Hussenstraße 50

„Zur weißen Ilge“

Das viergeschossige Wohnhaus mit Geschäft im EG, auch Haus „Zur weißen Ilge“ genannt, ist ein traufständiges Fachwerkgebäude mit Satteldach. Die Fassade besteht aus glattem Putz sowie Rechteckfenstern mit leicht profilierten Holzgewänden. Das oberste Vollgeschoss wurde nachträglich aufgesetzt. Die Innenstruktur stammt noch aus dem Mittelalter. Das Erdgeschoss und der Keller-Keller im nordwestlichen Hausteil besitzen eine Balkendecke. Das Dachwerk weist einen mittelalterlichem Kernbestand auf, der straßenseitig erneuert und höher gelegt wurde.

Das Haus ist Teil einer Gruppe von Häusern, die um 1314 (Dendrochronologisches Gutachten) aufgestellt wurden und vom Tragwerk her ineinander verflochten sind. Die Konstruktion ist nicht überall ablesbar, da das Gebäude teilweise keine eigenen Wände zu den Nachbargebäuden besaß und Balken dann in den angrenzenden Gebäuden enden. Von der Grundkonstruktion her ist das Gebäude ein reiner Fachwerkbau.
 
Der Eigentümer hat in der Planungs- und Bauphase eng mit der Denkmalbehörde zusammengearbeitet. Trotz vorbereitender Bauuntersuchungen wurden alle Beteiligten durch zahlreiche Schäden an der historischen Konstruktion immer wieder vor neue Herausforderung gestellt. Insgesamt gelang die substanzerhaltende Stabilisierung des im Kern mittelalterlichen Tragwerks.
Im Erdgeschoss wurde der Ausbau des Ladens gut gelöst. Die Fenster wurden nach Vorgabe der Unteren Denkmalschutzbehörde ersetzt.