Netzwerk Klimaanpassung Bodensee und Oberschwaben

Stadt Konstanz ist Mitglied des Zusammenschlusses

Die Regionen Bodensee und Oberschwaben sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Dürre, Stürme, Starkregen – Veränderungen sind bereits zu spüren und werden sich zukünftig noch verstärken. Das Klimainformationssystem des Umweltbundesamts zeigt z. B. eine Zunahme der durchschnittlichen Anzahl von Hitzetagen (Tage mit über 30 °C Lufttemperatur) im Sommer für die Region Bodensee von 2,6 (Periode 1961 – 2019) auf 31 in der Periode 2060 – 2090, unter der Annahme eines unverminderten Treibhausgasausstoßes.
 
Klimaanpassung soll daher nach Beschluss des Präsidiums des Deutschen Landkreistags vom 7./8. Januar 2020 gleichrangig mit Klimaschutz behandelt werden. Dabei wird vor allem die Initiierung regionaler Maßnahmen in den Bereichen Wasserwirtschaft, Forst- und Landwirtschaftswesen, Bau- und Liegenschaftsverwaltung bis hin zum Gesundheitswesen und der Vorbereitung und Prävention in Bezug auf Starkregenereignisse oder Hochwasser als prioritär betrachtet.
 
Die Städte Konstanz, Friedrichshafen, Radolfzell, Sigmaringen und Singen, der Gemeindeverwaltungsverband Gullen, die Landkreise Bodenseekreis und Ravensburg sowie das Mittlere Schussental haben sich zum Netzwerk Klimaanpassung Bodensee und Oberschwaben zusammengeschlossen. Betreut wird das Netzwerk für zwei Jahre vom Beratungsunternehmen alpS im Rahmen des Projektvorhabens „Kommunen- Vernetzen“ des Umweltbundesamts. Bei dieser Bundesinitiative geht es darum, mithilfe von sogenanntem Peer-Learning, also dem Lernen voneinander, gemeinsam das Thema Klimaanpassung in der Region voranzutreiben sowie Maßnahmen zum besseren Umgang mit dem Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen. Die Ergebnisse sollen in der Folge auch für andere Regionen und Kommunen in Deutschland als Beispiel dienen können. Bundesweit wurden neben der Region Bodensee und Oberschwaben zwei weitere Regionen für das Vorhaben ausgewählt.
 
Im November 2020 wird als eine der ersten Maßnahmen eine Online- Befragung in den Verwaltungen durchgeführt. Mittels dieser werden die Betroffenheit der Region durch Folgen des Klimawandels sowie bereits laufende Maßnahmen der Anpassung erhoben. Diese können vom Umbau der Wälder bis hin zur Bewusstseinsbildung verschiedenster Zielgruppen reichen. Die Ergebnisse werden gemeinsam mit den Netzwerkpartnern analysiert. Bereits ergriffene und geplante Maßnahmen in den Kommunen sind die Basis für das Kernelement der Netzwerkarbeit: drei Lernwerkstätten, von denen die erste im Dezember dieses Jahres in Ravensburg stattfindet.
 
Über das Netzwerk
Das Netzwerk Klimaanpassung Bodensee und Oberschwaben besteht größtenteils aus den KlimaschutzmanagerInnen und Umweltbeauftragten der Region Bodensee und Oberschwaben. In Konstanz sind das Projekt und die Mitarbeit im Netzwerk im Amt für Stadtplanung und Umwelt angesiedelt. Ziel des Netzwerks ist der Austausch und das gemeinsame Initiieren von Projekten.

(Erstellt am 27. Oktober 2020 14:48 Uhr / geändert am 27. Oktober 2020 14:51 Uhr)