Sanierungen der Konstanzer Schulen

Dieses Jahr stehen die Theodor-Heuss-Realschule und Grundschule Petershausen sowie die Wallgutschule auf dem Programm

Blick von der Wallgutstraße auf die Wallgutschule morgens bei Sonnenaufgang.
Bild: Wallgutschule

Die Sanierung von zehn Konstanzer Schulen wird durch Sanierungsprogramme des Landes Baden-Württemberg und des Bundes gefördert. Das ist eine einmalige Chance und Herausforderung für die Stadtverwaltung. Gefördert wird vor allem die energetische Sanierung, was dem städtischen Klimaziel, bis 2035 weitgehend klimaneutral zu werden, zugutekommt. Insgesamt werden rund 19 Millionen Euro in die Sanierung der Schulen investiert. Davon werden ca. 8 Millionen Euro aus dem Schulbausanierungsprogramm gefördert. 11,9 Millionen Euro muss die Stadt an Eigenmittel einbringen. Bis 2023 sollten die Maßnahmen abgeschlossen sein. Da dies in der kurzen Zeit so nicht zu stemmen ist, wurde der Förderrahmen um zwei Jahre verlängert.
 
Zur energetischen Sanierung kommen noch Maßnahmen der Barrierefreiheit und Brandschutzaufgaben hinzu, die im Zuge der Arbeiten ebenfalls umgesetzt werden sollen. Auch diese Maßnahmen sind förderfähig. Die Förderfähigkeit wird derzeit vom Hochbauamt geprüft und die entsprechenden Kosten werden ermittelt. Für das Jahr 2021 stehen die Maßnahmen in der Theodor-Heuss-Realschule und Grundschule Petershausen sowie in der Wallgutschule auf dem Sanierungs-Programm.
 
Fenstersanierung Theodor-Heuss Realschule und Grundschule Petershausen
2021 werden alle Fenster der Theodor- Heuss Realschule und der Grundschule Petershausen saniert. Es handelt sich um Holzfenster, zum Teil sehr große, schwere Fensterelemente mit Sprossen und im Erdgeschoss um halbrunde Fenster. Die alten Fenster stammen aus zehn verschiedenen Baujahren – ein kleiner Teil ist historisch und stammt aus dem Jahr 1909, der Großteil aus den Jahren 1965 bis 1987. Etwa die Hälfte der Fenster wird überarbeitet und bleibt erhalten, alle anderen werden gegen neue ausgetauscht. Seit März diesen Jahres laufen die Sanierungsarbeiten an den Fenstern. Hier wurde immer wieder die durch Corona bedingte schulfreie Zeit genutzt. Auch die weiteren Arbeiten erfolgen vorwiegend in den Ferien. Begonnen wurde im Dachgeschoss und zweiten Obergeschoss mit Malerarbeiten an den Fenstern in Klassenzimmern. Partiell wurden Holzteile eingeflickt und Fenster besser zugänglich gemacht. In den Osterferien wurden die Fenster im Untergeschoss der Theodor- Heuss-Realschule gegen neue ausgetauscht. Die historischen Fenster wurden in der Werkstatt saniert und bereits wieder eingesetzt. In den Sommerferien ist für die Arbeiten an den Fenstern der Turnhalle und der Treppenhäuser ein Gerüst notwendig, da die Turnhallenfenster bis zu 5,50 Meter hoch sind und die schrägen Treppenhausfenster sonst nicht erreichbar wären.
 
Die Fenster, die komplett gegen neue ausgetauscht werden müssen, sind ihres Materials und ihrer Funktionalität betreffend in sehr schlechtem Zustand. Außerdem wird bei dem denkmalgeschützten Gebäude auf ein einheitliches Aussehen großen Wert gelegt, weswegen die fehlenden Sprossen der alten Fenster ein weiteres Kriterium für den Austausch sind. Der Austausch erfolgt im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz. Es dürfen nur sogenannte Retrofenster eingebaut werden, die einen schlanken Holzrahmen, keine Aluminiumteile, Holzwetterschenkel und Sprossen besitzen. Als Holzart wurde nachhaltiger Eukalyptus aus Spanien gewählt, eine Holzart, die wesentlich widerstandsfähiger und robuster ist, als die gängigen Holzfenster aus Fichte oder Kiefer. Der größte Anteil der neuen Fenster befindet sich in Klassenzimmern. In Fluren und Treppenhäusern bleiben die alten Fenster überwiegend erhalten, außer im Dachgeschoss. Dort werden auch die Fenster im Flur ausgetauscht. Ein geringer Anteil sind die historischen, über 100 Jahre alten Fenster. Diese befinden sich vorwiegend in nicht beheizten Gebäudebereichen wie Speicher, Turm und Eingängen. Diese werden denkmalschutztechnisch aufgearbeitet und bleiben erhalten. Der bestehende äußere Sonnenschutz aus alten Aluminium-Jalousien wird nächstes Jahr gegen einen neuen Sonnenschutz ausgetauscht. Hierfür stehen ebenfalls Fördermittel zur Verfügung. 2023 sollen die Arbeiten fertiggestellt sein.
 
Zahlen zur Fenstersanierung
Von insgesamt 494 Fenster sind 31 historisch, 248 werden ausgetauscht und 246 saniert. Insgesamt ist das eine Fensterfläche von 2000 qm. Die Gesamtkosten der Fenstersanierung betragen 1.015.000 Euro, die Fördersumme beträgt 335.000 Euro. Die Kosten des Sonnenschutzes liegen bei 375.000 Euro (Ausführung 2022) und hier beträgt die Fördersumme 124.000 Euro.
 
Dachsanierung der Wallgutschule
Der historische Dachstuhl des Gebäudes wird entkernt und Einbauten der 90er-Jahre werden zurückgebaut. Die beiden historischen Dachlüftungstürme werden restauriert. Bei der Auswahl der Firmen bei den Blecharbeiten am Dach gibt es die bindende Vorgabe, dass die ausführende Firma im Sinne des Denkmalschutzes zertifiziert und anerkannt ist. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss werden die abgehängten Decken saniert. Zudem werden im Gebäude Teile der Elektroverteilung und EDV-Verkabelung erneuert. Das im Zuge der Dachsanierung aufgestellte Gerüst wird zeitgleich genutzt, um die Fenster malerisch zu überarbeiten. Beginn der Maßnahmen ist in den Sommerferien 2021. Die Arbeiten sollen dann bis 2022 abgeschlossen werden. Fördersumme: 334.000 Euro Die Kosten liegen laut Projektbeschluss bei 1,03 Millionen Euro und werden mit 334.000 Euro bezuschusst.

(Erstellt am 11. Mai 2021 12:43 Uhr / geändert am 11. Mai 2021 12:49 Uhr)