Die folgenden Definitionen der wichtigsten Begriffe im Umfeld der Smart City. Sie basieren auf der DIN SPEC, 2017, S. 8-10 sowie dem NQDM - Leitfaden für qualitativ hochwertige Daten und Metadaten, Fraunhofer FOKUS (Lina Bruns, Benjamin Dittwald, Fritz Meiners), 2019, S. 3ff. Weitere Inhalte wurden durch Quellen u.a. durch Institutionen des Bundes und fundierte Informationsportale im digitalen Kontext ergänzt.

A

Agile Projektarbeit

Agile Projektarbeit bezeichnet Ansätze, die es ermöglichen, transparent und flexibel auf Projektanforderungen zu reagieren. Agile Projektarbeit ist in Projekten notwendig, bei welchen sich häufige Änderungen ergeben und kurzen Planungshorizonten sowie einem hohen Unsicherheitsgrad unterliegen. Ein Beispiel agiler Projektarbeit stellt Scrum dar.

Ambient Assisted Living (AAL)

Der Begriff Ambient Assisted Living (Altersgerechte Assistenzsysteme, AAL) umfasst Konzepte, Produkte, (elektronische) Systeme und Dienstleistungen, die das alltägliche Leben älterer und auch behinderter Menschen situationsabhängig unterstützen und ein selbstbestimmtes Wohnen im privaten Umfeld ermöglichen. Das AAL ist Bestandteil des Smart Home-Ansatzes (vgl. Smart Home).

Augmented Reality (AR)

Unter dem Begriff Augmented Reality (AR) ist die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung zu verstehen. Die reale Welt wird um virtuelle Aspekte erweitert, kann alle humanen Sinnesmodalitäten ansprechen sowie der Visualisierung von Objekten dienen.

B

Big Data

Der Begriff Big Data beschreibt besonders umfangreiche Datenmengen, welche sich vor allem durch ihre Größe, Schnelllebigkeit und Komplexität auszeichnen. Darüber hinaus sind diese meist schwach strukturiert. Unter Big Data fallen neue und leistungsstarke IT-Lösungen, Systeme und Technologien. Diese verursachen aus sozialer Perspektive einen gesellschaftlichen Umbruch und generieren in technischer Hinsicht eine Ära neuer und digitaler Kommunikations- und Verarbeitungsmöglichkeiten, mit denen Institutionen die Informationsflut analysieren und verarbeiten können.

Building Information Modelling (BIM)

Building Information Modelling (BIM) beschreibt die Methode einer vernetzten, digitalen und Software-basierten Planung von Gebäuden, die im Anschluss an die virtuelle Erprobung gebaut werden können. Alle Daten des Bauwerks können dabei digital erfasst, modelliert und erprobt werden. Erst nach erfolgreichem Testen mit den späteren Nutzern ist der Bau umzusetzen. BIM ist ab 2020 bei öffentlichen Bauprojekten (Großvorhaben) des Bundes und der Länder verpflichtend. Sie kann im größeren Maßstab auch für die Stadtplanung eingesetzt werden.

BürgerID

Die BürgerID ermöglicht BürgerInnen die Nutzung von kommunalen Online-Angeboten und anderen kommunalen Beteiligungen z. B. Stadtwerke, Stadtbücherei, Schwimmbad oder ÖPNV im Sinne eines digitalen Bürgerkontos. Notwendige Services können online durchgeführt werden und sind mit diversen Schnittstellen z. B. zu Buchungen oder Payment-Verfahren ausgestattet.

C

Chatbot

Ein Chatbot ist ein text- und dialogbasiertes (Sprache) System/Programm zur automatisierten Kommunikation und Bereitstellung von digitalen Dienstleistungen. Es dient der Entlastung von schriftlichen und telefonischen Verwaltungsdienstleistungen und hat den Vorteil, dass NutzerInnen den Service auch außerhalb der kommunalen Öffnungszeiten in Anspruch nehmen können.

Circular Economy

Die Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) bezeichnet ein regeneratives System/Modell der Produktion und des Verbrauchs, in dem der Einsatz von Ressourcen, Abfallproduktion und Emissionen durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Materialkreisläufen minimiert wird. Der Lebenszyklus der Produkte kann dabei durch Instandhaltung, Recycling und Reparaturen verlängert werden und folglich Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Im Kontext der Kreislaufwirtschaft können mit Hilfe der Digitalisierung Abfall-/Ressourcenbestände (u.a. mittels Big Data, vlg. Big Data) identifiziert und an einen möglichen Nachfragenden weitergegen werden. Durch neue digitale Markt- und Logistikplattformen können zudem verbesserte Skaleneffekte erzeugt, Angebot und Nachfrage vernetzt und bislang hohe Transaktionskosten minimiert werden.

Citizen Science

Citizen Science beschreibt eine Form der offenen Wissenschaft, bei der BürgerInnen in verschiedenen Forschungsdisziplinen zu Forschenden werden (Bürgerforschende). Die Digitalisierung ermöglicht dabei neue Partizipationsmöglichkeiten. Die BürgerInnen können ortsunabhängig Daten erheben (z. B. über Smartphone-Apps), diese über eigens programmierte Webseiten auswerten und neue Forschungsfragen entwickeln. Auch dienen Stadtlabore, Bürgerwerkstätten Hackathons oder der Bau von Prototypen oder Reallaboren zum Aufbau einer Bürgerwissenschaft. Sie unterstützt den Wandel von der Dienstleistungs- zur Wissensgesellschaft.

Crowd Sourcing

Crowd Sourcing bezeichnet die Auslagerung von internen Teilaufgaben an eine Gruppe von freiwilligen Nutzern, meist an eine Community von Internet-Usern. Dabei kann auf die verschiedenen Kompetenzen und Ideen der Mitglieder in Bezug auf Projektbeteiligungen, Forschungen oder die Beteiligung an Produktentwicklungen zurückgegriffen werden, was oftmals finanzielle Einsparungen zur Folge hat (Open Source Lösungen wie Beispielsweise Linux, Mozilla etc.). Der partizipatorische Aspekt steht dabei im Vordergrund.

D

Datenbank

Eine Datenbank ist ein elektronisches Verwaltungssystem zur Speicherung von einzelnen Datensätzen, das besonders mit großen Datenmengen effizient, widerspruchsfrei und dauerhaft umgehen muss sowie logische Zusammenhänge digital abbilden kann.

Datenplattform

Eine Datenplattform, auch UDP (Urbane Daten-Plattform) oder OUP (Offene Urban Daten-Plattform) genannt, ermöglicht die intelligente Vernetzung von Daten und damit das Monitoring und die Kontrolle von Infrastruktur und cyberphysischen Systemen in Städten (Sensoren und Aktoren z. B. im Internet of Things-Kontext). Sie ermöglicht damit, dass bessere und neue Services für die gesamte Stadtgesellschaft entstehen können.

Datenraum (Urbaner Datenraum)

Ein Datenraum enthält alle Daten, die für den kommunalen Raum (Ökonomie, Politik, Gemeinschaft, Wissenschaft und Wirtschaft) und deren Akteure relevant sein können. Aus technologischer Sicht umfasst der Datenraum mit Rohdaten, weiterverarbeiteten Daten, Begleitinformationen über die Daten (Metadaten) und die aus den vorangehenden Datenbeständen abgeleiteten Informationen von Daten. Durch einen einheitlich organisierten urbanen Datenraum steigt die Datenaktualität und -sicherheit. Zudem schafft ein Datenraum wichtige Voraussetzungen für eine intensivere Teilhabe von wissenschaftlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen am Stadtgeschehen. Auf Basis eines urbanen Datenraums können kommunale, datenbasierte Geschäftsmodelle auf lokaler Ebene geschaffen werden. Damit leistet der Datenraum einen Beitrag zur kommunalen Datensouveränität und schafft die Grundlage für eine digitale Stadtentwicklung.

Datensilo

Datenbestände und Informationen an bestimmten Orten, auf die nur ausgewählte Nutzergruppen Zugriffsrechte besitzen. Datensilos entstehen meist durch Kontaktpunkte von Personen oder Unternehmen, durch welche Daten anfallen, die in unterschiedlichen Datenbanken und Programmen gespeichert sind. Exemplarisch stellen Emailpostfächer weitverbreitete Datensilos dar.

Design Thinking

Design Thinking stellt eine kunden-/bürgerzentrierte und systematische Herangehensweise für die Lösung von komplexen Problemstellungen und die Entwicklung neuer Lösungen dar. Die Kriterien sind: technologische Machbarkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit und menschliche Nutzbarkeit. Hierbei nutzt das Design Thinking die nutzerzentrierte Perspektive, um innovative Produkte oder Services zu gestalten, welche nützlich, realisierbar und marktfähig sind.

Digitale Daseinsvorsorge

Generell beruht Daseinsvorsorge auf dem Gedanken, dass durch die Kommunen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um dem/-r Einzelnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und dessen/deren Grundrechte zu verwirklichen. Die digitale Daseinsvorsorge fokussiert dabei auf die Frage, welche Infrastrukturen und Dienste für das Leben und Wirtschaften in der digitalen Gesellschaft von solcher Bedeutung sind, dass sie nicht ökonomischen Eigengesetzlichkeiten überlassen bleiben dürfen, sondern in öffentlicher Verantwortung errichtet, betrieben und weiterentwickelt werden. Hierbei gilt es zu klären, unter welchen Rahmenbedingungen und Betriebsformen eine öffentliche Aktivität stattfinden soll. Beispiele für wesentliche digitale Produkte und Dienstleistungen sind kommunale Online-Services (OZG), digitale Bildung, technische Netze und Infrastrukturen (z.B. WLAN, Breitband und Datenplattformen) und weitere Dienste die ein digitales Abbild der analogen Welt ermöglichen und damit neue Wege und Nutzergruppen niedrigschwellig (Abbau von Barrieren) erschließen.

Digitale Geschäftsprozesse

Digitale Geschäftsprozesse stellen die Grundlage der digitalen Transformation dar. Es geht zum einen darum, analoge Prozesse digital abzubilden und zum anderen darum, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, um neue, bürgerfreundliche Prozesse zu schaffen. Einen Mehrwert schaffen in diesem Zusammenhang durchgängige / medienbruchfreie Digitalisierungsabläufe und die Automatisierung von Geschäftsprozessen.

Digitale Inklusion

Digitale Inklusion stellt die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an der digitalen Welt dar. Ein Ausschluss dieser durch die fortschreitende Digitalisierung und Technologieentwicklungen soll dadurch vermieden werden. Eine erhöhte Sensibilisierung und die Mitnahme aller gesellschaftlichen Gruppen seitens der öffentlichen Hand gelten in diesem Zusammenhang als essentiell.

Digitale Souveränität

Digitale Souveränität bezeichnet generell die Möglichkeit eines Individuums oder einer Gesellschaft, digitale Medien souverän nutzen zu können. Dabei gilt es, BürgerInnen für den digitalen Kompetenzerwerb und für ein aufgeklärtes, selbstbestimmtes Handeln im digitalen Kontext zu sensibilisieren und zu fördern.

Digitale Teilhabe

Vgl. Digitale Inklusion

Digitale Transformation

Digitale Transformation beschreibt den Übergang einer durch analoge Technologien und Lösungen geprägten Wirtschaft und Gesellschaft in das Zeitalter der Digitalisierung. Somit stellt die digitale Transformation auch den Wandel hin zu neuen Abläufen, digitalen Services und tragfähigen, digitalen Geschäftsmodellen dar. Die Transformation wird zudem als evolutionärer Prozess beschrieben.

Digitaler Nomade

Der Begriff digitaler Nomade beschreibt eine/n UnternehmerIn oder eine/n ArbeitnehmerIn, der/die fast ausschließlich digitale Technologien anwendet, um die jeweilige Tätigkeit/Arbeit zu verrichten. Zudem führt ein digitaler Nomade ein vorwiegend ortsunabhängiges oder multilokales Leben.

Digitaler Zwilling

Ein digitaler Zwilling stellt eine digitale Repräsentanz eines materiellen oder immateriellen Objekts, Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung aus der realen Welt in der digitalen Welt dar. Digitale Zwillinge sind aus Daten und Algorithmen aufgebaut und können über Sensoren mit der realen Welt in Echtzeit gekoppelt. Sie ermöglichen Planungen weitestgehend ohne Einsatz von Ressourcen durchzuführen.

E

E-Akte

Digitale Datensammlung zur Vereinfachung der digitalen Verwaltung von relevanten Informationen und Daten in digital gespeicherten Akten (Grundlage Dokumentenmanagement-System oder Cloud-Lösung). Weitere Zielsetzungen bestehen in einer Verbesserung der Transparenz, der Unterstützung flexibler Arbeitszeiten und dem ortsunabhängigen, kontinuierlichen Zugriff auf Informationen. Der zentrale Vorteil einer E-Akte besteht in der Speicherung von allen Informationen an einem Ort, an dem jede entsprechend berechtigte Person Zugriff besitzt, z. B. Bauakte mit dem gleichzeitigen Zugriff aller relevanten Ämter mit Archivierung.

E-Government

E-Government (Electronic Government) bezeichnet den verstärkten Einsatz von digitalen Informations- und Kommunikationstechniken (vgl. IKT) für Verwaltungsprozesse. Die zentrale Zielsetzung besteht darin, Verwaltungsprozesse zur Information, Kommunikation und Transaktion zwischen behördlichen Institutionen und BürgerInnen, bzw. Unternehmen oder Organisationen zu vereinfachen und unterstützen.

Extended Reality (XR)

Extended Reality (Erweiterte Realität, XR) beschreibt die verstärkte Wahrnehmung von Sinneseindrücken innerhalb einer mehrdimensionalen Umgebung, die aus einer Kombination von virtuellen und realen Elementen (Mensch-Maschine-Interaktionen) besteht. Unterstützung bieten dabei Computerprogramme. Real erfahrbare und sensorische Reize werden hierbei digital überhöht und folglich intensiver wahrnehmbar (z. B. Brillen, Wearables, digitale Uhren).

G

Geodatenhub

Ein Geodatenhub stellt eine Plattform dar, mit welcher Organisationen vorhandene Geodaten (z. B. Pläne, Kartierungen, Messungen) und Technologien nutzen und sowohl mit internen als auch mit externen Interessenvertretern zusammenarbeiten. Geodaten stellen hierbei digitale Informationen dar, welchen auf der Erdoberfläche eine bestimmte räumliche Lage mit Hilfe von ausgewiesenen Software-Programmen zugewiesen werden kann.

GovData

GovData ist eine offene Datenplattform (vgl. Open Data) und bietet als nationales Datenportal die zentrale Anlaufstelle für Daten aus allen Verwaltungsebenen. Das Portal kann unter folgender URL aufgerufen werden: https://www.govdata.de/.

H

Hackathons

Hackathons stellen kreative und kollaborative Veranstaltungsevents für digital Ehrenamtliche dar, innerhalb welcher gemeinsam Soft- und Hardwareprodukte entwickelt oder Software-Probleme gelöst werden können. Sie können auch in der Stadtentwicklung zur Lösung kommunaler Problemstellungen durch Bereitstellung von Daten (Open Data) und Techniken (Sensoren, Aktoren, Testfelder) genutzt werden.

I

Identity & Access Management (IAM)

Bezeichnet einen pragmatischen und bewussten Umgang mit Identität, Anonymität und Pseudoanonymität. Die Klärung von digitalen Identitäten, Zugriffs- und Nutzungsrechten, Sicherheitsrichtlinien (Security Policies) und die Definition von offenen und schützenswerten Daten stehen dabei im Vordergrund.

IKT

IKT steht für Informations- und Kommunikationstechnologien.

IoT

Als IoT (Internet of Things, Internet der Dinge) werden miteinander vernetzte Maschinen, Anlagen und Geräte bezeichnet, welche über und mit dem Internet verbunden sind. Diese Vernetzung ermöglicht durch verschiedene Informations- und Kommunikationstechniken eine Zusammenarbeit von physischen und virtuellen Gegenständen. Zum Beispiel: Auf Grundlage von Sensoren zur Luftqualität wird die (smart) Ampelschaltung gesteuert und bestimmte Straßen für den Verkehr freigegeben oder gesperrt.

IoT - Plattform

IoT-Plattformen unterstützen das Management von IoT-Geräten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg und ermöglichen den gegenseitigen Austausch von Daten wie Messwerte, Steuerkommandos und Firmware-Updates. Von den IoT-Geräten übermittelte Messwerte können für die Weiterverarbeitung über Schnittstellen abgerufen werden und als Datenquelle für Datenplattformen fungieren.

L

Lego Serious Play

Lego Serious Play stellt einen moderierten Prozess dar, welcher die positiven Vorzüge des Spiels (Modellierung von/mit LEGO-Steinen) mit den Belangen der Geschäftswelt, Stadt- und Softwareentwicklung lösungsorientiert in Verbindung bringt.

LoRaWAN

Long Range Wide Area Network ist ein Low-Power-Wireless-Netzprotokoll (LPWAN). LoRaWAN ist eine Spezifikation der LoRa Alliance für das LPWAN-Protokoll. Dabei erfüllt LoRaWAN zentrale IoT-Voraussetzungen wie etwa bidirektionale Kommunikation, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Mobilität und Lokalisierungsfunktionen.

M

MaaS (Mobility as a service)

Zugang zu und intelligente Vernetzung von verschiedenen Mobilitätsdienstleistungen (z. B. ÖPNV, Sharing-Angebote) in einem einzigen Mobilitätsangebot. Der Mobilitätsservice schlägt basierend auf den jeweiligen Bedürfnissen der nutzenden Person die beste Mobilitätslösung individuell vor. Der Service ist universell verfügbar und bietet in integrierter Form die Planung, Buchung und Bezahlung sowie Echtzeit-Informationen an.

Mikrowohnen

Eigene Immobilienklasse kleinteiliger Wohnformen (in Deutschland: 1-2 Räume mit 18-35 m2).

Mobilitätsplattformen

Mobilitätsplattformen sind als virtuelle Marktplätze definiert, auf denen verschiedene MobilitätsanbieterInnen und -nachfragerInnen in einer digitalen Anwendung zusammengebracht werden. Mobilitätsplattformen stellen einen wesentlichen Baustein intelligenter Mobilität dar und können sich in ihrem modalen, geographischen und funktionalen Umfang unterscheiden.

Mobility Data Specification (MDS)

Mobility Data Specification (MDS) stellt einen Standard für den Austausch von Daten zwischen Mobilitätsbetreibern und Städten/Behörden dar. Als Vorzug gilt dabei, exemplarisch im Zuge der Flächennutzungssteuerung Daten von Mobilitätsbetreibern in einem einheitlichen Format zu analysieren und Vorschriften in digitaler Form umzusetzen.

Modal Split

Modal Split stellt innerhalb der Verkehrsstatistik eine Kenngröße zur Aufteilung der Verkehrsnachfrage auf verschiedene Verkehrsmittel (Modi) dar. Im Rahmen der Verkehrsplanung dient der Modal Split dazu, die verkehrlichen Auswirkungen von infrastrukturellen oder verkehrstechnischen Veränderungen zu prognostizieren und zu analysieren.

N

New Work

Das Konzept New Work beschreibt eine neue Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft im globalisierten und digitalen Zeitalter. Zudem wird New Work als Sammelbegriff für zukunftsweisende und sinnstiftende Arbeit angesehen. Dabei gilt es seitens der Führungskräfte Vertrauen zu schenken, dass die Mitarbeitenden bewusste positive und sinnvolle Entscheidungen treffen. Es geht nicht nur um das reine Gewinnen von neuen Talenten, vielmehr steht das Halten dieser im Mittelpunkt.

O

Onlinezugangsgesetz (OZG)

Das ,,Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen‘‘ (OZG) verpflichtet Bund, Länder, Kommunen und verwaltungsnahe Einrichtungen und Kammern dazu, Verwaltungsleistungen bis Ende des Jahres 2022 nutzerfreundlich online und leicht auffindbar anzubieten. Die Verwaltungsleistungen wurden auf 14 Themenfelder aufgeteilt.

Open Data

Offene Daten (Open Data) sind Datensätze des öffentlichen Sektors, die von Behörden und öffentlichen Unternehmen der Öffentlichkeit ohne Einschränkung zur freien Nutzung, Weiterverwendung oder Weiterverarbeitung der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.

Open Data Plattform

Plattform für offene Verwaltungsdaten (vgl. GovData, Open Data).
Datensätze können beispielsweise umfassen: Kartendienste, digitalisierte Bilder bis hin zu Sensor- und Statistikdaten. Aufbauend auf diesen Daten können sowohl Städte als auch interessierte BürgerInnen Anwendungen entwickeln, die einen Mehrwert für die Stadt und seine BewohnerInnen bietet.

Open Interface

Offene Schnittstellen (Open Interfaces) liefern ungefilterte und maschinenlesbare elektronische Daten, die öffentlich, zweckfrei und unverbindlich zur Verfügung gestellt werden. Die Schnittstellen sind dadurch gekennzeichnet, dass die Art und Weise beschrieben wird, in der Signale an eine Schnittstelle übertragen oder von dieser gelesen werden.

Open Standard

Leicht zugängliche Dokumentation (d. h. als Dokument) bzw. Beschreibung eines Standards, welche die Interoperabilität - also die Fähigkeit unterschiedlicher Systeme, möglichst nahtlos zusammenzuarbeiten - zwischen verschiedenen Anbietern ermöglicht.

P

Plattformökonomie

Generell stellen Plattformen digitale Marktplätze dar und bilden somit das Geschäftsmodell der gegenwärtigen und zukünftigen Wirtschaft. Als Plattformökonomie könnten somit als internetbasierte Geschäftsmodelle bezeichnet werden, die AnbieterInnen mit KundInnen auf einem digitalen Marktplatz zusammenbringen.

Privacy by Design

Das Prinzip Privacy by Design erklärt, dass der Datenschutz bereits bei der Konzipierung und Entwicklung von Software und Hardware zur Datenverarbeitung berücksichtigt wird. Der Schutz der betroffenen NutzerInnen steht dabei im Vordergrund. Durch nutzerfreundliche Voreinstellungen sollen hierbei ausschließlich Daten erhoben werden, welche für den jeweiligen Verwendungszweck relevant und erforderlich sind.

R

Robotik Process Automation (RPA)

Die Robotik Process Automation (RPA) dient dazu, die häufig veralteten Technologielücken von IT-Systemen zwischen Anwendersicht (Frontend) und Anwendungssystem (Backend) zu schließen. Exemplarisch kann dabei die automatisierte Datenübertragung zwischen modernen und alten Systemen übernommen werden, ohne dass ein manuelles Eingreifen notwendig ist.

S

Sharing Economy

Sharing Economy ist ein Sammelbegriff für Aktivitäten, Geschäftsmodelle, Plattformen sowie Online- und Offline-Communitys, die ein ,,Ausleihen‘‘ bzw. ,,Teilen‘‘ von ganz oder teilweise ungenutzten Ressourcen ermöglichen und nicht auf dem ,,Besitz‘‘ von Gegenständen aufbauen. Durch die Bereitstellung fortgeschrittener und leistungsfähiger Infrastruktur (ökonomisch und sozial) können Städte als ,,Shareable Cities‘‘ die verschiedenen Ansätze der Sharing Economy integrieren, um den städtischen Raum nachhaltig, sozial und ökologisch zu gestalten. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Carsharing.

Smart City

Beschreibung für ein zukunftstaugliches Modell einer Stadt, die intelligente Technologien nutzt, um den Ressourcenverbrauch zu optimieren und städtische Dienste effizient und qualitativ hochwertig anbieten zu können.

Smart Government

Unter Smart Government soll die Abwicklung geschäftlicher Prozesse im Zusammenhang mit dem Regieren und Verwalten (Government) mit Hilfe von intelligent vernetzten Informations- und Kommunikationstechniken verstanden werden. Ein intelligent vernetztes Regierungs- und Verwaltungshandeln nutzt die Möglichkeiten intelligent vernetzter Objekte und cyberphysischer Systeme zur effizienten wie effektiven Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Dies schließt das Leistungsportfolio von E-Government und Open Government einschließlich Big Data und Open Data mit ein.

Smart Grids

Smart Grids werden häufig als Beispiel für das ,,Internet der Energie‘‘ bezeichnet. Generell umfassen Smart Grids (intelligente Stromnetze) die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Energieerzeugern, -speichern und -verbrauchern untereinander. Die Datenkommunikation des intelligenten Stromnetzes muss dabei in beide Richtungen möglich sein.

Smart Home 

Smart Home stellt einen Oberbegriff für technische Systeme und Verfahren in Wohnräumen und -häusern dar. Die Zielsetzung besteht dabei in der Erhöhung der Sicherheit, der Wohn- und Lebensqualität sowie einer effizienten Energienutzung auf Basis vernetzter und steuerbarer Geräte. Automatisierbare Abläufe stehen hierbei im Vordergrund.

U

Universal Design

Ganzheitliches und internationales Design-Konzept, das Systeme, Geräte, Umgebungen und Produkte derart gestaltet, dass diese für so viele Menschen wie möglich ohne weitere Anpassungen oder Spezialisierung nutzbar sind. Das Konzept basiert auf verschiedenen Prinzipien, welche unter anderem eine breite und flexible Nutzbarkeit, eine sensorische Wahrnehmung von Informationen, die Benutzung und den Zugang sowie die Minimierung der Risiken bei der Anwendung der verschiedenen Ausprägungsformen des Universal Design umfasst.

Urban Cockpit

Ein Urban Cockpit (Smart City Cockpit) ermöglicht, alle Datenströme aus der bestehenden und zukünftigen, kommunalen Infrastruktur zu sammeln, speichern, verarbeiten und zu visualisieren. Die Daten können dabei durch die offene Schnittstellenarchitektur von diversen Systemen, Applikationen und Sensoren zentral auf einer Plattform (vgl. Plattformökonomie) abgebildet werden und einen Ansatz für Konstanz bieten.

Urbane Datenplattform

Vgl. Datenplattform

X

XÖV

XÖV stellt in der öffentlichen Verwaltung einen offenen Standard für den elektronischen Datenaustausch und zur medienbruchfreien Verarbeitung von Dokumenten, Speicherung und Weitergabe an angeschlossene Behörden dar.