PräsidentInnen-Klausur der Architektenkammern in Konstanz
Wohnungsbau im Fokus / Bürgermeister Langensteiner-Schönborn stellte das Handlungsprogramm Wohnen vor
Vom 15. bis 17. Mai fand in Konstanz die PräsidentInnen-Klausur der Architektenkammern der Bundesländer mit der Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Andrea Gebhard, statt. Die PräsidentInnen der 16 Länderkammern diskutierten aktuelle Herausforderungen des Berufsstandes – mit einem Fokus auf die anhaltend kritische Lage im Wohnungsbau.
Die Zahl der neu gebauten Wohnungen geht bundesweit weiter zurück. Die Bundesarchitektenkammer sieht darin eine alarmierende Entwicklung mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen. In mehreren Positionspapieren hat sie konkrete Vorschläge erarbeitet, wie der Wohnungsbau gestärkt und wieder in Schwung gebracht werden kann. Sie fordert unter anderem steuerliche Anreize für Kommunen zur Mobilisierung unbebauter Grundstücke, eine Vereinfachung von Baunormen zur Kostensenkung, die bessere Ausstattung von Förderprogrammen insbesondere im sozialen Wohnungsbau sowie mehr Mut zu neuen Wohnformen durch den Gebäudetyp-e und Experimentierklauseln.
Die Klausur war zugleich Anlass für einen intensiven Austausch mit der gastgebenden Stadt Konstanz, die bundesweit für ihre innovative Wohnungsbaupolitik bekannt ist. Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn begrüßte die Gäste persönlich und stellte das „Handlungsprogramm Wohnen“ vor, das als vorbildliches Instrument zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum gilt. Besonders hervorgehoben wurden die „Zukunftsstadt Konstanz“ – ein vom Bund gefördertes Städtebauprojekt – und die groß angelegte städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Stadtteil Hafner“, mit der langfristig preisgünstiger Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten gesichert wird.
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, lobte die Wohnbaupolitik der Stadt: „Konstanz zeigt eindrucksvoll, wie mit einer klugen Strategie lebenswerte Quartiere entstehen, die soziale, ökologische und ökonomische Qualitäten verbinden.“ Die Stadt diene damit bundesweit als positives Beispiel für viele Kommunen, die sich der Herausforderung des bezahlbaren Wohnens stellen müssen.
Die Bundesarchitektenkammer bekräftigte in Konstanz ihre Forderung an die Bundesregierung, den Wohnungsbau entschlossen zu unterstützen. Nur mit gezielten Maßnahmen und besseren Rahmenbedingungen kann es gelingen, den dringend benötigten Wohnraum in Deutschland wieder verlässlich zu schaffen – und dabei Qualität, Nachhaltigkeit und soziale Ausgewogenheit sicherzustellen.
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