Tábor (CZ)

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Hochburg der Hussitenbewegung

Wappen Tábor

Als Konstanz und die südböhmische Stadt Tábor Partner wurden, teilte noch der Eiserne Vorhang Europa. Über ideologische Grenzen hinweg, entgegen aller bürokratisch-politischer Hürden und vor allem trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – der tragischen gemeinsamen Vergangenheit schlossen die beiden Städte eine Freundschaft, die mittlerweile über 30 Jahre besteht. Die Schicksale der Partnerstädte sind jedoch bereits seit Jahrhunderten eng miteinander verwoben und vor allem mit einem Namen verbunden: Jan Hus. Während des Konstanzer Konzils wurde der böhmische Reformator – trotz Zusicherung freien Geleits – wegen seiner Kritik an den damaligen Kirchenverhältnissen als Ketzer verurteilt und am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Diese tragischen Geschehnisse machten Hus damit zum Märtyrer und waren der Auslöser der Hussitenbewegung, deren Mittelpunkt in Tábor lag. Darum finden dort seit 1992 die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten „Táborer Begegnungen“ statt, an denen u.a. historische Nachfolger, aber auch Gegner der Hussitenbewegung teilnehmen. Dann verwandelt sich Tábor in eine mittelalterliche Stadt mit Marktleuten, Handwerkern, Gauklern und Ritterkämpfen. Die einmalige Atmosphäre lockt auch jedes Jahr hunderte Konstanzer BürgerInnen, Vereine sowie VertreterInnen der Stadt nach Tábor.

Táborer Treffen 2017
Táborer Treffen 2017 (Foto: David Peltán)

Auch sonst ist die mit rund 35.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Südböhmens dank ihrer reichen Geschichte, ihren architektonischen Sehenswürdigkeiten und der interessanten Lage eine Reise wert: So ist der sanft gewellte Rand der Táborer Hügellandschaft mit dem Fluss Lužnice ein idealer Ort für Sportler und Camper. Im historischen Stadtzentrum, das 1961 zum städtischen Denkmalreservat erklärt wurde, gibt es wiederum verwinkelte Gässchen, reich verzierte Renaissancehäuser, das prunkvolle Rathaus, die Burg Kotnov und das älteste Wasserreservoir Mitteleuropas zu entdecken – oder auch das „Konstanzer Haus“ mitten in der Altstadt. In Verbindung mit der „Städtepartnerschaft Konstanzer Haus in Tábor GmbH“ ist es ein Symbol für die vielfältige Palette gesellschaftlicher, kultureller und sportlicher Kontakte zwischen den BürgerInnen beider Städte. Auf Konstanzer Seite ist neben der 2004 auf den Namen „Tábor“ getauften Fähre der Stadtwerke vor allem das Hus-Haus am Schnetztor Symbol der deutsch-tschechischen Freundschaft.


Vereinigung der Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition