Mieterstromprojekt mit dem Konzept der Selbstversorgungsgemeinschaft | WEG Hoheneggstraße 17
Gebäudebestand:
Auf dem Grundstück an der Hoheneggstraße 17 stehen zwei Gebäude mit insgesamt fünf Wohneinheiten auf 450 m² Wohnfläche. Das Vorderhaus (Hausnr. 17) ist ein Mehrfamilienhaus mit drei Wohneinheiten auf drei geschossen aus dem Jahr 1890. Im Hinterhaus (Hausnr. 17A) aus dem Jahr 1930 finden sich zwei weitere Wohneinheiten. Die Wohneinheiten gehören vier unterschiedlichen Eigentümer:innen in einer Wohneigentümergemeinschaft. In einem ersten Sanierungsschritt wurde bereits die alte Gasheizung gegen eine Wärmepumpe getauscht, es wurden die Fenster erneuert und es wurden Ladestationen installiert.
Sanierungskonzept:
Um den CO2 Ausstoß des Gebäudes im Betrieb weiter zu senken sind weitere nachfolgende Maßnahmen geplant:
Die Installation einer gebäudeübergreifenden 25 kWp PV-Anlage mit einem 15 kWh Batterispeicher im Betriebskonzept der Selbstversorungsgemeinschaft zur Versorgung beider Gebäude, aller Wohneinheiten, Wärmepumpe und Ladestation mit PV Strom. Die Anlage wird mit dem Mess- und Betriebskonzept der Selbstversorgergemeinschaft umgesetzt: Die Anzahl der Hausanschlüsse wird auf einen einzigen reduziert, hinter dem vom Versorgungsnetzbetreiber installierten Zweirichtungszähler findet eine interne Unterverteilung für Haushalte und Wärmepumpe statt, die über Hutschienenzähler eine interne Abrechnung des Stromverbrauchs ermöglicht. Um zusätzlich von günstigen Wärmestromtarifen profitieren zu können, wird die Wärmepumpe in einer Kaskadenschaltung angeschlossen.
Im Sinne maximaler Netzentlastung ist ein hoher solarer Deckungsgrad anzustreben. Dazu wird ein intelligentes Energiemanagement System installiert: Das Energiemanagementsystem (EMS) erhält dazu vom Wechselrichter die Information, wann wieviel PV Strom zur Verfügung steht. Ist die von der PV Anlage bereitgestellte Leistung größer, als der aktuelle Verbrauch in den Haushalten (PV-Überschuss) kann das EMS in dieser Situation über verschiedene Mechanismen den Verbrauch der Gebäude steuern und so den PV Strom maximal netzdienlich verbrauchen und den solaren Deckungsgrad erheblich erhöhen.
Begründung der Förderung:
Die angestrebten Maßnahmen zur kollektiven Nutzung des PV-Stroms und zur Erhöhung des solaren Deckungsgrades sind im Sinne der Leuchtturmförderung. Die Nutzung der thermischen Speichermasse zur Erhöhung des solaren Deckungsgrades wurde auch schon im Projekt Mikrohaus (Forschungsprojekt IR-BAU 2 / HTWG Konstanz) über zwei Jahre erprobt und hat sich als sinnvolle und kostengünstige Möglichkeit erwiesen. Die hier beantragte Umsetzung des Mieterstromkonzepts unterscheidet sich auch nochmals von dem bereits bewilligten Leuchtturm-Mieterstromprojekt aus 2023, was eine Förderung zusätzlich rechtfertigt.
Die Förderung ist an die erfolgreiche Umsetzung des Projekts geknüpft. Die Umsetzung soll nachvollziehbar dokumentiert werden (Schritt für Schritt Anleitung), um es Nachfolgern einfacher zu machen.
Projektdokumentation und Umsetzungsempfehlungen vom Bauherrn Christoph Lukas:
Schritt für Schritt Anleitung
Einrichtung und Monitoring Ergebnisse der Eigenverbrauchsoptimierung
Einrichtung und Auswertung der Stromabrechnung
OpenSource Repository: Energiemanagement und Stromabrechnung