Stefan (32), Auszubildender zum Erzieher in der Kita Rebberg

Stefan Henß scheint nach einigen Umwegen nun im richtigen Beruf angekommen zu sein. Der gelernte Bankkaufmann absolviert derzeit eine Ausbildung zum Erzieher und macht nun genau das, was er vor vielen Jahren als Leiter im Pfadfinderlager intuitiv schon getan hat: Kindern etwas beibringen.


Woher kommen die Motivation und die Begeisterung für die tägliche Arbeit?
Ich versuche wirklich jeden Tag, die kleinen Veränderungen zu sehen, die wir in unserer Arbeit mit den Kindern erleben. Bisher ist mir das immer gelungen, das spornt mich an.

Wie bist du zum Beruf des Erziehers gekommen?
Mein Weg ging über ein paar Umwege. (lacht) Ich habe meine erste Ausbildung, eine Banklehre, eigentlich nur gemacht, weil mir damals nicht wirklich eine gute Alternative einfiel. Mit der Zeit gefiel mir diese Arbeit aber immer weniger und ich habe mich an meine langen und glücklichen Jahre bei den Pfadfindern erinnert. Ich mochte es immer sehr, Leiter zu sein und Kindern etwas beizubringen. Der Tipp einer Bekannten, es doch mit der PIA Ausbildung zu versuchen, war dann das entscheidende letzte Puzzlestück, das mich jetzt hierher in die Kita gebracht hat. Das fühlt sich jetzt richtig an für mich.

Was geben dir die Kinder zurück bei deiner Arbeit?
Ich gehe jeden Tag erfüllt nach Hause mit dem guten Gefühl, wirklich etwas „getan“ zu haben. Außerdem sind Kinder wie ein Spiegel, sie geben einem ein direktes und ehrliches Feedback, im Guten wie im Schlechten. Bei der Arbeit in der Bank war ich oft nach einem Arbeitstag angestrengt und kaputt, aber ich habe mich nicht so erfüllt gefühlt wie ich es jetzt erlebe.

Früher hat man gesagt, dass die Arbeit mit Kindern was für Frauen ist. Wie siehst du das?
Das ist doch Quatsch und ein überholtes Denken. (wundert sich über die Frage und lacht) Es ist doch wichtig, dass die Kinder mit einem differenzierten Rollenbild aufwachsen!

Das Berufsbild hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Das Wort „Basteltante“ passt nicht mehr – mit welchem Wort, würdest du deinen Job heute beschreiben?
Ich denke, Beobachter passt für mich. Ich möchte genau hinschauen und die Kinder sehen und nicht nur ansehen.

Woher kommt das Feuer, das in dir brennt?
Es ist das Wissen, etwas Erfüllendes und Sinnvolles zu tun.

Was möchtest du den Kindern für ihre Leben mitgeben?
Dass sie nie aufhören sollen, sich für Dinge im Leben zu begeistern!

Was ist das Spezifische am pädagogischen Konzept der Stadt Konstanz?
Das offene Konzept berücksichtigt die individuellen Interessen der Kinder, das ist großartig. Ich selbst kann gerade jetzt in meiner Ausbildung in alle unterschiedlichen Bildungsbereiche meiner Kita reinschnuppern.

Was gefällt dir an der offenen Arbeit?
Im Alltag haben die Kinder wenig Möglichkeiten, frei zu entscheiden, daher finde ich es super, dass sie hier im Kindergarten die Auswahl haben, ihren Interessen zu folgen.

Was schätzt du an Konstanz als Arbeitsort?
Warum sollte ich wegwollen, wenn ich doch hier an so einem coolen Ort leben kann?!

Warum arbeitest du eigentlich bei der Stadt Konstanz und nicht bei einem freien Träger?
Innerhalb der Stadt wird sehr offen kommuniziert, das gefällt mir! Man ist hier sehr nah an den Mitarbeitern dran.

Was schätzt du an deinem Arbeitgeber Stadt Konstanz?
Das, was ich eben sagte, aber natürlich finde ich auch die Fortbildungsmöglichkeiten sehr attraktiv.

Wie schätzt du dein Ausbildungsgehalt im Verhältnis zu deiner Ausbildung bei der Bank ein?
Mein Ausbildungsgehalt ist überdurchschnittlich hoch! So kann ich während der Ausbildung sogar weiter in meiner eigenen Wohnung leben.

Was bedeuten deine KollegInnen für dich?
Meine Kollegen sind sehr wichtig für mich! Sie nehmen große Rücksicht auf mich und geben mir viel Freiraum zum Beispiel, wenn ich Dinge für die Schule erledigen muss. Die Absprachen hier untereinander klappen super.

Was bedeutet es für dich, am See zu leben?
Ich bin hier aufgewachsen, ich brauche fließendes Wasser um mich herum! Wenn ich weg müsste, müsste der See mitkommen! (lacht)