Aktuelle Ausstellung:

UnSichtbar - 20 Jahre Kinder- und Jugendhospizarbeit im Landkreis Konstanz

Die Ausstellung findet vom 08.04. bis 19.05.2024 im Richental-Saal statt.

Die Geschwisterbeziehung zählt zu den dauerhaftesten zwischenmenschlichen Bindungen im Leben. Wenn jedoch ein Bruder oder eine Schwester von einer lebensbedrohlichen Krankheit betroffen ist, geraten Kinder in eine außergewöhnliche Situation. Die tiefe Sorge und Trauer der Eltern werden von den Geschwistern intensiv erlebt, während sie oft mit ihren eigenen Bedürfnissen und Ängsten allein bleiben.
Über Jahre hinweg wird das Leben der gesamten Familie an die Situation des erkrankten Kindes angepasst. Schon früh lernen die Geschwister, dass selbst alltägliche Wünsche unerfüllt bleiben müssen. In ihrem Bestreben, ihre bereits stark beanspruchten Eltern zu entlasten, versuchen sie sich unsichtbar zu machen. Doch inmitten dieser Herausforderungen kann sich eine Chance entwickeln, insbesondere wenn die Bedürfnisse der betroffenen Geschwister berücksichtigt und gesehen werden.
Das Fotoprojekt UnSichtbar eröffnet eine Plattform, auf der Kinder in solchen Situationen ihre Umwelt aus ihrer eigenen Perspektive und mit ihrer persönlichen Bildsprache zeigen können. Ausgestattet mit Kameras fotografierten sie, was für sie wichtig ist und ihr Leben prägt, um wieder sichtbar zu werden. Unter der Leitung der Fotografin Nanni Schiffl-Deiler wurde das Projekt im Jahr 2010 ins Leben gerufen.
Das Projekt ermutigte betroffene Kinder und Jugendliche, ihre Erlebnisse und Emotionen nonverbal zu teilen.
Inspiriert wurde Nanni Schiffl-Deiler im Jahr 2009 aufgrund eines Aufenthalts in Indien. Während ihres Besuchs in einer Tuberkuloseklinik entfaltete sich ein tiefgehender Fotoworkshop, bei dem die Fotografin den schwerkranken Kindern vor Ort Kameras zur Verfügung stellte.
Nach der Zusammenstellung der beeindruckenden Bilder aus dieser Erfahrung entschied sie sich, die Fotografie mit Kindern und JugendLichen in schwierigen Lebenssituationen weiterzuführen.
UnSichtbar ermöglichte den Kindern, ihre Umwelt durch ihre eigene Linse zu betrachten, aber auch über die Bilder zu reden. Die regelmäßigen Treffen zur gemeinsamen Betrachtung und Besprechung der Bilder in vertrauter Umgebung spielten dabei eine zentrale Rolle.
Sogar einige der erkrankten Kinder nahmen mit Begeisterung teil, was oft zu faszinierenden Geschwisterkonstellationen innerhalb des Projekts führte.
Was die Kinder durch ihre Fotografien in die Welt gebracht haben, beeindruckt durch die persönliche Bildsprache, die, zusammengesetzt in Tableaus, eine berührende Einzigartigkeit ausstrahlt. Nanni Schifft-Deiler porträtierte die Kinder zusätzlich durch ihre eigene Kamera und dokumentierte ihre Gedanken und Gefühle in Zitaten, die wiederum in den Tableaus integriert sind.
Nanni Schiffl-Deiler ist eine multidisziplinäre Künstlerin aus München. Ihre Projekte umfassen die Medien Fotografie, Film, Text und Musik, wobei der Fokus auf existenziellen und gesellschaftsrelevanten Themen liegt.

Künstlerin: Nanni Schiffl-Deiler
Ort: Richentalsaal / Kulturzentrum am Münster, Katzgasse 3, Konstanz 
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 – 18 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag, 10 – 17 Uhr
Eintritt: Kostenfrei – über eine Spende freuen wir uns sehr
Vernissage: Montag 08.04.2024, 19 Uhr 
Nanni Schiffl-Deiler gibt eine Einführung in die Ausstellung UnSichtbar
Grußwort von Stefan Basel, Sozialdezernent Landkreis Konstanz

Aktuelle Öffnungszeiten des Richental-Saals im Kulturzentrum am Münster

  • Montag: geschlossen
  • Dienstag- Freitag: 10 - 18 Uhr
  • Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 10 - 17 Uhr
  • 5 €, erm.3 €  (SchülerInnen, Studierende, Auszubildende, Gruppen ab 10 Personen) | freier Eintritt für Familien/Alleinerziehende mit ihren Kindern / Kinder u. Jugendliche bis 18 Jahren / Studierende mit Kulturticket | 1. Sonntag im Monat freier Eintritt für alle

Beschreibung des Richental-Saals:

Charakterisiert wird dieser Saal durch einen im­posanten Spitzbogen aus Holz, der den gesamten Raum dominiert. Ulrich von Richental, nach dem der Raum benannt ist, lebte zu Beginn des 15. Jahr­hunderts als Notar in Konstanz. Ihm verdankt die Stadt die so genannte Richental-Chronik, in der er die Ereignisse während des Konstanzer Konzils beschreibt. Der Raum hat eine Gesamtfläche von 184 m2 und ist durchgängig mit Rorschacher Sand­stein ausgelegt. Aufgrund seiner Atmosphäre eignet er sich insbesondere für Empfänge oder Feste.