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Ökokonto & Ausgleichsflächen

Das Ökokonto der Stadt Konstanz – Naturschutz frühzeitig umsetzen

    
Wenn neue Baugebiete entstehen oder Infrastrukturprojekte umgesetzt werden, werden Natur und Landschaft oft in Anspruch genommen.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und dem Baugesetzbuch (BauGB) ist die Stadt verpflichtet, solche Eingriffe in Natur und Landschaft auszugleichen oder zu ersetzen. Um diese Verpflichtung vorausschauend und transparent zu erfüllen, nutzt die Stadt seit 2022 ein Ökokonto.

Was ist ein Ökokonto?

Ein Ökokonto ist eine Art „Punktekonto“ für Naturschutzmaßnahmen. Durch das Ökokonto kann die Stadt Naturschutzmaßnahmen unabhängig von konkreten Bauvorhaben umsetzen, Ausgleichsflächen frühzeitig schaffen und so Planungszeiten verkürzen.

Wer kann Maßnahmen umsetzen?

Ökokonto-Maßnahmen können von der Stadt selbst, von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben oder von privaten Eigentümerinnen und Eigentümern umgesetzt werden. Auf diese Weise kann die Stadt Ökopunkte selbst generieren oder von privaten Akteuren erwerben. Wichtig ist dabei, dass alle Maßnahmen auf der Gemarkung Konstanz umgesetzt werden. Die entstehenden Kosten (umgerechnet in Ökopunkte) können anteilig an Grundstückskäuferinnen und -käufer weitergegeben werden.

Wie funktioniert das Ökokonto?

Bevorratung: Maßnahmen wie die Umwandlung von Ackerflächen in Streuobstwiesen oder die Anlage von Blühflächen werden durchgeführt, noch bevor ein konkretes Bauvorhaben startet.

Bewertung: Jede Maßnahme wird nach einem festen Schema in Ökopunkte umgerechnet. Je höher der ökologische Wert, desto mehr Punkte werden vergeben.

Buchung: Die Ökopunkte werden auf das Ökokonto „gebucht“.

Verrechnung: Wenn ein Bauvorhaben die Natur beeinträchtigt, können Ökopunkte vom Konto genutzt werden, um die Ausgleichspflicht zu erfüllen.

Diese Vorgehensweise entkoppelt Eingriff und Ausgleich zeitlich, schafft Flexibilität und verkürzt Planungszeiten. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass größere, zusammenhängende Flächen entstehen können, die Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen oder verbessern. Wichtige Grundlage ist das Biotopvernetzungskonzept.

Die dabei entstehenden Ökopunkte werden in einem kommunalem Ausgleichsflächenkataster geführt. Dieses Instrument dient der Verwaltung und Dokumentation aller Ausgleichsmaßnahmen und Ökopunkte. Hier werden alle Maßnahmen erfasst, langfristig gesichert und können später bestimmten Bauvorhaben zugeordnet werden.

Das Ausgleichsflächenkataster