Rücksicht in den Konstanzer Wäldern

Stadt Konstanz und Forstamt suchen den Dialog mit Mountainbikern

Bürgermeister Dr. Andreas Osner, Kreisforstamtsleiter Bernhard Hake, Trainee Manuela Gönner und Försterin Irmgard Weishaupt (v.l.n.r.) begutachten die selbstgebaute Mountainbike-Rampe am Langert.

Spaziergänger mit und ohne Hund, Sportler und nicht zuletzt Waldtiere: In den Konstanzer Wäldern ist viel los. Da viele Freizeitangebote momentan nur eingeschränkt nutzbar sind, kommt dem Wald eine noch größere Bedeutung als Erholungs- und Ausflugsort zu. Gleichzeitig steigt das Konfliktpotenzial: Vielerorts im Wald sind nicht genehmigte Mountainbike-Strecken entstanden. Da diese oftmals Wanderwege kreuzen, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Bikern und Spaziergängern.
 
Gespräche statt Flatterband
Kreisforstamtsleiter Bernhard Hake stellt klar: Die Mountainbike-Trails sind illegal und befinden sich auf dem Grund der Stadt Konstanz. Bei einem Unfall würde die Stadt haften. Umso wichtiger, dass sich alle an einen Tisch setzen und gemeinsam nach einer Lösung suchen. Bürgermeister Dr. Andreas Osner setzt auf die Einsicht aller Beteiligten. „Wir wollen den Wald nicht absperren und den Mountainbikern verbieten, dort zu fahren“, betont er. „Im Wald soll ein gemeinsames Miteinander herrschen, das allen – Spaziergängern und Sportlern – Raum bietet und die Ökologie des Waldes schützt, der uns allen so wichtig ist.“
 
Großes Interesse an gemeinsamer Lösung
Vielen Mountainbikern ist nicht bewusst, dass es verboten ist, im städtischen Wald sogenannte Mountainbike-Trails zu bauen und zu nutzen. Daher ist es unabdingbar, den Dialog zu suchen und für das Thema zu sensibilisieren. Das Interesse von Seiten der Sportler ist da: Bei einem Vor-Ort-Termin am Langert waren auch einige junge Mountainbiker zugegen, die das Konfliktpotenzial im Wald erkennen und gerne dazu bereit sind, gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind.
 
MountainbikerInnen zur Beteiligung aufgerufen
Eine mögliche Lösung wäre es, offizielle und sichere Strecken für Mountainbiker anzulegen, die von der Stadt genehmigt und mit Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt professionell aufgebaut wurden. Damit wäre auch dem Bedürfnis des Waldes Genüge getan, dessen Bewohner gerade in der jetzigen Brut- und Setzzeit nicht gestört werden sollten. An dieser Stelle ein Hinweis für alle Waldbesucher: Von März bis einschließlich Oktober ist das Rauchen im Wald verboten.
 
Bei der Planung und Umsetzung der Mountainbike-Strecken ist Beteiligung erwünscht: Bis 14. Juni können sich alle, die die Mountainbike-Trails nutzen, online für einen Runden Tisch anmelden (https://www.konstanz.de/mountainbike). Anfang Juli soll das Treffen mit allen Beteiligten stattfinden. Bei Fragen und Anregungen freut sich das Amt für Bildung und Sport auf Nachricht per E-Mail an bildungundsport@konstanz.de
 

(Erstellt am 29. Mai 2020 11:40 Uhr / geändert am 14. Oktober 2020 12:45 Uhr)