Konstanzer Kita-Gipfel
Gemeinsam gegen die Kitakrise – ein starkes Zeichen für die Zukunft
Im Jugendzentrum der Stadt Konstanz fand am vergangenen Mittwoch, den 14. Mai 2025,
der Konstanzer Kita-Gipfel statt. Rund 140 Teilnehmende aus Kitas, dem
Gesamtelternbeirat, dem Gemeinderat, Kooperationspartnern sowie auch Vertreterinnen und
Vertreter aus Nachbargemeinden folgten der Einladung des Sozial- und Jugendamtes, um
gemeinsam die Zukunft der frühkindlichen Bildung in Konstanz zu diskutieren.
Anlass war die Präsentation der Ergebnisse aus dem 14-monatigen Beteiligungsprozess
„Konstanzer Kita der Zukunft“, einem breit angelegten Projekt zur Bewältigung der
Herausforderungen im Bereich der Kindertagesbetreuung.
Bürgermeister Dr. Andreas Osner eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort, in dem er
allen Beteiligten seinen ausdrücklichen Dank aussprach – für ihre Zeit, ihr Engagement und
ihren Einsatz für die Kinder und Familien in Konstanz.
Den inhaltlichen Auftakt bildete ein Fachvortrag von Prof. Dr. Joachim Fiebig vom
Landesjugendamt und der Hochschule Heilbronn mit dem Titel: „Werden die Kinder wirklich
immer schwieriger? Herausforderungen für die frühkindliche Bildung im Jetzt und in der
Zukunft“. Er zeichnete die Entwicklung der frühkindlichen Bildung in den vergangenen
zwanzig Jahren nach und stellte zentrale Herausforderungen dar, mit denen sich Kommunen
wie Konstanz heute konfrontiert sehen – insbesondere im Hinblick auf Fachkräftemangel,
gesellschaftlichen Wandel und die Anforderungen an die Qualität frühkindlicher Bildung.
Besonders eindrücklich war seine zentrale Botschaft: „Bevor ein Kind Schwierigkeiten
macht, hat es welche.“ (Alfred Adler, 1870–1937, österreichischer Arzt und
Psychotherapeut)
Prof. Fiebig betonte die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der frühen Bildung: „Nur Kinder,
die gut ins Leben starten, werden später dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen – das ist in
Zeiten des demografischen Wandels auch aus volkswirtschaftlicher Sicht von zentraler
Bedeutung.“
Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation und Übergabe der Ergebnisse des
Beteiligungsprozesses „Konstanzer Kita der Zukunft“. Über einen Zeitraum von 14 Monaten
hatten rund 50 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen der frühkindlichen Bildung sowie
Elternvertretungen intensiv zusammengearbeitet und ein umfangreiches Maßnahmenpaket
erarbeitet. Ziel war es, wirksame und praxisnahe Lösungsansätze zur Bewältigung der
sogenannten „Kitakrise“ zu entwickeln.
Rüdiger Singer, Projektleiter und Moderator des Kita-Gipfels, überreichte das über 100
Seiten starke Ergebnisdokument an Alfred Kaufmann, Leiter des Sozial- und Jugendamts
der Stadt Konstanz, mit den Worten: „Lieber Herr Kaufmann, wir haben unseren Job getan.
Es ist nun Ihre Aufgabe, diese Vorschläge in die Verwaltung der Stadt und in die
Kommunalpolitik zu tragen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei dieser verantwortungsvollen
Aufgabe.“
Alfred Kaufmann nahm die Ergebnisse mit großem Respekt entgegen: „Dieses Paket wiegt
schwer – nicht nur, weil es so viele Seiten umfasst. Aber ich nehme diesen Auftrag gerne
an.“
Davor diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Praxis und Elternschaft in einer
Podiumsdiskussion die vorgestellten Ideen und Maßnahmen.
Mit dabei waren:
• Sorteria Fuchs, Gemeinderätin (FGL/Grüne Fraktion)
• Petra Rietzler, Gemeinderätin (SPD)
• Joachim Filleböck, Gemeinderat (CDU)
• Dania Nikisch, Einrichtungsleitung Kita Cherisy
• Clemens Holzapfel, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats
• Prof. Dr. Joachim Fiebig, Hochschule Heilbronn
Auch mehrere Personen aus dem Publikum beteiligten sich aktiv an der Diskussion und
trugen zu einem lebendigen, offenen Austausch bei.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein gemeinsames „Get-together“, das intensiv
für persönliche Gespräche und Netzwerken genutzt wurde.
Ein besonderer Dank gilt dem Jugendzentrum der Stadt Konstanz, das nicht nur als
Veranstaltungsort diente, sondern mit seinem Team maßgeblich zur gelungenen
Organisation und Atmosphäre des Kita-Gipfels beitrug.
Mit dem Kita-Gipfel hat die Stadt Konstanz ein starkes Signal gesetzt: Frühkindliche Bildung
ist eine gemeinsame Verantwortung – und nur gemeinsam kann es gelingen, tragfähige
Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.