Langjähriger Geschäftsführer Kuno Werner geht in den Ruhestand

Nach 24 Jahren an der Spitze der Stadtwerke Konstanz geht Geschäftsführer Kuno Werner zum 30. April 2019 in den Ruhestand.

Der heute 65-Jährige kam 1995 zum Unternehmen. In seiner langen Tätigkeit hat Werner wichtige Entscheidungen forciert, so den Übergang vom städtischen Eigenbetrieb zur Stadtwerke Konstanz GmbH. Im Unternehmen wird die Ära Kuno Werner sehr positiv bewertet. Geschäftsführer Dr. Norbert Reuter: „Auf ihn konnten und können sich immer alle verlassen. Er gilt vor allem als sehr angenehmer Chef, dem das menschliche Miteinander wichtig ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen die unkomplizierte Zusammenarbeit, die kollegiale Art und die ihm eigene Bescheidenheit.“

Wegweisende Entscheidungen in der Liberalisierung
Der studierte Betriebswirt Kuno Werner hatte zunächst in der freien Wirtschaft bei der Alfred Teves GmbH Frankfurt, bei den Lonza-Werken in Waldshut und schließlich bei der ABB CMC Systeme AG in Lenzburg/Schweiz Fuß gefasst. Als Walter Schott, langjähriger kaufmännischer Direktor der Stadtwerke Konstanz, 1995 in den Ruhestand ging, übernahm Werner diese Funktion. Es standen schon bald wegweisende Entscheidungen an. Die Liberalisierung der Energiemärkte erforderte neue Strukturen. 2000 wurde die Stadtwerke Konstanz GmbH gegründet.
Mit dem Kauf der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) bekam das Unternehmen 2003 ein weiteres Standbein in der Schifffahrt. Im selben Jahr wurde die Bodensee-Hafen-Gesellschaft mbH (BHG) gegründet, die sich um die Liegenschaften in den Häfen kümmert. Mit der Übernahme der städtischen Bäder wurde 2003 außerdem die Bädergesellschaft Konstanz mbH (BGK) gegründet. An der 2005 eingeführten Katamaran-Verbindung Konstanz-Friedrichshafen sind die Stadtwerke ebenfalls beteiligt, sie haben 50 Prozent Anteil an der Katamaran Reederei Bodensee GmbH & Co. KG. Durch die Erweiterung der Geschäftsfelder wuchs die Mitarbeiterzahl in der Zeit von 2004 bis heute von 729 auf 872.

Hohe Investitionen in die Versorgung
Kuno Werner war im Sinne der Daseinsvorsorge eine sichere Versorgung mit Strom, Gas und Trinkwasser immer sehr wichtig. Die Stadtwerke investierten in den vergangenen Jahrzehnten daher kontinuierlich in die Netze. Frühzeitig wurden auch die Stromlieferverträge mit dem Schweizer Lieferanten verlängert, um bei der Stromversorgung zwei unabhängige Stränge zu haben und somit die Versorgung sicherer zu machen.
Bei Bussen und Fähren setzen die Stadtwerke seit Jahrzehnten auf hohe Umweltstandards, beide Flotten wurden und werden laufend modernisiert. Zukunftsgerichtet war der Ausbau der jüngeren Geschäftsfelder. Der sehr erfolgreiche Energieservice kümmert sich um die Energiewende vor Ort und die dezentrale Stromversorgung. Er baute in den vergangenen Jahren vor allem die Fotovoltaik und die Kraft-Wärme-Kopplung mit Blockheizkraftwerken (BHKW) aus. Das Mieterstrommodell der Stadtwerke findet bundesweit Beachtung. 2017 gab es dafür zwei bedeutende Preise: den „VKU-Innovationspreis“ sowie die Auszeichnung „BHKW des Jahres“. Kuno Werner freute sich vor allem über die Auszeichnung durch den VKU (Verband Kommunaler Unternehmen), in dem er sich viele Jahre stark engagiert hat. 2011 starteten die Stadtwerke den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes in Konstanz. Dies galt als mutiger Schritt, heute sind die Stadtwerke Telekommunikations-Vollanbieter.

Etliche neue Schiffe
Zu den großen Investitionen während der Geschäftsführer-Tätigkeit von Kuno Werner zählten die Erweiterung des Fährehafens Staad (2006), der Bau der neuen Bodensee-Therme Konstanz
(2007), der Energiewürfel mit Kundenzentrum (2011) sowie die großen Schiffe „Tabor“ (2004), „Lindau“ (2006), „Lodi“ (2010) und „Überlingen“ (2010). Die Stadtwerke engagieren sich auch in vielen Bereichen der Gesellschaft. So fördern sie im sozialen, kulturellen, Umwelt- und Sportbereich über 150 Projekte von Konstanzer Vereinen und Einrichtungen.

Dank des Oberbürgermeisters
Oberbürgermeister Uli Burchardt, der Aufsichtsrats-Vorsitzende der Stadtwerke, würdigt die Bilanz des scheidenden Geschäftsführers: „In der Ära Kuno Werner sind die Stadtwerke stark gewachsen. 2004 betrug der Umsatz noch 94,7 Millionen Euro, 2017 waren es 175,5 Millionen Euro. Die damit verbundene Entwicklung ist überaus beeindruckend. Ich bin Kuno Werner dankbar für sein langjähriges Engagement für die Stadtwerke, die er gemeinsam mit seinen Geschäftsführer-Kollegen und den Mitarbeitern mit viel Weitsicht zu einem modernen, innovativen Mobilitäts-, Energieversorgungs- und Tourismus-Unternehmen geformt hat. Von diesem Unternehmen profitiert die Region als Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen wie auch als starker Motor der Wirtschaft. Die Zahlen unterstreichen dies eindrucksvoll: Die wirtschaftliche Leistung für die gesamte Region lag 2017 bei 58,3 Millionen Euro, davon waren 8,7 Millionen Euro Aufträge an die heimische Wirtschaft. Über alle Veränderungen und Entwicklungen hinweg ist es Kuno Werner und seinen Mitstreitern gelungen, die traditionell starke Verwurzelung der Stadtwerke in der Bürgerschaft zu festigen. Von den Stadtwerken Konstanz sprechen viele Bürgerinnen und Bürger mit Stolz von ,ihren‘ Stadtwerken.“

(Erstellt am 08. April 2019 10:02 Uhr / geändert am 08. April 2019 10:11 Uhr)