Fahrradstraße in der Schützenstraße

Zwischen Gottlieber Straße und Döbelestraße

So sieht die Planung für die Umgestaltung am Lutherplatz aus: rot = neue Markierung; gelb = alte Markierung, die entfernt wird

In der Schützenstraße zwischen Gottlieber Straße und Döbelestraße wird eine Fahrradstraße eingerichtet. Das beschloss der Technische und Umweltausschuss am 8. Juli 2020. Das Gremium stimmte auch den Planungen für den Lutherplatz zu, wo die Verkehrsflächen neu aufgeteilt werden. Der Antrag, am Lutherplatz VerkehrsteilnehmerInnen im Zuge der Fahrradstraßen Vorfahrt einzuräumen, fand eine Mehrheit. Die Verwaltung wird prüfen, wie das ohne Behinderung der Buslinie 1 erreicht werden kann.

Die Schützenstraße ist Teil einer Tempo 30-Zone und zusammen mit der Schottenstraße eine wichtige Verbindung im Radverkehrsnetz. Im Handlungsprogramm Radverkehr ist die Schützenstraße als innerörtliche Radschnellverbindung eingestuft und Teil der Entwicklungsachse, welche Kreuzlingen, Petershausen und die Universität verbindet.

Gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr hat der Radverkehr in der Schützenstraße bereits seit längerem klar die Nase vorn: 2.600 RadlerInnen stehen laut Zählungen in der Höhe Lutherplatz 600-700 motorisierten Fahrzeugen gegenüber. An Spitzentagen sind es sogar bis zu 6.200 Fahrräder.

Die aktuellen Planungen beziehen sich zunächst auf den Abschnitt zwischen Gottlieber- und Döbelestraße. Der Abschnitt zwischen Döbele- und Grenzbachstraße soll mit den Planungen zum Döbele-Areal realisiert werden. Das Konzept sieht eine Markierung wie in der Schottenstraße vor.

Verstärkte Rücksicht auf Fußverkehr

Durch die Anlage einer Mittelinsel wird die Querung für Radfahrende und zu Fuß Gehende deutlich übersichtlicher. Der Querungsweg wird in mehrere Etappen aufgeteilt. Zu Fuß Gehende bekommen am Lutherplatz eigene Bewegungs- und Aufstellflächen und werden damit vom Radverkehr getrennt. Es sollen mehrere Bordsteinabsenkungen hergestellt werden, um auch Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen das Queren zu erleichtern.

In der Schützenstraße werden analog zur Schottenstraße Sicherheitsabstände zu parkenden Autos markiert. Weil die verbleibende Fahrbahnbreite für eine Fahrradstraße zu schmal wäre, müssen in der südlichen Schützenstraße ca. 25 Pkw-Stellplätze entfallen. Dadurch wird auch der Gehweg wieder auf seiner vollen Breite für den Fußverkehr nutzbar. Es wird noch geprüft, wie für AnwohnerInnen zumindest teilweise ein Ausgleich für die wegfallenden Parkplätze geschaffen werden kann.

Die Kosten für die Einrichtung der Fahrradstraße mit den Anpassungen am Lutherplatz belaufen sich laut Schätzungen auf rund 100.000 Euro. Maximal 75 Prozent des Betrags können durch das Land gefördert werden; hierfür wird im Herbst ein Förderantrag eingereicht. Die Umsetzung ist erst nach dessen Genehmigung, voraussichtlich frühestens Ende 2021 möglich. Vorher sollen die AnwohnerInnen über die anstehenden Arbeiten und die in einer Fahrradstraße geltenden Verkehrsregeln informiert werden.

Europäische Farbenvielfalt

Der Farbton, in dem die Schützenstraße als Fahrradstraße markiert wird (türkisblau), weicht geringfügig vom Farbton der Schottenstraße (verkehrsblau) ab, da laut einer europäischen Vereinbarung aus den
1970er-Jahren Blau für die Kennzeichnung von Parkflächen reserviert ist. In Baden-Württemberg hat man sich nun auf Türkis als Alternative geeinigt.

(Erstellt am 21. Juli 2020 10:46 Uhr / geändert am 30. Juli 2020 16:41 Uhr)