Förderung für „Kompetenzzentrum Smart Services“

Forscher der HTWG erhalten weitere Förderung zur Unterstützung von KMU

Mann mit einer VR-Brille
Der Standort Konstanz des Kompetenzzentrums Smart Services sowie des Projektes Handel Innovativ an der HTWG Hochschule Konstanz ist Mitveranstalter des Popup-Innovationszentrums vom 14. bis 18. November im St. Johann New Work & Innovation (Brückengasse 1). Innovationen für den Einzelhandel in den Städten von morgen sind Thema des umfangreichen Ausstellungs-, Führungs- und Vortragsprogramms. Bild: HTWG

Das baden-württembergische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert den Ausbau und die Weiterentwicklung des „Kompetenzzentrum Smart Services“ mit 5,5 Millionen Euro bis Ende 2024. Auf den Standort an der HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung entfallen rund eine Million Euro (1.016.000 Euro). Damit hat das Kompetenzzentrum jetzt Planungssicherheit und kann seine Unterstützung für die kleinen und mittleren (Dienstleistungs-)Unternehmen längerfristig anbieten: Das betrifft vor allem die Themen Entwicklung neuer Dienstleistungsangebote und Smart Services, ebenso die Nutzung digitaler Technologien in (Dienstleistungs-)Unternehmen wie Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität sowie neue innovative Geschäftsmodelle für Dienstleistungsanbieter. „Die Arbeit des Kompetenzzentrums Smart Services ist beispielhaft für die angewandte Forschung an der HTWG. Prof. Dr. Stefan Schweiger entwickelt mit seinem Team Problemlösungsstrategien für aktuelle Herausforderungen, die unmittelbar Unternehmen der Region zugute kommen“, sagt Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HTWG.

Seit mehr als zwei Jahren begleitet das Kompetenzzentrum Smart Services kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zum Thema Digitalisierung. Mehr als 160 KMU wurden bisher bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und bei der Umsetzung komplexer datenbasierter Leistungsangebote, sogenannter Smart Service-Lösungen, unterstützt. In mehr als 100 Veranstaltungen wurden zudem über 3.400 Betriebe erreicht. Außerdem hat das Kompetenzzentrum mehr als 150 Beraterinnen und Berater geschult, die in ganz Baden-Württemberg Unternehmen bei Fragestellungen rund um künftige innovative Geschäftsmodelle, die Entwicklung neuer Dienstleistungen und die Steigerung der Dienstleistungsproduktivität unterstützen.

Potenzial und Beispiele für Smart Services: Popup-Innovationszentrum vom 14. bis 18. November in Konstanz

Das Potenzial für Smart Services ist enorm: Es reicht von der Online-Nachverfolgung von Bestellungen über Video-Sprechstunden und neue App-gestützte Services bis hin zur Fernüberwachung und datenbasierten Prognosen von Defekten in Maschinen und Anlagen.
Der Standort Konstanz des Kompetenzzentrum Smart Services sowie des Projektes Handel Innovativ an der HTWG ist zum Beispiel Mitveranstalter des Popup-Innovationszentrums vom 14. bis 18. November im St. Johann New Work & Innovation (Brückengasse 1). Innovationen für den Einzelhandel in den Städten von morgen sind Thema des umfangreichen Ausstellungs-, Führungs- und Vortragsprogramms. Einzelhändler und Interessierte können dabei Demonstratoren entdecken, die den Handelsalltag an der Ladentheke, im Geschäft und online bereichern. Die ausgestellten Demonstratoren betreffen die Bereiche Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, innovative Services, Geschäftsmodelle, Smart City und Nachhaltigkeit und sind bereits marktreif oder verfügen über ein großes Potenzial für den Einzelhandel der Zukunft. Neben der öffentlichen Ausstellung inklusive Führungen (von Montag bis Freitag jeweils um 12:30 Uhr, 15:00 Uhr, 16:45 Uhr; Montagvormittag und Freitagnachmittag keine Führungen) werden jeweils am Abend ab 18 Uhr Vorträge und Workshops angeboten. (Weitere Informationen unter https://handel-innovativ.de/mobiles-labor/ )

Das Kompetenzzentrum Smart Services wird den aktuellen Entwicklungen entsprechend neue zusätzliche Schwerpunkte setzen. Das ist zum einen das Thema nachhaltige Dienstleistungen, sogenannte Green Services, um die Dienstleistungsunternehmen „fit“ für die Zukunft zu machen und notwendige Transformationsprozesse zu begleiten. Ein weiteres, wohl auch für die Zukunft brisantes Thema ist der Fachkräftemangel, der die Digitalisierung von Dienstleistungen beschleunigen wird. „Noch vor kurzem überwogen die Ängste vor digitalisierungsbedingtem Arbeitsplatzabbau. Nun aber wird angesichts der teils vergeblichen Suche nach Personal offensichtlich, dass die Digitalisierung von Dienstleistungen für Firmen auch aus dieser Perspektive überlebenswichtig sein kann“, sagt Prof. Dr. Stefan Schweiger, Leiter des Kompetenzzentrums Smart Services an der HTWG.

Innovative Angebote werden zur Existenzfrage

Wie wichtig die Unterstützung gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist, bestätigt eine Studie des Kompetenzzentrums: Während mehr als die Hälfte der Großunternehmen (54 Prozent) in Baden-Württemberg sagt, dass sie bereits Smart Services einsetzten oder kurz vor der Einführung stünden, ist erst ein Fünftel der Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden so weit. Die Folge: Innovative digitale Angebote zu entwickeln und zu etablieren, wird für viele KMU zur Existenzfrage, weil sie sonst im Wettbewerb mit Großunternehmen dauerhaft nur schwer bestehen können.

Das Kompetenzzentrum Smart Services

Das Kompetenzzentrum ist mit den Standorten Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Konstanz und Furtwangen flächendeckend in Baden-Württemberg präsent und arbeitet eng mit Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Dienstleistungsverbänden zusammen. So werden beispielsweise in Mikro-Projekten für regional ansässige kleine und mittlere Unternehmen innovative (digitale) Lösungen kostenfrei umgesetzt. Dabei reicht das Spektrum von neuen Geschäftsmodellen über den Einsatz digitaler Technologien und der Entwicklung neuer Dienstleistungen bis hin zum begleitenden Change Management.

Die Partner des Kompetenzzentrums sind das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (federführend) in Stuttgart sowie dessen Kompetenz- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme (KODIS) in Heilbronn, das itb – Institut für Betriebsführung im DHI in Karlsruhe, die Hochschule Furtwangen, die Hochschule Konstanz und die Universität Siegen. Die starke wissenschaftliche Basis des Kompetenzzentrums Smart Services ist auch ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Transfereinrichtungen.

Weitere Informationen auf den Seiten des Kompetenzzentrum Smart Services https://smart-service-bw.de/

(Erstellt am 11. November 2022 10:55 Uhr / geändert am 11. November 2022 10:59 Uhr)