Smart versorgte Bäume

Sensoren liefern Daten für optimierte Bewässerung

Blutbuche auf einer Wiese; mit einem orangenen Saugbagger wird die Erde aufgegraben, um im Erdreich rund um den Baum Sensoren einzubringen, die Daten zum Wasserbedarf liefern.
Auch im Erdreich rund um die Blutbuche im Stadtgarten wurden Sensoren eingebracht, die Daten zum Wasserbedarf des Baums liefern.

Rund 16.000 Bäume stehen auf den öffentlichen Flächen im Konstan­zer Stadtgebiet. Als ein wesentlicher Schwerpunkt gehören die Unterhal­tung und Pflege dieses Baumbestan­des zu den Aufgaben der Techni­schen Betriebe Konstanz (TBK). Dazu zählen die vollständige Versorgung der Bäume von der Anpflanzung über die Erziehungspflege und Ver­kehrssicherung bis zur Baumentnah­me und Ersatzpflanzung.
 
Zunehmend längere Trockenperio­den infolge des Klimawandels sind auch in Konstanz bereits spürbar. Der Erhalt von Bestandsbäumen ist eine der wichtigsten Anpassungsmaß­nahmen an die Klimaerwärmung im Stadtgebiet. Die TBK richten ihr Au­genmerk daher verstärkt auf die Be­wässerung der Bäume. Insbesondere die Versorgung von Altbäumen ist mit einem hohen Aufwand verbun­den. Im Vergleich zu jungen Bäumen benötigen sie erheblich größere Was­sermengen. Als Beispiel: Ein 40-jäh­riger Baum verdunstet bis zu 120 l am Tag. Er bräuchte in Dürrephasen alle 14 Tage eine Wassergabe zwi­schen 2.000 l und 5.000 l.
 
Um die Versorgung der Bäume so effizient wie möglich gestalten zu können, ist nicht nur die Wasser­menge entscheidend, sondern auch der Zeitpunkt. Im Sinne eines spar­samen Umgangs mit Personal, Zeit und Wasser wollen die TBK es daher ganz genau wissen: Wie viel Wasser braucht ein Baum – und wann? Um darauf besser Rückschlüsse ziehen zu können, haben die TBK testweise ein Pilotprojekt gestartet. Im Boden eingebrachte Sensoren messen dabei die Feuchtigkeit an den Baumstand­orten. Aus den gesendeten Daten er­halten die TBK Informationen über den Bedarf der Bäume und können bei der Bewässerung gezielter vor­gehen. Referenzprojekte in ande­ren Kommunen haben gezeigt, dass durch ein solches Bewässerungs-Mo­nitoring die Anzahl der Wassergaben halbiert und der Wasserverbrauch um bis zu 25 % reduziert werden kann. Im Auftrag der TBK wurden Mitte Juni Bodenfeuchtesensoren der Firma „Arbor revital“ bei Jungbäu­men in der Schottenstraße und bei je­weils einem Altbaum im Stadtgarten sowie im Hörlepark installiert.

(Erstellt am 14. Juli 2023 13:07 Uhr / geändert am 14. Juli 2023 13:10 Uhr)