Universität wird baulich erweitert

Gemeinderat beschließt geänderten Bebauungsplan

Der geänderte Bebauungsplan der Universität
Der geänderte Bebauungsplan der Universität. Die Baufelder sind orange, der Bestand ist grau dargestellt.

Der Campus der Universität Konstanz kann baulich erweitert werden – dies beschloss der Gemeinderat einstim­mig in seiner Sitzung am 27. Januar. Mit dem Ratsbeschluss einhergehend wurde der bestehende Bebauungs­plan aus dem Jahr 1969 in Teilen auf­gehoben. Der neue Bebauungsplan eröffnet der Universität langfristige bauliche Entwicklungsperspektiven für die kommenden 40 Jahre. Er bie­tet dringend benötigte Flächen, um der Raumknappheit an der Universi­tät Konstanz entgegenzuwirken und um Forschung und Lehre angemessen räumlich unterzubringen.

Mehr Platz für die Forschung

Der geänderte Bebauungsplanent­wurf sichert langfristig die künftige bauliche Erweiterung der Universität. Er bietet insbesondere die Grundlage für Ausbau und Entwicklung der uni­versitären Forschung. Des Weiteren wird mit dem Bebauungsplan auch die Grundlage für die Ansiedlung des Max-Planck-Instituts (MPI) für Ver­haltensbiologie auf dem Universitäts­campus geschaffen. Gegenwärtig wird von der Bauverwaltung des MPI ein Auswahl- und Qualifikationsverfah­ren für den Bau des Forschungsgebäu­des durchgeführt. Der Bau soll Anfang 2024 beginnen und Ende 2027 abge­schlossen sein. Die Dachflächen der Neubauten werden mit maximal mög­licher Photovoltaik versehen.

Das Entwicklungskonzept

Aktuell umfasst der Campus eine Nutzfläche von rund 120.000 Quadratmetern. Bis zum Jahr 2060 wurde ein zusätzlicher Flächenbedarf von 55.000 Quadratmetern ermittelt. Die bauliche Erweiterung der Universität ist insbesondere im Westen des Cam­pus vorgesehen, überwiegend auf be­reits versiegeltem Boden. Das städte­bauliche Entwicklungskonzept sieht drei Bauabschnitte bis 2060 vor: Der erste Bauabschnitt ist für den Bereich um das Werkstattgebäude W geplant. Der zweite Bauabschnitt ist auf der Fläche des Parkplatzes Nord vorgese­hen. Für den dritten Bauabschnitt ist das Areal des Parkhauses Süd vorgese­hen. Weiteres Entwicklungspotenzial besteht in Richtung des Heizwerkes.

Nachhaltiges Bauen

Bei der Umsetzung der Baumaßnah­men auf dem Campus der Universität orientiert sich der Landesbetrieb Ver­mögen und Bau, Amt Konstanz, am Energie- und Klimaschutzkonzept für landeseigene Liegenschaften der Lan­desregierung Baden-Württemberg. Die Gebäudehüllen von Neubauten sind dabei in der Qualität vergleich­bar mit einem Passivhaus zu erstellen.
Die Gesamtenergieeffizienz orientiert sich am Niveau von Effizienzhäusern (Stufe 40 bei Neubauten und Stufe 55 bei Sanierungen). Die gesetzlichen energetischen Vorgaben werden da­mit insgesamt deutlich übertroffen. Maßgebliches Ziel ist die CO2-Redu­zierung, die durch die Reduktion des Energieverbrauchs und die zuneh­mende Substitution fossiler Energie­träger durch erneuerbare Energien erreicht werden soll.
Neben dem Beschluss des neuen Bebauungsplans unterzeichneten die Stadt Konstanz, das Land Baden-Württemberg und die Universität Konstanz außerdem einen städtebau­lichen Vertrag. Darin vereinbaren sie Grundlagen und Ziele bei der bauli­chen Weiterentwicklung der Universi­tät in den Bereichen Natur- und Arten­schutz, Mobilität und Verkehr.
Weitere Infos unter www.uni.kn/bebauungsplan

Stimmige Studierendenzahl

Die große Raumnot an der Univer­sität führt zu Einschränkungen in Forschung und Lehre. Beim neuen Bebauungsplan geht es nicht etwa darum, die Studierendenzahl zu er­höhen, sondern den nötigen Raum zu haben, um die exzellente For­schung und Lehre der Uni in ange­messenem Rahmen umzusetzen.

(Erstellt am 08. Februar 2022 17:21 Uhr / geändert am 09. Februar 2022 01:00 Uhr)