Der Konstanzer Kunstpreis wird alle zwei Jahre vergeben - im Wechsel mit dem Förderpreis der Stadt. Er ist mit 8.000,- Euro dotiert und wird von der Stadt Konstanz und dem Kunstverein Konstanz ausgelobt. Genaueres unter: kunstverein-konstanz.de

Seit 1980 wird er an Künstler und Künstlerinnen verliehen, die im deutschsprachigen Bodenseeraum geboren oder beheimatet sind, hier längere Zeit künstlerisch tätig waren oder der Bodenseelandschaft in ihrem Werk eine bevorzugte Stellung einräumen. Durch die Auszeichnung soll die Reichhaltigkeit und die Bedeutung des Kunstschaffens im Bodenseeraum gestärkt, in das Bewusstsein der Öffentlichkeit getragen und die Bildende Kunst gefördert werden.

Mitglieder der Jury sind:

Mit Stimmrecht

  • Marie Lacher-Rapp (Kunstverein Konstanz)
  • M.A. Christoph Bauer (Kunstmuseum Singen)
  • Dr. Ute Hübner (Kunsthistorikerin Konstanz)
  • M.A. Kirsten Helfrich (Kunsthaus Bregenz)
  • Corinne Schatz (Kunsthistorikerin St. Gallen)
  • Anna Martinez Rodriguez (Stadt Konstanz, i. V. für Dr. Barbara Stark, städtische Museen)
  • M.A. Stefanie Hoch (Kunstmuseum Thurgau)
  • Christiane Meyer-Stoll (Kunstmuseum Liechtenstein)

Ohne Stimmrecht

  • Dr. Andreas Osner (Bürgermeister, Dezernat II)
  • Michael Günther (1. Vorsitzender Kunstverein Konstanz)
     

Kunstpreis 2022

Die St. Galler Künstlerin Andrea Vogel erhielt den Konstanzer Kunstpreis 2022
 

Andrea Vogel, geboren in Oberdiessbach im Kanton Bern, hat nach einer Ausbildung zur Textildesignerin die Textilklasse der Schule für Gestaltung und Kunst in Luzern besucht, die sie 1999 abschloss. In ihren Objekten, temporären Installationen oder Performances spielt der Bezug zu Raum und Ort eine wichtige Rolle. 2015 wurde sie durch einen Förderpreis der Stadt St. Gallen ausgezeichnet, 2005 gewann sie den eidgenössischen Förderpreis für Design. Ihre Werke sind seit 2005 regelmäßig in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und u.a. in den Kunstsammlungen der Stadt Baden, des Kantonsspitals Aarau und des Kantons St. Gallen vertreten. Andrea Vogel lebt und arbeitet in St. Gallen und Oberdiessbach.
 
Andrea Vogel präsentierte sich der Jury mit den Videos ihrer zahlreichen Performances und vom Aufbau raumgreifender Installationen in verschiedenen Ausstellungsräumen.  Sie arbeitet im Wesentlichen im Freien. Ihre Ausbildung als Textildesignerin prägt ihr Schaffen und so arbeitet Andrea Vogel auch mit dem Medium Stoff, das sie in Performances aber auch in Skulpturen nutzt. Zudem arbeitet sie häufig in performativem Rahmen mit bereits existierenden Kunstwerken wie z.B. bei der Arbeitsreihe „Sculpture Massage“ oder dem Werk „Kiss for Bruce“ bei dem sie mit einem von ihr gestalteten Brunnen interagiert.
 
Die Künstlerin überzeugt durch ihren minimalistischen Mitteleinsatz, den Variantenreichtum und die Frische der Herangehensweise an die sie beschäftigenden Themen. Es werden Parallelen zu Roman Signer und Fischli & Weiß sichtbar. Ihre Arbeiten zeugen von Humor und Witz.
 

Kunstpreis 2020

© Ljubičić

Preisverleihung am 11. Oktober 2020 um 11 Uhr im unteren Saal des Konzil Konstanz.

Anfang 2020 wählte die Jury den Künstler Davor Ljubičić für den Konstanzer Kunstpreis aus, der alle zwei Jahre vom Kunstverein Konstanz e.V. und der Stadt Konstanz vergeben wird und mit einer Ausstellung im Kunstverein Konstanz einhergeht. Die Jury setzt sich zusammen aus VertreterInnen diverser Kulturinstitutionen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz.

Davor Ljubičić wurde 1958 in Kroatien geboren. Sein Studium absolvierte er in den 80er Jahren an der Akademie der bildenden Künste in Sarajevo. Seit 1992 arbeitet er als freischaffender Künstler in Konstanz und ist mit der Bodenseeregion nicht nur als Künstler sondern auch als Dozent verbunden.

Davor Ljubičić ist in erster Linie Zeichner und Maler, erweitert sein künstlerisches Profil aber mit Performances und Videos sowie raumbezogenen Installationen und Projekten. Mit Kohle, Graphit, doppelt gekochtem Leinöl auf schwerem Bütten stellt Ljubičić monumentale Werke her, die doch nie wirklich ihre Prozesshaftigkeit verlieren. In seinen neuesten Werken bearbeitet Ljubičić Teile seines früheren Werkes weiter und es entstehen collagenhafte Wandinstallationen . Seine Werke befinden sich in einem ständigen Prozess und bleiben damit für die Betrachter rätselhaft und geheimnisvoll, individuell lesbar aber niemals eindeutig.

Beeindruckend ist die Vielschichtigkeit des Gesamtwerks: Ausgehend von der Zeichnung und Malerei entwickelt der Künstler Objekte und neue Formen der Präsentation, und auch auf dem Gebiet der Performance, die er gerne auf Video festhält und in unterschiedlichster Weise präsentiert, zeigt er sich sicher und innovativ.

Kunstpreis 2018

Rachel Lumsden (© Privat)

Im Januar 2018 wählte die Jury die Künstlerin Rachel Lumsden für den Konstanzer Kunstpreis aus, der alle zwei Jahre vom Kunstverein Konstanz e.V. und der Stadt Konstanz vergeben wird. Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern diverser Kulturinstitutionen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz.
Die Verleihung erfolgte am 23. September 2018 im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrum am Münster.
 
Rachel Lumsden, 1968 in Newcastle-Upon-Tyne GB geboren, lebt und arbeitet in St.Gallen, Arbon und London. Sie studierte an der Nottingham Trent University (BA) und den Royal Academy  Schools, London (MA). Sie ist Dozentin an der Hochschule für Design & Kunst in Luzern.
 
Rachel Lumsdens Hauptmedium ist die großformatige Malerei, die sich im Spannungsfeld zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion sowie zwischen dem Bildinhalt und dem Malakt selbst entfaltet. Ihre Motive findet sie im Alltäglichen, das jedoch in einer oft surreal wirkenden Verfremdung erscheint. Mit der Mehrdeutigkeit der Inhalte korrespondiert die Vielschichtigkeit des Malaktes. Ihre Bilder werden in einem mehrschichtigen Prozess entwickelt, der ein tiefes Verständnis für die Eigenheiten und Qualitäten des Materials voraussetzt und sichtbar macht.
 
In der Ausstellung des Kunstvereins Konstanz zur Preisverleihung zeigt Rachel Lumsden neue, großformatige Malereien auf Kreidegrund, der sowohl ein spontanes, fast aquarellartiges Malen mit Ölfarben erlaubt als auch einen pastoseren Farbauftrag; Technik und Bildträger - Pappelholzplatte mit Baumwolle überzogen, um eine stabile Oberfläche für den Kreidegrund zu erhalten - hat sie neu entwickelt, um Wege abseits des Malens auf Leinwand und Keilrahmen zu entdecken. Es entstehen Bilder mit intensivem Kolorit und sichtbarem Pinselduktus. Inhaltlich wendet sie sich in ihren neuen Arbeiten nach einer langen Phase von Interieurs der Landschaft im weitesten Sinn zu Architektur, Seestück, urbane Situationen. An diesen neuen Malereien fasziniert die Künstlerin die atmende Oberfläche, die Kraft des Atmosphärischen.

Bildergalerie

Kunstpreis 2016

Karl-Heinz Ströhle (Foto: Privat)

Anfang 2016 war der in Wien und Schwarzach lebende Künstler Karl-Heinz Ströhle von der Jury, die sich aus Vertretern diverser Kulturinstitutionen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zusammensetzte, zum Kunstpreisträger 2016 gewählt worden.
 
Mit Bestürzung hatten der Kunstverein Konstanz und die Stadt Konstanz die Nachricht vernommen, dass der in Wien und Schwarzach lebende Künstler Karl-Heinz Ströhle überraschend am 24. August verstorben ist.
 
Die Stadt und der Kunstverein Konstanz hatten beschlossen, die für den 2. Oktober geplante Preisverleihung an Karl-Heinz Ströhle posthum stattfinden zu lassen. Auch der Familie von Karl-Heinz Ströhle und seiner Lebensgefährtin war es ein großes Anliegen, dass die Ausstellung, die ihm sehr am Herzen lag und an der er über Wochen intensiv gearbeitet hatte, trotzdem stattfindet.
Die Preisverleihung erfolgte am 2. Oktober 2016 um 11 Uhr im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrum am Münster.
 
Karl-Heinz Ströhle, geboren 1957 in Bregenz, hatte einen Lehrauftrag an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 2014 habilitierte er dort im Fach Bildhauerei.
Als Zeichner, Maler, Performance-, Objekt- und Medienkünstler gehörte er zu den interessantesten und wichtigsten künstlerischen Positionen Österreichs. Stark ausgeprägt in seinem Werk sind auch seine Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum und seine Beschäftigung mit Kunst-am-Bau-Projekten. So umgab er z.B. in einem seiner Videos Hochhäuser mit punktgeschweißten Stahlbändern, die durch einen Impuls in Schwingung versetzt werden - das Hochhaus wird personifiziert, wird zum Tänzer. Karl-Heinz Ströhle bewegte sich hier im Grenzbereich zwischen Skulptur, Architektur und Performance.
Die Jury würdigt mit der Verleihung des Preises Ströhles vielseitiges und konsequentes Oeuvre und die Ökonomie beim Einsatz seiner künstlerischen Mittel, die mit einer reduzierten Formensprache verbunden wird.

Kunstpreis 2014

Simone Kappeler (Foto: Privat)

Den Konstanzer Kunstpreis 2014 erhielt die Schweizer Fotografin Simone Kappeler aus Frauenfeld im Kanton Thurgau. Die  Preisverleihung fand am 20. Juli 2014 um 11 Uhr im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrum am Münster statt.
 
Simone Kappeler, Jahrgang 1952, zählt zu den wichtigsten Schweizer Fotokünstlerinnen ihrer Generation. Seit mehr als 30 Jahren untersucht sie mit überwiegend analoger Fotografie atmosphärische Befindlichkeiten von Personen und Landschaften, die sie auf kleineren oder größeren Reisen antrifft. Simone Kappeler arbeitet freischaffend als Fotografin. Bekanntheit erlangte sie durch diverse Buchpublikationen, sowie Ausstellungen in Zürich, Biel, Nürnberg oder New York.

Kunstpreis 2012

Markus Daum

Die Preisverleihung fand am Sonntag, 22. September 2012, 11.00 Uhr, im Kulturzentrum am Münster statt.