Vom Kindergarten zum Kinderhaus St. Martin

Der von der katholischen Kirchengemeinde betriebene Kindergarten St. Martin beherbergte bisher vier Kindergartengruppen. Durch den Umbau entstand ein zusätzlicher Kleinkindbereich für U3-jährige (20 Kinder) und ein Ganztagesbetrieb wurde möglich. Das Haus bietet Platz für zwei Krippen- und vier Kindergartengruppen somit können bis zu 100 Kinder betreut werden. Nutzfläche 1.175 m², Außenfläche 2.500 m².

Unter Berücksichtigung der Förderung über 541.762,52 Euro im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG) durch den Bund in 2016, konnte die Stadt die Erweiterung und Sanierung des Kindergartens St. Martins planen und realisieren.
Der Baubeginn für die Erweiterung startete im August 2017 und wurde im Dezember 2018 fertiggestellt. Die Sanierung des Bestandes endete im September 2019. Die Baukosten belaufen sich auf 2.869.800 Euro, für die Ausstattung wurden 180.000 Euro und für die Außenanlagen 325.000 Euro bereitgestellt.

Der alte Kindergarten bestand aus mehreren Gebäudeteilen von unterschiedlichen Baujahren die durch verwinkelte, enge Flure miteinander verbunden waren. Die verschiedenen Nutzungen Kinder/Verwaltung waren ungünstig verteilt, es fehlte an Platz sowie einem zentralen Mittelpunkt.

Der Kindergarten St. Martin während des Umbaus

Neue Aufteilung der Innenräume

Im August 2017 wurden zuerst im Außenbereich Garagen und Schuppen abgebrochen. Die einzelnen Gebäudeteile des Kindergartens wurden gesichert und sorgfältig abgetrennt. Darauf folgte der komplette Abbruch des alten Eingangsbereiches mit Büros und Bewegungsraum. Das westliche Gebäude wurde komplett zurückgebaut inklusive der Dachkonstruktion. Das östliche Gebäude wurde provisorisch zur Abrisskante hin geschlossen. Hier blieb der Kindergarten während der Bauzeit in verkleinerter Form in Betrieb.
Nach dem Umbau beherbergt der Eingangsbereich die Garderoben sowie die Mensa – hier entstand der neue Mittelpunkt der Einrichtung. Von dort gelangt man zu den Krippengruppen, zum Bewegungsraum, zu den Kindergartengruppen sowie zur Verwaltung. Die Krippenkinder haben ihr ‚eigenes Haus‘ mit Schlaf- und Sanitärräumen. Die Kindergartenkinder haben im Anschluss an die zwei alten Räume zwei neue Gruppenräume mit Kleingruppenräumen erhalten. Jede Gruppe hat einen Zugang nach außen mit einer Terrasse. Die alten WCs wurden umgebaut und erweitert, ein Schlafraum wurde eingerichtet und im Flur entstand eine kleine Aula. In der Villa befinden sich nun die Verwaltung mit Besprechungsräumen für Elterngespräche, Sozialräume und ein behindertengerechtes WC.

Umgestaltung der Außenanlagen

Bei der Umgestaltung der Außenanlagen des Kindergartens wurde großer Wert daraufgelegt, dass die großen Kastanien im Südwesten, welche den Kindergarten prägen und im Sommer unersetzbaren Schatten bieten, erhalten bleiben und deshalb während der Bauzeit entsprechend geschützt wurden.
Die neue Freiraumplanung ermöglicht ein Spielen rund um das Gebäude und erhöht damit die Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten der Anlage. Es wurden unterschiedliche Spielräume wie z.B. Krippengarten (mit Zaun umgrenzt für Krippenkinder), Aktivitätswiese (Klettern und Ballspiel), Dorfplatz (Hütten für Rollenspiel), Kastanienplatz (Gruppenarbeit, Sitzmöglichkeiten), Naturbereich (Beobachten und Forschen, Bauen) eingerichtet, die den Spielbereich zonieren.