungen, Mobilität, Kirche und Schule geplant.

(Erstellt am 22. Februar 2022 14:53 Uhr / geändert am 24. Februar 2022 01:00 Uhr)