Blühendes Betriebsgelände der EBK

Artenreichtum rund um die Kläranlage

Blumenwiese
Salbei, Klappertopf und Wiesenfuchsschwanz

Über knapp 12 Hektar erstreckt sich das Betriebsgelände der Entsorgungsbetriebe Konstanz (EBK) zwischen B 33 und Wollmatinger Ried. Die Lage und Größe bringen dabei eine besondere Verantwortung für dieses Gelände mit sich: Von den rund 12 Hektar sind 5,1 Hektar unbebaute, nicht versiegelte Grünflächen, auf denen die ökologische Gestaltung und die Artenvielfalt im Fokus stehen. Die Landschaftsplanung und -pflege geschieht in enger Zusammenarbeit und mit Verlass auf das Fachwissen der Technischen Betriebe Konstanz (TBK), mit denen sich die EBK das Betriebsgelände teilen.
Die weitläufigen Grünflächen haben sich über einen Zeitraum von 25 Jahren nachhaltig entwickelt. Den größten Teil nehmen sogenannte Zweischnittwiesen ein, Wiesen die nur zweimal im Jahr gemäht werden. Besonders gut wachsen Gräser wie Quecken und der Wiesenfuchsschwanz, dazwischen blühen Salbei, Klappertopf, Mohn und Schafgarben. Auf den ersten Blick können die weitflächigen Wiesenflächen, deren Höhe vor dem ersten Sommerschnitt gut und gerne 1,50 m überschreitet, einen wilden Eindruck vermitteln. Doch beim genaueren Hinsehen ergeben die Gräser und Blüten ein farbenfrohes Gesamtbild, auf dem es brummt und summt. 
Zwei Grünflächen haben die EBK in den letzten Jahren besonders in den Fokus genommen: Zum einen die Margeritenwiese, ein Magerrasen-Streifen entlang der Grobentschlammung, der nicht nur mit Margeriten, sondern zusätzlich mit einer Trockenkräutermischung eingesät wurde. Ein besonderer Blickfang für alle Mitarbeiter und Besucher und beliebter Anziehungspunkt für Insekten. Die zweite Fläche, die gezielt neu eingesät wurde, befindet sich zwischen dem hohen Betriebsgebäude der EBK und den Werkstätten der TBK. Auf der Grünfläche wurde der Gräserbestand eingedämmt und eine artenreiche Saatenmischung, bestehend aus sogenannten „Dauerwiesenblumen“ neu eingesät. Diese Wiese wird zudem nicht klassisch gemäht, sondern geschnitten und „geheut“. Das bedeutet, der Schnitt bleibt zum Trocknen auf den Wiesenflächen, damit die natürliche Aussaat begünstigt und gefördert wird. Der Erfolg der Maßnahmen war auf beiden Flächen nach dem niederschlagsreichen Mai besonders prächtig zu bewundern. 
Genau im Blick behalten die EBK und TBK den Bestand der invasiven Arten, die über verschiedene natürliche Wege wie Vögel oder im Fell von Kleintieren eingetragen werden. Dabei handelt es sich um Pflanzen wie den japanischen Knöterich oder indisches Springkraut, die schnell andere Arten verdrängen und zum Haupt- oder einzigen Bestand auf den Wiesen werden können. 
Nicht nur die Begrünung der Bodenflächen wurde bei der Planung bedacht, auch Wände und Dächer der EBK und TBK Gebäude werden, wann immer möglich, bepflanz. Derzeit sind rund 1.250 m2 Dachflächen auf dem Betriebsgelände begrünt. „Dachpflanzen“ benötigen im Idealfall wenig Feuchtigkeit, also keine zusätzliche Wasserzufuhr, und wachsen langsam. So ist mit wenig Pflegeaufwand viel erreicht.
Das Betriebsgelände der EBK ist also ein erfolgreiches Beispiel für die naturnahe und ökologische Gestaltung von Industrie- und Gewerbeflächenflächen. Denn rund um die Zweischnittwiesen, unter den Bäumen und den begrünten Dächern gehen die EBK erfolgreich ihren Hauptaufgaben nach: Der Abwasserreinigung und dem Transport von Abfällen zur weiteren Verwertung. 

(Erstellt am 06. Juli 2021 10:58 Uhr / geändert am 08. Juli 2021 02:00 Uhr)