Konstanzer Wald im Klimawandel

Räte informieren sich über Zustand des Waldes am Taborberg

Walter Jäger und Irmgard Weishaupt bei der Waldbegehung mit dem Gemeinderat undOB Uli Burchardt

Das Thema Klimawandel beschäftigt den Leiter des Forstamtes für den Landkreis Konstanz, Walter Jäger, und die Forstrevierleiterin für Konstanz, Irmgard Weishaupt, sehr. Denn die Klimaerwärmung bedeutet große Änderungen für die Wälder der Region, aber auch für die Waldbesucher-
Innen. Sie müssen stets mit einer erhöhten Gefahrenlage rechnen, denn die vergangenen Trockenjahre haben die Kronen vieler Bäume absterben lassen. Die Gefahr von Astbruch ist daher groß. Selbst der Regensommer dieses Jahr hat nicht genügt, den Boden auch in tieferen Schichten zu durchfeuchten.

Mischkulturen anstelle Monokulturen
Die Wälder werden sich an den Klimawandel anpassen. Neue Baumarten werden hinzukommen, andere werden mehr gefördert werden. Die Förster müssen also beim Thema Aufforstung und Pflege neue Wege gehen, denn würde man die Bäume nur wachsen lassen, gebe es in unserer Region reine Buchenwälder. Eichen, zum Beispiel, bedürfen einer dauernden Pflege, denn die Buchen überwachsen sie. Jäger und Weishaupt betonen, dass im Landkreis Konstanz Mischkulturen gefördert werden. Die Herausforderungen sind vielfältig: Menschengemachter Klimawandel und Pilzerkrankungen verursachen manchmal kleinen, manchmal großen Schaden. Vorsorge ist daher meistens besser. Deshalb ist Irmgard Weishaupt auch in der Waldpädagogik aktiv. Sie hat am Taborberg mit Kindern Eicheln gesammelt und diese gemeinsam mit ihnen in eine freie Fläche gepflanzt, wo bereits jetzt kleine Bäume stehen.

Pilzbefall und Schäden am Waldboden
Auch der Borkenkäfer im Nadelholz und diverser Pilzbefall beschäftigen die Förster. Und dann gibt es noch ein verstärkt auftretendes Problem, das die FörsterInnen beschäftigt: „Nicht genehmigte Mountainbike-Trails, inklusive der Schanzen, sind illegal. Sie sind ein massiver Eingriff in den Waldboden“, erklärt Walter Jäger. Hier ist man aber aktuell dabei, gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen zu finden, die allen Interessen gerecht werden und dabei weiteren Schaden am Wald zu verhindern.

(Erstellt am 12. Oktober 2021 15:37 Uhr / geändert am 26. Oktober 2021 09:17 Uhr)