Stadtklima

Als Stadtklima bezeichnet man das lokale Klima in der Stadt. Die Temperaturen in der Stadt sind im Vergleich zum Umland aufgrund der dichteren Bebauung durchschnittlich höher. Dies liegt maßgeblich am, im Vergleich zum Umland, höheren Wärmespeichervermögen der Baumaterialien, der Flächenversiegelung und den verminderten Luftströmen. Dadurch speichern Städte die Wärme länger und haben weniger Kühlung durch Verdunstung und Durchlüftung. Da die Zahl der heißen Tage aufgrund des Klimawandels stetig zunimmt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich in dicht bebauten Städten sogenannte Wärmeinseln bilden. Mit unterschiedlichen gestalterischen Maßnahmen lässt sich aber dennoch ein angenehmes Stadtklima schaffen.

Frisch- und Kaltluftschneisen im Hafner erhalten

Das Gebiet nördlich des Hafners ist eine Frisch- und Kaltluftquelle für die darunterliegenden Stadtteile. Schon beim städtebaulichen Wettbewerb war die Freihaltung bzw. Einplanung einer westlichen und östlichen Klimaschneise eine wesentliche Vorgabe, um die Frischluftversorgung möglichst wenig zu stören. Das Ergebnis eines Fachgutachtens für den Siegerentwurf ergab, dass die darin vorgesehenen Freiflächenbahnen ihre Funktion als Kaltluftschneisen erfüllen und somit ein ausreichender Kaltluftstrom gewährleistet ist.

Viel Begrünung, Verdunstung und Verschattung

Die bisherigen Grünflächen dienen als Kaltluftproduktionsflächen. Um auch im bebauten Hafner genügend Kaltluft erzeugen zu können, wird bei den weiteren Planungen auf einen möglichst hohen Grünanteil geachtet. Dies kann über eine geringe Versiegelung bei gleichzeitig intensiver Begrünung der Frei- und Straßenräume als auch über Dach- und Fassadenbegrünungen der Gebäude erreicht werden. Im Frei- und Straßenraum leistet hier z.B. die geplante oberirdische Regenwasserentsorgung in Mulden und Rigolen einen großen Beitrag. Denn die oberirdische Entwässerung kühlt über die Verdunstung des Regenwassers die Umgebung, und die in den Mulden integrierten Bäume spenden Schatten. Genauso verhält es sich auf Gebäudeebene. So kann eine Dachbegrünung Regenwasser speichern und somit wichtige Verdunstungskälte bereitstellen, während eine Begrünung der Südfassaden neben der Verdunstungskälte auch noch Schatten spendet und somit der Aufheizung des Gebäudes und dessen Umgebung entgegenwirkt. Ein weiterer wertvoller Effekt dieser Maßnahmen sind ihre positiven Auswirkungen auf die Biodiversität im Quartier.

Rechteckiges Gebäude im Straßenraum mit hochrankenden grünen Pflanzen an der Fassade
Beispiel für Fassadenbegrünung. Bild: Bundesverband Gebäudegrün e.V.
Wildblumenwiese auf einem Flachdach zwischen weiteren Gebäuden
Beispiel für Dachbegrünung. Bild: Bundesverband Gebäudegrün e.V.

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