Baudenkmal - erneuerbar in der Niederburg
Das denkmalgeschützte L-förmige Gebäudeensemble, bestehend aus 2 Gebäuden befindet sich im mittelalterlichen Stadtteil Niederburg. Die Geschichte der Gebäude reicht bis ca. 1410 zurück. Das Gebäudeensemble wurde komplett unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer und energetischer Aspekte saniert. Neben neuen Fenstern mit 3-fach Verglasung und einer Dämmung des Daches, wurden dort, wo es aus denkmalpflegerischer Sicht möglich war, auch die Außenwände gedämmt. Im Rahmen der Sanierung wurde auch eine Fußbodenheizung eingebaut. Als Ersatz für die Gasheizung wurde eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als System für die Grundlast eingebaut. Es handelt sich dabei um ein Split-Gerät, bei dem die Außeneinheit im Innenhof steht und die Inneneinheit im Technikraum untergebracht ist. An besonders kalten Tagen kann ein Holzofen mit Verbrennungssteuerung und Wassertasche die Spitzenlasten abdecken. Da es im Dachgeschoss aufgrund der geringen Höhe schwierig war, eine Fußbodenheizung einzubauen, wurden Infrarot-Heizkörper eingebaut, die jedoch nur gelegentlich in Benutzung sind, da die Wärme aus den unteren Geschossen nach oben steigt. Auf den beiden Gauben des Hauptgebäudes wurde eine farblich und konstruktiv integrierte PV-Anlage montiert. Ein Batteriespeicher und ein Energiemanagementsystem ergänzen das Gesamtsystem.
Die Bauherrin merkte noch als positive Erfahrung an: "Obgleich es in der Niederburg eng ist und der Abstand zu Nachbarhäusern gering, gab es keinerlei Bedenken, Sorgen oder Schimpfen, sondern nur positive Reaktionen. Die Wärmepumpe ist auch tatsächlich so gut wie nicht zu hören – ihr Geräusch ist eher nur ein zarter Windhauch. Die Ventilatoren, die man von den Küchen der Altstadtlokale kennt, sind um ein x-faches lauter und störender. Auch die (großflächige, ziegelrote, nicht glänzende) PV-Anlage auf den Dachgauben sorgte nur für Zustimmung und Interesse in der Nachbarschaft."
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Die einzelnen Daten im Überblick:
Stadtteil/ Quartier: | Niederburg |
Gebäudeart: | Mehrfamilienhaus |
Baujahr: | ca. 1410 |
Beheizte Fläche: | 400 m² |
Herausforderungen: | Sehr hoher Energieverbrauch Denkmalgeschütztes Gebäude Baurechtliche Voraussetzungen Sehr beengte Platzverhältnisse Kosten für die Gesamtsanierung |
Lösungen: | Maßnahmen an der Gebäudehülle: Teilweise Dämmung der Außenwände Dämmung des Daches Energiekonzept: Luftwasserwärmepumpe als Grundlastsystem Holzofen mit Steuerung und Wassertasche für die Abdeckung der Spitzenlasten Infrarotheizkörper im Dachgeschoss wegen der geringen Höhe Dachintegrierte Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher Steuerung mithilfe eines Energiemanagementsystems |
Wärmepumpe: | iDM, AERO SLM 3-11, Aufstellung Außeneinheit im Innenhof Nennleistung: 11 kW Kältemittel: R410a |
Art der Heizkörper: | Fußbodenheizung |
Förderung: | BEG: ausstehend Breitenförderung der Stadt Konstanz für Wärmepumpe in Kombination mit PV-Anlage: 2.000,- € Leuchtturmförderung der Stadt Konstanz für die gebäudeintegrierte farbige PV-Anlage: 10.000,- € Konstanzer Stiftung Stadtbild: 2.500,- € |