Jörg Zimmermann – Ein echtes Organisationstalent

Serie „Das sind wir“, Teil 48

Jörg Zimmermann sorgt als Leiter des Sachgebiets „Betrieb Abfallwirtschaft“ bei den EBK mit seinem Team dafür, dass Konstanz sauberbleibt.

Jörg Zimmermann sorgt als Leiter des Sachgebiets „Betrieb Abfallwirtschaft“ bei den Entsorgungsbetrieben Konstanz (EBK) für einen reibungslosen Ablauf der Müllabfuhr.
 
„Sauberer isch’s Konstanzerischer“ – der alte Werbeslogan, der früher auf Müllbehältern prangte, könnte auch das Motto von Jörg Zimmermann sein. „Unsere Hauptaufgabe ist, die Abholung des gesamten Mülls in Konstanz samt Ortsteilen sicherzustellen“, erklärt der Sachgebietsleiter, der bei den EBK zusammen mit seinen Mitarbeitern die Müllabfuhr organisiert. Wenn krankheitsbedingt Touren nicht mit eigenen Leuten oder Leihpersonal besetzt werden können, fährt er sogar selbst ein paar Stunden im Müllwagen mit und hilft aus. „Das Schlimmste wäre es, wenn der Müll liegen bleiben würde“, betont Jörg Zimmermann. Der Konstanzer arbeitet schon über 25 Jahre für die Stadt, im Bereich Abfallwirtschaft ist er seit 20 Jahren tätig. Ursprünglich wollte Zimmermann Förster werden. „Nach meiner Forstwirtschaftslehre bei der Stadt ging ich zur Bundeswehr. Als ich fertig war, gab es im Forstbereich keine Arbeit. Mit meinem Bundeswehrführerschein habe ich dann bei der EBK als Fahrer der Müllfahrzeuge angefangen.“ Da Jörg Zimmermann auch eine Ausbildung als Industrieund Bürokaufmann vorweisen konnte, wurde er Vertreter des Disponenten und schließlich dessen Nachfolger. Vor drei Jahren hat er bei der IHK zusätzlich eine Prüfung als Verkehrsleiter absolviert. Eine notwendige Qualifikation, da die Müllabfuhr auch für das Duale System sammelt und somit im gewerblichen Güterkraftverkehr unterwegs ist.
 
Jörg Zimmermanns Hauptaufgabe sind das Planen der Mülltouren durch die verschiedenen Stadtbezirke und die Betreuung der Wertstoffhöfe. 42 Mitarbeiter muss er koordinieren. Auf einer Pinnwand notiert der 52-Jährige immer einen Tag im Voraus, wie sich Fahrer und Beifahrer auf die Fahrzeuge aufteilen und wohin es geht. Die Fahrer bleiben meist fest auf einem Fahrzeug, nur die Beifahrer wechseln. „Morgens kann sich immer noch einiges ändern, zum Beispiel, wenn jemand krank ist. Dann müssen wir kurzfristig umstellen, oder auch andere Teams zum Helfen hinzuziehen, was prima funktioniert. Wir haben eine super Mannschaft.“ Die Touren werden immer wieder neu verteilt, damit die Arbeit abwechslungsreich bleibt.
 
Bei der Planung muss Jörg Zimmermann auch wechselnde Baustellen berücksichtigen. „Das Bürgeramt informiert uns über geplante Baustellen und fragt zum Beispiel nach, ob die Straßenbreite bei Absperrungen noch für die Müllfahrzeuge ausreicht. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir eine neue Abholungsstelle für die Müllbehälter festlegen“, erklärt der 52-Jährige. Vielen unbekannt sei, dass das Rückwärtsfahren für Müllfahrzeuge verboten ist. „Ausnahmen gibt es noch bei Altbeständen in der Innenstadt. Bei Erneuerungen oder Erschließungen muss für uns eine Wendeanlage geschaffen werden, oder die Durchfahrt möglich sein. Wir prüfen immer, was wir noch rückwärts anfahren müssen. Man darf nicht vergessen, dass in Deutschland im Jahr zwei bis drei Müllwerker verunglücken.“ Was Zimmermann und seinen Kollegen im Alltag zusätzlich zu schaffen macht, sind Falschparker, die Zugänge zu Containern oder Einfahrten versperren. Der kommunale Ordnungsdienst wird dann informiert, die Falschparker abgeschleppt. Auch für die Organisation der vier Wertstoffhöfe ist Jörg Zimmermann zuständig. Ob Urlaubsvertretung oder Abwesenheit durch Lehrgänge – der Disponent muss stets die personelle Besetzung sowie die Leerung der verschiedenen Container in den Wertstoffhöfen sowie der Grünabfallplätze sicherstellen. Damit alles läuft, werden die Fahrzeuge regelmäßig gepflegt. Als Fahrzeugverantwortlicher kontrolliert Jörg Zimmermann beispielsweise, ob die Fahrer ihren Pflegeauftrag leisten, der TÜV fällig ist, die Reifen in Ordnung sind oder eine Inspektion in der Werkstatt ansteht. Zweimal im Jahr finden auch Sonderprüfungen bei Bremsen und Reifen statt. Neun Müllwagen, vier Abroll kipper, ein Absetzkipper und zwei Radlader, zwei Verladebagger sowie mehrere Transporter und Poolfahrzeuge müssen einsatzbereit sein. Die Fuhrparkorganisation spricht er mit dem Werkstattmeister Ralf Richter ab.
 
Jörg Zimmermann ist auch Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger. Dankbar ist er über Anrufe, die Mängel melden, wie überlaufende Glascontainer. Beschwerden über nicht geleerte Müllbehälter geht er akribisch nach. Oft ist das Problem, dass Müllbehälter falsch befüllt werden. „Was die Leute unterschätzen, ist eine saubere Mülltrennung, denn damit könnten sie höhere Müllgebühren vermeiden helfen“, rät der Disponent.

(Erstellt am 27. Oktober 2020 11:30 Uhr / geändert am 27. Oktober 2020 11:34 Uhr)