Klimamodelle und Satellitendaten
Forschungsprojekt zu Klimawandelanpassung endet erfolgreich
Nach dreieinhalb Jahren erfolgreicher Forschung endet im Mai 2025 das Projekt CoKLIMAx. Im Zentrum stand die Frage, wie Städte wie Konstanz besser mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen können, etwa mit steigenden Temperaturen, veränderten Niederschlagsmustern und den Auswirkungen auf das städtische Grün. Die entwickelten Erkenntnisse fließen unter anderem in ein EU-Forschungsprojekt ein.
Schwerpunkt des Projektes CoKLIMAx war die Nutzung von Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, insbesondere des Copernicus-Klimawandeldienstes (C3S). Dieser stellt umfassende Informationen zum Klima der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bereit. Diese komplexen wissenschaftlichen Datensätze wurden für die Anwendung in der Stadt Konstanz aufbereitet und im Projekt gezielt eingesetzt.
Daten für eine klimaresiliente Stadt
Zentrale Fragestellungen im Projekt waren: Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Stadt Konstanz? Wie könnten sich die Temperatur und Niederschläge in der Region zukünftig verändern? Welche Folgen ergeben sich hieraus für Extremereignisse wie Hitzewellen oder Starkregen? Dazu wurden Klimamodelle und Projektionen ausgewertet, die beispielsweise mögliche Entwicklungen von Hitzetagen, Tropennächten, Dürreperioden oder saisonalen Niederschlagsmengen zeigen. Diese wissenschaftlich fundierten Ergebnisse bieten eine wichtige Unterstützung für die Stadtplanung oder die zukünftige Gestaltung von Grünflächen.
Darüber hinaus ermöglichten Satellitendaten detaillierte Analysen für einzelne Stadtgebiete. So konnten besonders hitzebelastete Bereiche ebenso identifiziert werden wie kühlende Rückzugsorte, etwa Parkanlagen und andere grüne Infrastrukturen. Mithilfe der langjährigen Satellitenaufzeichnungen konnte zudem die Entwicklung der Temperaturen in der Stadt über mehrere Jahrzehnte nachvollziehbar gemacht werden.
Zusätzlich wurden Vegetationsdaten erhoben, um den Zustand und die Veränderung der städtischen Begrünung zu erfassen und zu überwachen. Ergänzt wurden diese Analysen durch Simulationen eines hochaufgelösten Stadtklimamodells, das kleinräumig die Temperaturen im Tagesverlauf darstellen kann. Damit ließ sich etwa der kühlende Effekt von Stadtbäumen als Klimaanpassungsmaßnahme quantifizieren und es konnte ein gezielter Blick auf einzelne Bereiche in der Altstadt geworfen werden.
Kommunales Leuchtturmprojekt
Das Projekt wurde von der Stadt Konstanz koordiniert und von einem Konsortium aus Forschenden der HTWG Konstanz, Universität Stuttgart und dem Climate Service Center Germany (GERICS) am Helmholtz-Zentrum Hereon durchgeführt. Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Verwaltung entstanden Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels und praxisnahe Anwendungsfälle, die als Entscheidungshilfe eine klimaangepasste Stadtentwicklung unterstützen. Gefördert wurde CoKLIMAx im Rahmen der Richtlinie „Copernicus-Dienste für kommunale Anwendungen“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde es als kommunales Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.
CoKLIMAx steht damit exemplarisch für die erfolgreiche Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und kommunaler Praxis. Der Austausch mit anderen Städten und Kommunen während der Projektlaufzeit stellte sicher, dass die entwickelten Ansätze und Ergebnisse auch überregional Anwendung finden können.
So geht es weiter
Die im Projekt entwickelten Werkzeuge und Erkenntnisse fließen unter anderem in das neue EU-Forschungsprojekt FOCAL ein, das im Rahmen des Horizon-Programms gefördert wird. Dort werden die Ansätze aus CoKLIMAx von den internationalen Projektpartnern, zu denen auch die Stadt Konstanz gehört, aufgegriffen und weiterentwickelt, um eine europaweite Anwendung zu ermöglichen.
Für Konstanz bedeutet das: Die Stadt bleibt Teil eines internationalen Netzwerks für innovative, datengestützte Klimaanpassung und gestaltet den Wandel hin zu mehr Klimaresilienz aktiv mit.