Mobilität im Quartier

Das für den Hafner erarbeitete Mobilitätskonzept sieht vor, dass möglichst wenige Autos und Verkehrsflächen so effizient wie möglich genutzt werden.

Quartier der kurzen Wege

Einrichtungen des täglichen Bedarfs (Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen) werden in fußläufiger Entfernung im Hafner angeboten. Statt mit dem Auto können diese Wege somit auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Gleichzeitig werden an Wohn- und Arbeitsorten komfortable und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrradräder, Lastenräder und Fahrradanhänger vorgesehen. Durch die Bündelung von weiteren Angeboten, beispielsweise Paketstationen, Fahrrad-Werkstatt und Nahversorger, an einem Ort (in sog. Mobility-Hubs) sollen zudem Wege gebündelt bzw. reduziert werden, für die sonst zusätzliche und gegebenenfalls längere Wege notwendig gewesen wären.

Nachhaltig mobil

Die Verkehrsnetze werden so angelegt, dass Fuß- und Radverkehr sowie die Nutzung des ÖPNV attraktiver sind als die Fahrt mit dem Pkw. Beispielsweise erfolgt die Kfz-Erschließung ausschließlich von Norden über die L221. Für den Umweltverbund wird dies von Süden mit kürzerem Weg in Richtung Innenstadt möglich sein. Gleichzeitig wird eine gute Anbindung an die umliegenden Siedlungsstrukturen, das Zentrum der Stadt Konstanz und den Naturraum gesichert: durch hochwertige Infrastruktur für den Radverkehr sowie den ÖPNV mit ausreichend Haltestellen und attraktiven Linien.

Zeichnung eines sog. Mobility-Hubs: eines Quartiersparkhauses, das mehrere Mobilitätsangebote in sich vereint

Nutzen statt besitzen

Umweltfreundliche Mobilitätsangebote bieten attraktive Alternativen zum eigenen Pkw, insbesondere das Car- und Bikesharing inkl. Transporträdern. Diese Angebote werden über das Gebiet verteilt und in ausreichender Anzahl von Beginn an zur Verfügung stehen, vor allem in den zentralen Mobility-Hubs. Infolge der Mehrfachnutzung können die Ressource Fahrzeug optimal und effizient ausgenutzt und Flächen für nur selten bewegte Fahrzeuge eingespart werden.

Wohnwege zum Wohlfühlen

Zum überwiegenden Teil dienen die Wege im Hafner der Erschließung der Wohngebäude. Diese Wege werden als verkehrsberuhigte Bereiche („Spielstraßen“) umgesetzt. Zudem wird das Kfz-Parken in zentralen Quartiersparkhäusern bzw. Mobility-Hubs mit maximal 300 m Entfernung von der Wohnung und sonstigen Zielen organisiert. Deshalb muss weniger Platz für Parkflächen im öffentlichen Raum vorgehalten werden. Im Zusammenhang mit einem verringerten Stellplatz-Schlüssel (0,5 Stellplätze/ Wohneinheit) führt dies auch zu reduzierten Kfz-Verkehren in den Wohnwegen (unter anderem auch weniger Parksuchverkehre). Das Be- und Entladen wird jedoch weiterhin vor der eigenen Haustür möglich sein, und auch für Nutzergruppen wie Pflegedienste und Handwerker werden entsprechende Haltezonen für längeres Parken eingerichtet. Insgesamt ergeben sich durch diese Maßnahmen Raum für einen erhöhten Anteil an Grünflächen und mehr Platz für sicheres Spielen und Aufenthalt.

Elektrisch unterwegs

Die im Hafner verbleibenden Pkw sollen zum Großteil elektrisch unterwegs sein. Dafür werden in den Quartiersparkhäusern bzw. Mobility-Hubs entsprechende E-Ladestationen in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, deren Strom aus möglichst nachhaltigen und lokalen Energiequellen bereitgestellt wird. Gleiches gilt für die Fahrzeuge des ÖPNV. Dadurch können Lärm und Abgase reduziert und somit die Lebensqualität im Quartier gesteigert werden.