Ein Jahr voller Herausforderungen, Kreativität und Teamgeist

Das sind wir: Die Stadtverwaltung Konstanz stellt sich vor

Ronja Stokmaier im Ausstellungsraum des Turm zur Katz
Ronja Stokmaier hat während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres beim Kulturamt auch die aktuelle Ausstellung im Turm zur Katz mitorganisiert.

Ronja Stokmaier hat ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Konstanzer Kulturamt absolviert. Eine Erfahrung, die ihr Leben auf vielfältige Art und Weise geprägt hat.
 
Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) wird von vielen jungen Menschen genutzt, um sich beruflich zu orientieren und persönlich weiter zu entwickeln. Nicht nur in sozialen Bereichen ist ein FSJ möglich, auch Kultureinrichtungen bieten solche Plätze, so zum Beispiel das Kulturamt Konstanz. Auf die Idee, ein FSJ Kultur zu absolvieren, kam die Ravensburgerin Ronja Stokmaier nach der Lektüre eines Zeitungsartikels. „Ein FSJ erschien mir als gute Möglichkeit auszuprobieren, ob der Kulturbereich etwas für mich ist. Da Konstanz eine sehr schöne Stadt ist, habe ich mich über das Kulturamt informiert. Beworben habe ich mich dann über die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg (LKJ). Schon bei meinem Bewerbungsgespräch habe ich mich wohl gefühlt“, berichtet die 22-Jährige, die sich gegen neun MitwerberInnen durchsetzen konnte. Der Einstieg im September 2018 fiel Ronja Stokmaier leicht. „Meine erste große Veranstaltung war das Kinderfest. Die Kulturamtsleiterin Sarah Müssig und Angelika Braumann haben mich gleich am Stand miteingebunden, sodass ich mich von Anfang an wohl gefühlt habe.“ Und auch die Einweisung in Stokmaiers Arbeitsbereiche Kulturmanagement und Kulturelle Bildung durch das Kulturamt-Team sowie durch ihren FSJ-Vorgänger gelang problemlos.

Was Ronja Stokmaier begeistert, sind ihre vielseitigen Tätigkeiten. Sie reichen von allgemeinen Verwaltungs-, Büro- und Recherchearbeiten über die Mitarbeit an Projekten, wie der Kunstnacht und einem Fotowettbewerb, bis hin zum Sortieren und Befüllen des Flyerregals im Kulturzentrum. Apropos Flyer: Sie sind ein wichtiges Arbeitsfeld für Stokmaier. So verantwortet sie zum Beispiel den Flyer des Monatsprogramms. Stokmaier holt Informationen ein, ist im Kontakt mit Grafik und Hausdruckerei, kümmert sich um Korrekturen.

Neben der Mitarbeit an diversen Veranstaltungs-Flyern ist die FSJlerin auch für die Kulturtafel verantwortlich, ein Angebot, das gespendete oder nicht genutzte Kulturtickets an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt. „Besonders schön bei dieser Arbeit finde ich den Aspekt, jedem Menschen die Teilhabe an Kultur zu ermöglichen.“ Auch am Programm der Kinderakademie konnte sie organisatorisch mitwirken. „Eine Aufgabe war, eine Food-Bloggerin für die Kinderakademie mit dem Schwerpunkt Backen, Ofen- und Backkultur zu gewinnen. In den Herbstferien wird ein Ofen gebaut und die Kids können Brot und Kuchen selbst backen.“

Ronja Stokmaier betreut auch die Social-Media-Kanäle des Kulturamts, dessen Homepage und die Homepage Kulturelle Bildung. Sie kündigt unter anderem Veranstaltungen an und aktualisiert die Inhalte. Die FSJlerin ist auch in die Organisation der Ausstellungen im Turm zur Katz eingebunden. „Ich konnte zum Beispiel eigene Ideen beim Rahmenprogramm für die Ausstellung ‚Mut zur Wut‘ einbringen und unterstütze die Kolleginnen und Kollegen beim Ausstellungsaufbau.“

Ronja Stokmaier wurde im Laufe ihres FSJ selbstsicherer, lernte aus sich heraus zu gehen und Hürden zu überwinden. War die Suche und das Ansprechen von Sponsoren für die Kulturveranstaltungen anfangs schwierig, fällt es ihr heute leichter, auf Menschen zuzugehen. „Das hat viel mit dem großartigen Team zu tun und ich bin an den Aufgaben gewachsen. Nach diesem Jahr nehme ich mich anders wahr und reflektiere mehr.“ Dazu beigetragen haben auch die vier obligatorischen Bildungsseminare des LKJ und die Bildungstage in anderen Institutionen. Auf den vier- bis sechstägigen Seminaren konnte sich die 22-Jährige nicht nur mit anderen FSJlern vernetzen und Erfahrungen austauschen, sondern auch Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung und zu künstlerischen Ausdrucksformen und Medien besuchen. „Es ist beeindruckend, was da auf die Beine gestellt wird“, sagt Ronja Stokmaier.

Verpflichtender Teil des FSJ ist es, ein eigenständiges Projekt durchzuführen. Unter dem Titel „Was ist Glück?“ verwirklichte die 22-Jährige ein Filmprojekt mit einer 4. Klasse der Sonnenhaldenschule. „Da wir als FSJler hier sogar über ein kleines Budget verfügen, konnte ich den Konstanzer Künstler Jeremias Heppeler verpflichten“, erzählt Ronja Stokmaier. Drei Tage lang drehte Heppeler mit den Kindern mittels Tablets Kurzfilme, die viele Facetten von „Glück“ einfingen und zu einem Film geschnitten wurden. Probleme, wie anfangs fehlende Tablets, löste die FSJlerin selbst mit viel Engagement. Nun geht ihr FSJ zu Ende. Zeit für einen Rückblick und Ausblick: „Ich bin sehr glücklich, dass ich das FSJ-Kultur beim Kulturamt absolvieren durfte und nehme sehr viel für meine Zukunft mit. Ich habe eine Grundsicherheit entwickelt und festgestellt, dass Vieles gar nicht so schwer ist, wenn man es angeht.“ Was Ronja Stokmaier auch für sich entdeckt hat, ist die Liebe zur Kultur und zur Arbeit in diesem Bereich. Sie beginnt im Herbst ein Studium mit kulturellem Schwerpunkt.

(Erstellt am 20. August 2019 15:56 Uhr / geändert am 21. August 2019 09:03 Uhr)