Das "Hohe Haus"
Das Hohe Haus ist ein markant in Erscheinung tretender fünfgeschossiger Steinbau des ausgehenden 13. Jahrhunderts. Es war Wohnhaus der Konstanzer Patrizierfamilie von Tettikofen. An der Kreuzung zur Hohenhausgasse positioniert, beherrscht seine Giebelfront den unteren Abschnitt der Zollernstraße. Der Blick von Osten in den Straßenraum mit der Giebelfront im Zentrum zählt zu den Postkartenmotiven der Konstanzer Altstadt.
Die prägnante Wirkung des mittelalterlichen Großbaus wird durch die 1935 von August Brandes geschaffenen und nach dem großen Hausbrand 1967 von dessen Sohn Berthold Brandes restaurierten Fassadenmalereien noch verstärkt. Giebelseitig dargestellt sind Szenen rund um den mittelalterlichen Konstanzer Fischmarkt, welcher sich bis ins 19. Jahrhundert an der straßenmarktartig aufgeweiteten unteren Zollernstraße befand. Die Traufseite zeigt einen Hochzeitszug Ludwigs II. von Liegnitz und Prinzessin Elisabeths von Brandenburg, womit an ein hausgeschichtliches Ereignis während des Konstanzer Konzils erinnert wird. Die Malereien veranschaulichen neben den noch vorhandenen Straßenlauben somit die ursprüngliche Funktion dieses besonderen Konstanzer Straßenraums, verweisen auf das Konstanzer Konzil und zugleich auch auf die Historie der Straßenbenennung: 1876 wird aus der „Fischmarktstraße“ die „Zollernstraße“.