Konstanz ist "Stadt Sicherer Hafen"

Die Stadt schließt sich Bündnis mit bundesweit 120 Mitgliedskommunen an

Im Oktober 2018 erklärte sich die Stadt Konstanz zum „sicheren Hafen“. Damit positioniert sich die Stadt Konstanz öffentlich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung und erklärt sich gegenüber dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für die unbedingte Bereitschaft Bootsflüchtlinge aufzunehmen. Die Stadt schließt sich dem Appell der Stadtoberhäupter der Städte Düsseldorf, Köln und Bonn vom 26.07.2028 an.

Aktion "WÜRDE" - From the Sea to the Park

In Konstanz wurde mit einer spektakulären Kunstaktion im Rahmen der Interkulturellen Woche 2021 auf das Schicksal der geflüchteten Menschen auf dem Mittelmeer und die zivilgesellschaftliche Seenotrettung aufmerksam gemacht. Dazu wurde am Ufer des Bodensees aus über 300 Rettungswesten das Wort "Würde" gebaut und im Wasser verankert. Die Kunstaktion im Konstanzer Stadtgarten am 1. Oktober 2021, dem nationalen "Tag des Flüchtlings", wurde von der Seebrücke, der Stabstelle Konstanz international und dem Stadtrat Norman Küttner von der Freien Grünen Liste (FGL) auf den Weg gebracht. Idee und Rahmen für die gemeinsame Umsetzung stammt von Designer und Künstler Bert Binnig, der in Konstanz vor allem durch seine Fassadengestaltungen mit großformatigen Gesichtern und die Aktion "Kreuztanz" 2020 am Lockdown-Grenzzaun zwischen Konstanz und Kreuzlingen bekannt wurde. Mit Unterstützung von zahlreichen ehrenamtlichen HelferInnen, Handwerksbetrieben und der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) wurde aus über 300 Rettungswesten das Wort "Würde" gebaut und vor dem Stadtgarten im Bodensee verankert. Die Rettungswesten kamen überwiegend von der Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye e.V. aus Hamburg, Leipzig und Spanien. Einige davon waren bei Rettungsaktionen von Sea-Eye bereits im Mittelmeer im Einsatz. In einer gemeinsamen Erklärung der InitiatorInnen heißt es: "Mit der Aktion möchten die VeranstalterInnen auf das Schicksal der geflüchteten Menschen auf dem Mittelmeer und die zivilgesellschaftliche Seenotrettung aufmerksam machen, die oft von unwürdigen Diskussionen begleitet, angefeindet und kriminalisiert wird. Dabei ist klar, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft gleichwürdig sind und dass es keine Option ist, Menschen in Seenot ertrinken zu lassen. Gleichzeitig steht die Aktion für Teilhabe und sozialen Zusammenhalt."

Patenschaft für die "Sea Eye 4"

SeaEye4 by Camilla Kranzusch

Konstanz hat als erste Stadt in Deutschland im Jahr 2020 eine Patenschaft für ein ziviles Seenotrettungsschiff, die „Sea Eye 4“ (ehemals „Alan Kurdi“), auf dem Mittelmeer übernommen. Damit unterstützt die Stadt den Betrieb und die Rettungseinsätze des Seenotrettungsschiffes der Organisation „Sea Eye“ mit jährlich 10.000 Euro. Somit richtet sich die Stadt gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung, macht auf deren Relevanz aufmerksam und leistet einen Beitrag gegen das Sterben im Mittelmeer.

Austausch mit der Sea Eye Lokalgruppe und Sea-Eye-4-Crewmitgliedern

Am 12. November versammelten sich Mitglieder aus in der Flüchtlingsarbeit tätigen Organisationen, Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Konstanz, VertreterInnen aus der Stadtverwaltung sowie Mitglieder von Sea Eye und deren Lokalgruppe in Konstanz zu einem Austausch über die aktuelle Situation an den EU-Außengrenzen. Aus erster Hand wurde über aktuelle Entwicklungen und Rahmenbedingungen für die Patenschaft für die Sea Eye 4 berichtet. Außerdem schauten die Teilnehmenden gemeinsam den Film "Route 4 - A Dreadful Journey" an. 

Hier geht's zur Sea Eye Lokalgruppe Konstanz