Theater-Premieren April bis Juni 2021

Alle Termine natürlich unter Vorbehalt

Bild: Theater Konstanz

Konsum macht nicht glücklich – und unsterblich schon gar nicht. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir davon lassen können. Wenn Elfriede Jelinek über das Phänomen Mode schreibt, dann schreibt sie über Faszination und Abscheu zugleich. Heraus kommt ein durchaus heiterer Text, eine verschrobene Liebeserklärung und auch bitterböse Abrechnung: mit den menschenunwürdigen Produktionsbedingungen, der absurden Preispolitik und der Diskrepanz zwischen dem, was wir darstellen und dem, was wir sind. Die Mode dient der Literaturpreisträgerin in DAS LICHT IM KASTEN (Straße? Stadt? Nicht mit mir!) auch als Metapher für eine todernste Sache: die eigene Vergänglichkeit. Die Regie übernimmt Susanne Schmelcher, auf der Bühne: Hanna Eichel, Dominik Puhl und ChrisTine Urspruch
Premiere: 1.4.2021 im Stadttheater Konstanz
  
Humorvoll und bösartig zeichnet David Paquet in Feuersturm seine skurrilen Figuren auf ihrer vergeblichen Suche nach dem Glück. Er gestaltet das große Menschheitsdrama Familie in pointierten Dialogen zwischen griechischer Tragödie und schwarzer Komödie. Deutsch von Frank Weigand, es inszeniert Regisseurin Sarah Kurze.
Deutschsprachige Erstaufführung: 1.4.2021 in der Werkstatt des Theater Konstanz
 
REVOLution ist ein musikalischer Aufschrei mit Punk, Politik und Pussys, inszeniert von Hausregisseurin Franziska Autzen. Gemeinsam mit der Konstanzer Band Sound Monkeys entsteht ein performatives Punk-Projekt auf Grundlage der Geschichten von mutigen Menschen wie Nadja Tolokonnikowa (Pussy Riot), Carola Rackete (Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin) und Amina Bile (Bloggerin und Autorin) und vielen mehr, die sich auch unter widrigen Umständen für eine gerechtere Zukunft einsetzen.
Uraufführung: 2.4.2021 in der Spiegelhalle des Theater Konstanz
 
Rosmarie Vogtenhuber inszeniert BÄR IM UNIVERSUM, das erste Stück der vielfach ausgezeichneten Dramatikerin und Romanautorin Dea Loher, das sie für ein junges Publikum geschrieben hat. Darin beschreibt sie humor- und fantasievoll, aber auch klar und deutlich die Nöte der Tiere im Klimawandel und damit auch die Auswirkungen unserer Lebensweise auf die Umwelt. Benny, nicht gerade der hellste Eisbär, macht sich, weil ihm seine Eisscholle unter dem Hinter wegzuschmelzen droht, auf den Weg in der weiten Welt eine Freundin zu finden. In Pollinesien trifft er das Huhn Polly, mit deren Hilfe er verschiedene Tiere und ihre Probleme kennenlernt,
Premiere: 25.4.2021 in der Werkstatt des Theater Konstanz
 
Edward Albee hält in seinem Stück WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF das Beziehungsgeflecht seiner Figuren die ganze Zeit in Bewegung und stellt die Brüchigkeit menschlichen Verhaltens in den Vordergrund, den fortdauernden Kampf um Macht und Deutungshoheit. Eine Afterparty, dir völlig aus dem Ruder läuft… Regie führt Kristo Šagor, Autor, Hausregisseur des Theater Konstanz und Künstlerischer Leiter des Jungen Theater Konstanz.
Premiere: 30.4.2021 in der Spiegelhalle des Theater Konstanz
 
Leandro Kees inszeniert die dystopiosche Fabel FARM DER TIERE nach George Orwell. Der Aufstand der Tiere in George Orwells Satire lässt sich nicht ausschließlich auf den von ihm gemeinten einmaligen historischen Tatbestand – die kommunistische Revolution von 1917 – anwenden, sondern vielmehr auf all jene Revolutionen, deren Motivationen ins Gegenteil kippen, weil die Machtmechanismen auch nach der Revolution die gleichen sind.
Mit einem Aufstand gelingt den Tieren auf Mr. Jones‘ Farm der Traum von der Freiheit, doch dann reißen die Schweine die Macht an sich….
Premiere: 8.5.2021 als Freilichtspiel auf dem Konstanzer Münsterplatz
 
In ihrem Debutstück TOT SIND WIR NICHT lässt Autorin Svenja Viola Bungarten ihre Figuren in absurd-komischen Dialogen über Altern, Armut und Sterblichkeit nachdenken. Der Abend erzählt phantasievoll von unserem gesellschaftlichen Umgang mit Tod und mit Sehnsüchten, die generationenübergreifend sind. Regie führt Swen Lasse Awe.
Premiere: 22.5.2021 in der Werkstatt des Theater Konstanz
 
Das neu gegründete STADTENSEMBLE erarbeitet gemeinsam mit den Regisseurinnen Anne-Stine Peters und Tanja Jäckel ein Stück auf der Grundlage von Ödön von Horváths HIN UND HER. Die Komödie spielt auf einer Brücke, die über einen Grenzfluss führend, zwei Staaten miteinander verbindet. Hier. Im Niemandsland, ist Ferdinand Havlicek gestrandet, der weder hüben noch drüben einreisen kann. Horváths Grundidee ist bestechend: Die Brücke ist der ideale Spielort und die Grenze – nicht nur geografisch begriffen, sondern auch in den Köpfen – liefert damals wie heute Stoff für neues Denken.
Uraufführung: 11.6.2021 in der Spiegelhalle des Theater Konstanz
 
Matthias Kaschig inszeniert DOSENFLEISCH von Ferdinand Schmalz, eine Art stationäres Roadmovie für das Theater. Das für den Mülheimer Dramatikerpreis 2016 nominierte und am Burgtheater Wien uraufgeführte Stück erscheint vordergründig als absurd-komischer Thriller über Menschen auf der rastlosen Fahrt in ihren Blechbüchsen. Es ist aber auch die kluge und sprachlich raffinierte Erzählung von der Sehnsucht nach dem Ankommen und der Suche nach Heimat – auch in anderen. Schmalz‘ Figuren sind Raststätten-Philosophen, die über nichts so leidenschaftlich nachdenken, wie über das Leben innerhalb und außerhalb seiner Leitplanken.
Premiere: 18.6.2021 in der Spiegelhalle des Theater Konstanz
 
 Bei den Freilichtspielen auf dem Konstanzer Münsterplatz entführt Shakespeares Komödie VIEL LÄRM UM NICHTS in die flirrende Welt des sommerlichen Siziliens und wartet mit einem der amüsantesten und unkonventionellsten Paare der Weltliteratur auf: der schlagfertigen Beatrice und ihrem wortgewandten Gegenspieler Benedikt. Regie führt Susi Weber, die unter freiem Himmel auch schon für das ETA Hoffmann Theater in Bamberg, die Tiroler Volksschauspiele in Telfs und die Luisenburgfestspiele in Wunsiedel inszenierte.
Premiere: 19.6.2021 als Freilichtspiel auf dem Konstanzer Münsterplatz

(Erstellt am 15. Februar 2021 17:02 Uhr / geändert am 15. Februar 2021 17:07 Uhr)